Seewölfe - Piraten der Weltmeere 695. Fred McMason

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 695 - Fred McMason


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drückte ihn der Seewolf auf die Ruderbank zurück. Es war eine Schande, diesen alten Mann so zu quälen. Der Inder war schon so gut wie tot, doch darum kümmerte sich niemand. Er würde so lange pullen müssen, bis er endgültig zusammenbrach. Dann würden sie ihn sang- und klanglos über Bord werfen. Was bedeutete den abgebrühten Halunken schon ein Menschenleben!

      Er drehte den Kopf des Alten so, daß er nicht direkt dem Sandsturm ausgesetzt war, riß einen Fetzen von seinem Hemd herunter und legte ihn über das Gesicht. Jetzt drang dem Burschen wenigstens nicht mehr der Sand in Mund und Nase.

      Noch einmal kriegten sie den trombenähnlichen Wind mit aller Macht zu spüren. Das Tosen erreichte seinen Höhepunkt und begann dann langsam abzuflauen.

      Für eine knappe Viertelstunde lang waren sie durch die Hölle gegangen.

      Sie waren erschöpft, ausgelaugt und erledigt, als der Bhoot weiter übers Meer zog und sich dort austobte.

      Jetzt klebte der Sand wie dicker Kleister an ihnen. Die Luft war brüllend heiß, und jede Bewegung schmerzte.

      Mit dem Abflauen der sandigen Trombe kehrten auch die Aufseher an Deck zurück, setzten die Segel und änderten abermals den Kurs, bis sie wieder dicht unter der Küste liefen. „Gott sei Dank“, sagte Ferris schwer atmend. „Das war auch nicht viel länger auszuhalten. Ich bin fast erstickt. Wenn die Bastarde noch einen Funken Anstand im Leib hätten, würden sie uns jetzt wenigstens etwas Wasser über die Körper pützen.“

      Er schüttelte sich wie im Fieber. Sein Körper brannte und juckte unerträglich, und er versuchte, seine Hände am Rundholz des Langriemens abzuwischen. Aber da war alles schmierig und glatt.

      „Die werden uns was husten“, entgegnete der Seewolf. „Diesen Sklaventreibern ist es völlig gleichgültig, ob wir halb tot oder ganz tot sind. Die lachen bestenfalls über uns.“

      Neben ihm polterte es leise. Er drehte sich um, während er den Riemen durchs Wasser zog und warf einen Blick auf den alten, namenlosen Inder.

      Hasard schluckte, als er das ausgemergelte Gesicht sah. Der Alte hatte einen dichten, weißen Bart, ungepflegt und struppig, und auf seinen dünnen Lippen lag die Andeutung eines Lächelns, als habe er die Sklaventreiber endlich überlistet. Seine Augen waren geschlossen, die Haut welk und schlaff und seltsam wächsern.

      Hasard hob sein Augenlid an und schluckte abermals. Er saß neben einem Toten.

      Ganz friedlich und still war der namenlose Alte dorthin gegangen, wo es keine Sklaverei und Schinderei mehr gab. Der Stoffstreifen aus Hasards Hemd war ihm auf die nackte und knöcherne Brust gerutscht.

      „Old man“, flüsterte Hasard. „Was hast du doch für ein erbärmliches und menschenunwürdiges Leben geführt. Du hast bestimmt nicht viele frohe Stunden erlebt.“

      Der Alte bewegte sich im Takt der Galeere leicht mit. Eine Hand lag noch auf dem Rundholz des Riemens, als tue er bis zuletzt seine verdammte Pflicht.

      „Ist er tot?“ fragte Ferris mitfühlend.

      „Ja, der große Kapitän hat ihn zu sich genommen, und alle Mühsal und Plage hat für ihn ein Ende“, sagte Hasard.

      Er wollte noch etwas hinzufügen, doch ein sirrender Peitschenhieb ließ ihn zusammenfahren. Die Lederschnur streifte noch seine Schulter und landete dann im Genick des Alten. Sofort folgte ein zweiter Schlag.

      Hasard duckte sich, Ängstlichkeit vortäuschend, damit er den Schläger verleiten konnte, näher heranzutreten.

      Es war Valkya, der verwachsene Gnom, der in die achtere Reihe getreten war und von dort auf den Alten einschlug. Dabei kreischte er in seiner Sprache haßerfüllt ein paar Worte.

      Hasard pullte geduckt weiter, ließ ganz plötzlich den Riemen los und ergriff die geflochtene Schnur der Peitsche, als der Schinder gerade wieder zuschlug.

      Mit einem wilden Ruck zog er daran.

      Der Gnom flog ihm buchstäblich entgegen. Mit einem heiseren Schrei landete er zwischen den Ruderbänken.

      Eine eiserne Faust drückte ihm das Genick so zusammen, daß seine Augen furchterregend aus den Höhlen traten. Der Inder wollte schreien, seine Angst hinausbrüllen, doch die Faust aus Eisen tötete ihn fast, so hart war der Griff.

      „Du verdammter, dreckiger Bastard schlägst einen Toten!“ brüllte der Seewolf ihn an.

      Er kannte kein Erbarmen mit dem Hundesohn, drückte noch fester zu und preßte die Visage mit der Faust auf die rauhen Dielen.

      Wie einen Schrubber stieß er ihn über den Boden.

      Dem Zwerg pellte die Haut ab. Seine Nase wurde plattgedrückt, und in seinem Kopf rauschte das Blut. Er war nahe dran, die Besinnung zu verlieren.

      Zwei andere eilten ihm zu Hilfe und traktierten den Seewolf mit Peitschenschlägen, unter denen er zu ihrer Verblüffung nicht mal zusammenzuckte.

      Mit der anderen Hand hob er ihn trotz der auf ihn einprasselnden Schläge hoch und schmetterte ihm eine brettharte Rechte zwischen die Augen.

      Der Schlag hätte eine Eichenwand bersten lassen.

      Dem Gnom flog der Kopf in den Nacken. Sein Nasenbein war gebrochen, und Blut lief über seine Visage. Wie eine abgefeuerte Kanonenkugel krachte er in die gegenüberliegenden Ruderbänke. Dort blieb er besinnungslos liegen.

      Ferris schleuderte ihn mit einem Fußtritt in den Mittelgang zurück.

      Von allen Seiten droschen jetzt brüllende Aufseher auf die Arwenacks ein.

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