Das Geheimnis der Greta K.. Marie Louise Fischer

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Das Geheimnis der Greta K. - Marie Louise Fischer


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habe ich getan, und ich werde es auch weiter tun. Aber für ein Match sind unsere Kräfte zu ungleich – noch. Aline spielt schon ausgezeichnet. Ein Doppel wäre gerade das Richtige.«

      »Und wer sind die jungen Männer, die du dazu erkoren hast? Ich nehme an, sie sind jung?«

      »Richtig. Der eine ist Jürgen Haberl. Er arbeitet in der Bank am Leopoldplatz, und er wird einen Freund mitbringen.«

      »Was weißt du über seine Familie?«

      »Philipp, bitte! Nun sei doch nicht so furchtbar sigmaringisch. Wenn man mit einem Menschen Tennis spielen will, braucht man doch nicht über seine Herkunft Bescheid zu wissen. Aber zu deiner Beruhigung: er ist der Neffe des Apothekers, und sein Freund wird bestimmt auch aus gutem Haus sein.« Mit leichtem Spott fügte sie hinzu: »Wenn man zu den Damen König auf Burg Salm eingeladen ist, wird man ja wohl kaum einen Gammler einzuführen wagen.«

      »Du hast ihn regelrecht eingeladen?«

      »Ich habe es ihm vorgeschlagen, als ich neulich meinen Schmuck aus dem Tresor geholt habe. Als ich ihn zurückbrachte, haben wir einen Termin ausgemacht. Der Samstagmorgen, dachte ich, würde gerade passend sein, weil wir dich da sowieso nicht zu Gesicht bekommen.« Greta bereute, das Thema angeschnitten zu haben. Es war kurz nach sieben, eine Zeit, in der sie erfahrungsgemäß nicht in Hochform war. Sie hätte gar nicht zum Frühstück aufzustehen brauchen, und Hans-Philipp hatte ihr das schon öfter nahegelegt. Aber sie hielt es für ihre Pflicht, ihm vor dem Aufbruch zur Arbeit Gesellschaft zu leisten.

      Sie lächelte Hans-Philipp zu. »Verzeih mir, bitte!«

      »Was?«

      »Irgendetwas an meinem Ton gefällt mir nicht.«

      »Mir auch nicht.«

      »Ich hätte nicht gedacht, dass ich dir alles so lang und breit erklären müsste.«

      »Ich habe schon verstanden.«

      »Na, dann ist es ja gut. Und du bist mir auch bestimmt nicht böse?« »Warum sollte ich?«

      »Es besteht auch kein Grund dazu.«

      Sie sahen sich an.

      »Du solltest nicht so früh aufstehen«, sagte er.

      »Oh, sehe ich schlecht aus?« Unwillkürlich fuhr sie sich mit der Hand übers Haar, das sie sich schlicht aus der Stirn gebürstet hatte. »Du bist bezaubernd schön wie immer!«

      Aline schob mit einem Ruck ihren Stuhl zurück. »Ich warte im Hof auf dich, Pa.« Sie wandte sich zur Tür.

      »Auf Wiedersehen, Aline!« rief Greta ihr nach. Zu Hans-Philipp sagte sie, als sie allein waren: »Verstehst du denn nicht, dass ich Aline aus ihrem Mauseloch zu locken versuche? Ich habe es schon ohne Erfolg mit allen möglichen Mitteln versucht, Tennis scheint gerade das Richtige zu sein. Du hast sie trainiert, nicht wahr?«

      »Ja.«

      »Warum unterrichtest du sie nicht weiter?«

      »Mit dir zu spielen, macht mehr Spaß.«

      »Danke, Philipp, das glaube ich dir sogar. Aber sie muss sich dadurch, dass du nicht mehr mit ihr spielst, entsetzlich zurückgesetzt fühlen.«

      »Wahrscheinlich hast du Recht. Ich werde mich wieder mehr um sie kümmern. Ein halbes Stündchen am Tag sollte ich wohl für sie herausschinden können.«

      »Danke, Philipp.«

      »Dann ist das mit morgen wohl erledigt.« Er stand auf.

      »Wie meinst du das?« fragte sie erstaunt.

      »Du wirst diesen Haberl anrufen und …«

      »Aber, Philipp, was für eine Idee! Das eine hat doch mit dem anderen gar nichts zu tun!«

      »Na, bitte!« Er zuckte die Achseln.

      Sie erhob sich und hakte sich bei ihm unter. »Wir werden dich auch bestimmt nicht stören. Wenn ich dir nichts davon gesagt hätte, würdest du den Besuch nicht einmal bemerkt haben.«

      Sie begleitete ihn in den Burghof. Aline saß auf dem Beifahrersitz der schweren Limousine. Ihr Vater pflegte sie morgens zur Schule zu bringen. Hans-Philipp küsste Greta zum Abschied, und sie winkte ihm nach, bis der Wagen ihren Augen entschwand.

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