Das Tagebuch der Mademoiselle S.. Anonym

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Das Tagebuch der Mademoiselle S. - Anonym


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die mich zu ihr geführt hatten; hütete mich aber sehr wohl, zu erkennen zu geben, daß mir ihre Hand ganz andere Empfindungen bereitete, als die Linderungen eines vorgeblichen Schmerzes. Und wirklich war es etwas ganz anderes, dort eine fremde Hand zu fühlen, als die eigene. Eine wundersame Wärme ergoß sich über meinen Körper, und als sie mit dem Finger jenen kleinen Teil berührte, durchzuckte es mich so angenehm, daß ich sofort erklärte, da sitze der Schmerz und da müsse ich mich wohl erkältet haben, daß es mir so weh tue. Offenbar machte es ihr Vergnügen, einen Vorwand zu haben, daß sie mit der Hand die Erkältung vertreiben konnte. Außerordentlich sanft rieb sie hin und her, herauf und herunter und versuchte dabei immer wieder hineinzukommen. Das tat mir aber wirklich weh, und wenn sie das an meinem Zucken merkte, kehrte sie jedesmal wieder zu dem wohltuenden Punkte zurück. Unzweifelhaft regte sie das auf, und ich merkte an ihrer wachsenden Zärtlichkeit, an der Art, wie sie mich an sich preßte und das Hemd soweit als möglich hinauf schob, um die nackten Körper recht nahe aneinander zu bringen, – daß ich meinen Zweck erreicht hatte. So wenig geistreich das Mittel auch war, so klagte sie plötzlich an derselben Stelle über Schmerz. Wahrscheinlich hatte sie sich ebenso erkältet wie ich, und was war natürlicher, als daß ich ihr ganz treuherzig anbot, den schmerzhaften Fleck ebenfalls zu wärmen, da mir das so vollkommen geholfen. Wie der Blitz öffnete sie schnell die Schenkel und machte mir freie Bahn. Triumphierend, daß meine List erreicht, was ich gewünscht, faßte ich schüchtern und ungeschickt, um mich nicht zu verraten, an den Gegenstand meiner Neugier und fand schon bei der ersten Berührung einen gewaltigen Unterschied gegen mich selbst. Absichtlich hielt ich anfangs die Hand still und überzeugte mich nur, daß alles viel größer, weiter und reifer sei als bei mir.

      Marguerite hielt auch die Ruhe meiner Hand nicht aus, sondern hob und drehte sich ihr entgegen; die Schenkel kamen in eine eigentümlich zitternde und bohrende Bewegung, und nun erklärte sie mir, daß der Schmerz bei ihr mehr unten, mehr im Innern sei. Gefällig, aber keineswegs übereilt oder mich verratend, suchte ich ihr den unglücklichen Schmerz zu lindern und ließ den Zeigefinger so tief als möglich die schmerzhafte Stelle suchen. Es machte mir ein ganz unbeschreibliches Vergnügen, den wunderbaren Bau dieser Öffnung auf das genaueste zu untersuchen, aber immer noch so plump und anscheinend unwissend, daß sie sich bewegen mußte, wenn sie die Frucht ihrer Verstellung ernten wollte. Das tat sie denn auch, und meine Hand spielte nun dieselbe Rolle, die mein Vater gespielt, als meine Mutter sich über ihn gesetzt. Meine Hand verhielt sich still und Marguerite kam seufzend, küssend und zitternd in eine so heftige Bewegung, stieß so leidenschaftlich von unten herauf gegen meine Hand, daß meine Finger bis an die Wurzel in ihr versinken mußten. Anfangs war es feucht und schlüpfrig gewesen, bald aber heiß und trocken geworden, und nun fühlte ich plötzlich, während sie seufzende und unartikulierte Töne ausstieß, meine Hand über und über mit einer heißen Flüssigkeit benetzt, von der ich schloß, daß sie wohl dasselbe sein müsse, was ich bei meinem Cousin gesehen. – Gleich darauf hörte ihre Bewegung auf, und sie lag schwer atmend ganz still neben mir.

      Es war mir gelungen! Zufall und Schlauheit hatten mir geholfen, eine Vertraulichkeit herzustellen, die nun jedenfalls weiterführen mußte. Als sie wieder zu sich kam, war sie offenbar verlegen, wie sie mir ihr Benehmen erklären, ihre Wollust verbergen sollte, denn nach meiner Regungslosigkeit mußte sie schließen, daß ich noch ganz unwissend sei. Unzweifelhaft überlegte sie, was sie tun und sagen solle, um den Vorgang unschädlich für ihre Stellung im Hause des Onkels zu machen und mich über den eigentlichen Charakter des Schmerzes zu täuschen, den sie gefühlt. Auch ich überlegte, was nun das Beste sei, ob ich mich ganz unwissend stellen sollte oder nur die Neugierde meine Entschuldigung übernehmen lassen sollte. Tat ich das erstere, so konnte sie mir Falsches er zählen, mir irgend etwas aufbinden, was ich dann glauben mußte, wenn ich mich nicht verraten wollte, noch mehr Lust als Neugier für die Sache zu haben. So entschloß ich mich, offen zu sein und nur zu verheimlichen, daß keineswegs der Zufall, sondern meine Berechnung die neue Lage herbeigeführt, in der wir uns befanden. Als Marguerite wieder ganz zu sich gekommen war, schien sie zu bereuen, daß sie sich so ganz ihrem Temperamente überlassen und daß ich sie verraten könnte. Ich beruhigte sie aber bald darüber, indem ich ihr nach und nach alles erzählte, was ich seit dem Tage vorher alles gesehen, und sie bat, mir zu erklären, was das eigentlich sei, da auch ihr Seufzen, ihre Bewegungen und die sonderbare Feuchtigkeit, mit der sie meine Hand überströmt, mir bewiesen, daß sie wohl damit bekannt sei. Nur verschwieg ich ihr, daß ich auch sie belauscht und recht gut wisse, was sie im Stillen treibe, weil ich mich überzeugen wollte, ob sie ganz aufrichtig gegen mich sein würde. Meine neugierigen Fragen schienen ihr eine schwere Last vom Herzen zu nehmen. Sie fühlte sich wieder in ihrem richtigen Verhältnisse als älteres Mädchen gegen eine Unerfahrene, und als ich ihr alles gestand und umständlich erzählte, mit welcher Leidenschaft sich meine Mutter benommen, so schämte sie sich auch nicht mehr vor mir und gestand mir ein, daß sie nächst ihrer Religion nichts Wichtigeres und Schöneres kenne auf Erden als den Genuß, mit welchem die Natur alles ausgestattet und umgeben, was Bezug auf die sinnliche Liebe hat. Ich erfuhr nun alles, und wenn Sie in meinen späteren Schilderungen und Betrachtungen einige Philosophie und Menschenkenntnis finden, so verdanke ich die erste Grundlage dazu der Belehrung meiner lieben Marguerite, die gerade in dieser Beziehung reiche Erfahrungen gemacht hatte.

      Ich erfuhr genau, wie die Natur beide Geschlechter gestaltet, wie die Vereinigung geschieht, durch welche kostbaren Säfte der Zweck der Natur – die Fortpflanzung des Menschengeschlechts – und der Zweck der meisten Menschen – das höchste irdische Vergnügen – erreicht wird; – warum die menschlichen Einrichtungen alle diese Dinge mit einem sorgfältig bewachten Geheimnisse umgeben; – wie bei der Gefahr, die in der unbeschränkten Vereinigung liegt, bei der Geschlechter sich wenigstens eine annähernde Befriedigung ihres natürlichen Triebes verschaffen können, und welche Folgen es hat, wenn ein Mädchen sich rücksichtslos diesem Trieb überlassen wollte. Wozu ich ihr eben noch durch meine unerfahrene Hand verholfen und was ich bei meinem Cousin belauscht, sei eine solche annähernde Befriedigung gewesen, und obgleich sie die vollen Freuden der Liebe in den Armen eines jungen und schönen Mannes in ihrer ganzen Stärke kennengelernt, so sei sie doch mit dem beschränkten Genüsse durch sich selbst zufrieden, da sie durch die Geburt eines Kindes auch die für eine Unverheiratete traurigen Folgen der ganzen Hingebung an einen Mann erkannt. Auch mich warnte sie auf das Eindringlichste davor. Mit Vorsicht und Selbstbeherrschung könne man vieler Freuden teilhaftig werden, das bewies sie mir durch die Erzählung dessen, was sie selbst erlebt und erfahren, und es war so interessant, zugleich aber auch so belehrend und maßgebend bis zu meinem dreißigsten Jahre, daß ihre Erzählungen in meinem nächsten Briefe eine ausführliche Stelle finden sollen. In vielen Dingen sagte Marguerite mir nur, was ich mir selbst schon kombiniert; in andern aber doch Neues und Überraschendes.

      Das war nun alles recht schön und gut, aber es war doch immer nicht die Sache selbst. Ich brannte nun auch, selbst die Empfindungen kennenzulernen und zu teilen, von denen ich jetzt schon vier so ganz verschiedene Menschen bis zur Ohnmacht berauscht gesehen. Während Marguerite sprach, hatte ich keinen Augenblick die Hand von der Stelle fortgelassen, die bei ihr so überaus wollüstig war. Ich hatte in den krausen Haaren gespielt, so oft sie recht lebhaft schilderte, die Lefzen zärtlich gedrückt und ihr deutlich genug zu verstehen gegeben, daß zur vollständigen Belehrung mir nun auch noch die Praxis fehle. Als sie mir schilderte, was sie empfunden, als sie sich zum ersten Male dem jungen Manne hingegeben, der sie später durch fortgesetzten Umgang zur Mutter gemacht, als sie mir deutlich machen wollte, welch ein himmlisches Gefühl es sei, wenn man jenes wunderbare Glied in seiner ganzen Kraft und seinem Feuer nach und nach in sich eindringen fühle, wenn man fast in einander verschmelze, wenn endlich jener so beruhigende Balsam gleichzeitig aus dem tiefsten Innern beider Liebenden hervorsprudelt, – da fühlte ich recht gut, wie sie wieder warm dabei wurde, wie es in meiner Hand zuckte und schwoll, wie sie unwillkürlich ihre Schenkel über meiner Hand zusammendrückte. Nun dachte ich, wäre es Zeit, ihr die Erinnerung daran noch lebhafter zu vergegenwärtigen, und als sie eben sagte: »Das muß man selbst gefühlt haben, um es zu verstehen!« fuhr ich mit dem Finger so tief ich konnte in die ganz offenstehende und erwartende Spalte, worauf ein tiefer Seufzer augenblicklich ihr Sprechen unterbrach. – Einige Male rieb ich mit größter Heftigkeit die aufgequollenen und sich fast an meine Hände ansaugenden Lefzen auf und nieder, dann aber hielt ich plötzlich inne und sagte: »Wenn ich aber fortfahren soll, dann


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