Seewölfe - Piraten der Weltmeere 217. Roy Palmer

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 217 - Roy Palmer


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ist ausgestorben. Was sollen wir da bloß?“

      „Trinkwasser suchen“, entgegnete Ferris Tucker grinsend. „Was denn wohl sonst?“

      „Da gibt es keine Quelle, sage ich.“ Der Profos warf dem rothaarigen Schiffszimmermann einen wütenden Seitenblick zu. „Aber du Schlauberger kannst ja ein paar Pützen und Kübel aufstellen. Damit fangen wir den Schnee auf, der jeden Augenblick fallen kann. Wir lassen ihn auftauen und trinken ihn, klar?“

      „Geht das wirklich?“ fragte Ferris in gespielter Ahnungslosigkeit.

      Carberrys Miene verfinsterte sich noch mehr. „Ich hab schon immer gesagt, daß du eigentlich zu nichts taugst, du alter Holzwurm, und daß wir auf dieser alten Lady dringend mal einen neuen Zimmermann brauchen.“

      Ferris sagte: „Das gilt auch für den Profos, denn …“

      „Ruhe!“ unterbrach ihn der Seewolf. „Seht euch jetzt mal die Hügel an, die zwei oder drei Meilen hinter der Küste aufsteigen. Zuerst dachte ich auch, sie wären kahl, aber jetzt kann ich einen dunklen Streifen erkennen. Das sind mit Sicherheit Büsche – und wo Büsche sind, muß es auch Süßwasser geben. Also, wir gehen an Land und laufen uns ein wenig die Hacken ab, damit wir die Quelle möglichst noch vor dem Dunkelwerden finden.“

      „Ja, Sir“, sagten die Männer.

      Old O’Flynn wies zum dunkelgrau bewölkten Himmel. „Es sieht zwar nach Schnee aus, aber solange der Wind steif aus Nordnordwest bläst, schneit’s noch nicht. Darauf gehe ich jede Wette ein. Ed, wir sind also doch auf die Quelle angewiesen.“

      „Sagt mal, seid ihr hier eigentlich alle gegen mich?“ fragte der Profos.

      „Deck!“ riefen Dan und Bill plötzlich wie aus einem Munde. „Bucht in Sicht! Steuerbord voraus – höchstens eine Meile entfernt!“ präzisierte gleich im Anschluß daran Dan.

      „Alles vorbereiten zum Landemanöver“, sagte der Seewolf. „Wir gehen so dicht wie möglich unter Land, loten die Wassertiefe aus und sehen, ob die Bucht für unsere Zwecke geeignet ist.“

      Carberry drehte sich um und brüllte: „Anluven! Zwei Strich Steuerbord! An die Brassen, an die Schoten, bewegt euch, ihr triefäugigen Plattfüße!“

      Während der Profos seine üblichen Flüche vom Stapel ließ, um die Crew anzutreiben, warf Big Old Shane noch einen Blick durchs Spektiv und sagte: „Ich frage mich, ob die Insel wirklich so menschenleer und ausgestorben ist, wie Ed annimmt. Der Schein könnte doch auch trügen, oder?“

      „Bald wissen wir es ganz genau“, entgegnete der Seewolf. „Auf bloße Vermutungen will ich mich nicht stützen.“

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