Der grüne Pfad hat nie ein Ende. Gerhard Böttger

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Der grüne Pfad hat nie ein Ende - Gerhard Böttger


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antworteten. Doch das war kein Signal für den Bock, so plötzlich aufzuwerfen … Mit langem, aber längst nicht mehr jährlingshaft schmalem Träger äugte er zur Waldkante hin und stand dabei völlig breit, präsentierte sich als ein mindestens mittelalter, sich hier ganz als Revierbesitzer aufspielender gehörnter Herr! Stefan strich an der Birke an, konzentriert brachte er das Absehen auf die noch nicht ganz durchgefärbte Decke des Bockes, und wenig später sorgte der peitschende Schussknall erneut für eine erschrockene Stille im weiten Umkreis.

      Das ersehnte Wild war im Feuer gefallen, keine einzige Flucht mehr hatte es gemacht.

      „Pauk ja hunnik“ (übersetzt „Schuss und Haufen“), sagen die Esten in ihren schönen baltischen Revieren als Entsprechung zum deutschen „Weidmannsheil“ als Glückwunsch am gestreckten Stück, so habe ich es jedenfalls erlebt bei meinen Elchen. Vor der Jagd heißt der begleitende gute Wunsch „Kivi kotti“ (frei übersetzt „einen Stein im Rucksack“).

      Doch warum fällt mir bei der Geschichte von der Erlegung eines schwarzen Rehbockes das nördlichste baltische Land ein? Estlands Hauptstadt Tallinn (abgeleitet von „Dänenstadt“ oder „Dänenburg“, die Dänen unter ihrem König Waldemar II. haben im Jahre 1219 die Nordküste des Landes erobert) hieß bekanntlich zu deutsch-baltischen Zeiten bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Reval, hinter welchem Namen sich das Wort „Rehfall“ verbirgt. Rehwild ist allerdings gewissermaßen ein Neubürger im Lande und hat erst in den letzten zwei Jahrhunderten durch Einwanderung von Süden her nennenswerte Bestände gebildet.

      Wölfe, Luchse und harte Winter dezimierten immer wieder die im Aufbau befindlichen Populationen. So war es eine Riesensensation, als im 13. Jahrhundert plötzlich ein Stück an der Ostseeküste auftauchte. Man verfolgte es, mit Netzen und Seilen zum Einfangen bewaffnet, bis zu einer Steilwand eines die Küste begleitenden Höhenzuges, wo das „besonders gezeichnete Tier“ in seiner Panik jedoch abstürzte. War es vielleicht ein schwarzes Stück? Wir wissen es nicht, vielleicht war der Aufregungsfaktor auch nur die absolute Seltenheit, aber so entstand der Name für die sich dort gründende Siedlung, die schnell zur Stadt anwuchs und 1285 der deutschen Hanse beitrat. Eine eher grausige Geschichte mit dem Rehfall, ob sie wirklich wahr ist? Heute sieht man die Herkunft des früheren Namens der Hauptstadt einfach in einer estnischen Bezeichnung für die Region, nämlich Rävala oder Revala.

      Doch zurück zu Stefans Geschichte von seinem Weidmannsheil. Er repetierte seinen Stutzen im Kaliber .308 Win. durch, aber in ihm machte sich die glückliche Gewissheit breit, den zweiten Schuss nicht mehr zu brauchen.

      Taube, Amsel, Singdrossel und die kleine Vogelwelt intonierten längst wieder ihre Abendunterhaltung, als er zu seiner nicht schwer zu findenden Beute hinschritt und freudig, aber auch besinnlich, den schwarzen Herrscher des Wiesengrundes in Besitz nahm. Es war sicher eine der seltenen Sternstunden, die in der grünen Erinnerung Stefans immer einen festen Platz einnehmen werden.

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       Es hat geklappt: schwarze Decke auf grünem Gras …

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      Von dieser Seltenheit wird natürlich ein Kopf-Schulter-Präparat gemacht.

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