Hinter hessischen Gittern. Esther Copia

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Hinter hessischen Gittern - Esther Copia


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nicht lange mit der Fahndung gewartet, wenn der überfällig war. Da sahen sie ihn mit schleppendem Gang die Straße entlangkommen. Er sah schlecht aus, war klitschnass geschwitzt und blass. Die Pfortentür wurde per Knopfdruck geöffnet, und als Hattinger im Flur der Pforte stand, sagte er:

      »Könnte ich bitte etwas Wasser haben?« Er hielt sich am Türgriff des Nebenraums fest.

      »Ist Ihnen nicht gut?« Der junge Justizbeamte hatte einen Spalt die Tür zum Flur geöffnet, und an seinem Ton war zu merken, dass er mit Frank Hattinger keinerlei Mitleid verspürte.

      »Ich habe hier nur Wasser aus der Leitung. Ist das für Sie okay?«

      »Ja, danke.« Hattinger nahm den Plastikbecher, den ihm der Beamte reichte, und leerte ihn in einem Zug.

      »Das muss die Hitze sein, irgendwie schafft das mein Kreislauf heute nicht.« Hattinger hielt den Becher noch in seiner Hand und setzte sich auf die Bank im Warteraum, als ein Beamter kam, um ihn abzutasten und auf seine Station zu bringen.

      11

      Nach einem Fußmarsch von fast einem Kilometer – der Schlüssel für den Schlagbaum lag nicht an seinem Platz – erreichte er schweißgebadet die Hütte. Die Sonne stand tief, und die Erde war aufgeheizt, der Wald schien, obwohl es schon 21 Uhr war, unter der Hitze zu stöhnen. Er angelte den Schlüssel aus dem Astloch und schloss vorsichtig die Hütte auf. Süßlicher Geruch schlug ihm entgegen. Die Tür weit offen, damit ein wenig Licht in den Raum fiel, starrte er hinein, als habe er Schwierigkeiten zu begreifen, was er da sah. Als seine Augen sich an die Dunkelheit der Hütte gewöhnt hatten, erfasste er das ganze grausame Ausmaß. Sein Herzschlag setzte aus.

      Sie hing an den Metallringen und rührte sich nicht. Um Gottes willen, keinesfalls sollte ihr ein Haar gekrümmt werden. Mit einer Bärenmaske über dem Kopf trat er näher an sie heran. Ihr Gesicht sah furchtbar aus, ihr Slip lag zerrissen am Boden, und ihr Kleid hing in Fetzen an ihrem Körper. Sie war mit Blutergüssen übersäht. Er schluckte. Das hatte er nicht gewollt. Eine Entführung, ja, und wenn das Lösegeld eingegangen war, wollte er sie sofort freilassen. Mit einer Hand suchte er ihren Puls. Sie war tot. Er riss sich die Maske vom Kopf, Schweiß lief ihm in die Augen. Was sollte er nun tun? Sollte er die Leiche wegschaffen? Wie? Wohin? Ihm wurde schlecht. Mit großen Schritten rannte er aus der Hütte und übergab sich.

Samstag, 8. September

      1

      Elli Moosleitner schritt eilig die Auffahrt hoch. Der Wagen von Frau Herzberg stand immer noch genauso da wie am Tag zuvor. Noch im Gehen suchte sie in ihrer Handtasche den Haustürschlüssel, da hörte sie ein Wimmern. Sie blieb stehen und lauschte, nichts. Kopfschüttelnd ging sie auf Zehenspitzen weiter, um ein neuerliches Geräusch nicht zu überhören. Da war es wieder, es war kein Wimmern, mehr ein Fiepen. Es hörte sich an wie Katie.

      Sicherlich musste der Hund raus und wartete nur darauf, dass die Haustür geöffnet wurde. Eilig schloss sie die Tür auf und erwartete eine schwanzwedelnde Katie – Fehlanzeige. Sie war sich sicher, sie gehört zu haben, und machte sich auf die Suche. Sie schritt die Räume im Erdgeschoss ab – nichts. Leise ging sie nach oben, da sie vermutete, Herr und Frau Herzberg würden noch schlafen. Alle Türen bis auf die Schlafzimmertür standen offen, aber auch hier war Katie nicht. Sie stieg nach unten und ging zur Terrassentür, öffnete sie weit und trat in den Garten. Es gab eine kleine Tür in der Grundstücksmauer, durch die man direkt in den Wald gelangte. Elli Moosleitner hatte zwar für die Tür keinen Schlüssel, ging aber dennoch darauf zu, weil sie glaubte, von dort wieder etwas gehört zu haben. Beim Blick über das hölzerne Gartentor erschrak sie, denn da lag Katie schwer verletzt und winselte verzweifelt. Sie rüttelte an der Gartentür, aber wie vermutet war diese verschlossen. So schnell sie konnte, rannte sie durch den Garten in das Haus zurück und schrie: »Hilfe, Hilfe, Katie liegt verletzt im Wald. Ich brauche Hilfe.« Nichts rührte sich. Panik überkam sie, irgendwie musste sie dem Hund helfen, aber ihn alleine zum Haus zu tragen, das schaffte sie sicherlich nicht. Da fiel ihr die Schubkarre ein, die hinter dem Gartenschuppen stand. Sie flitzte dorthin, griff die Schubkarre und rannte damit, so schnell sie konnte, die Auffahrt hinunter und außen am Grundstück entlang, den Hund zu retten. Als sie vor dem blutverkrusteten, wimmernden Hund stand, schossen ihr die Tränen in die Augen.

      »Was ist nur passiert, Katie? Wer hat dir das angetan?« Sie hob das Tier, das mehr tot war als lebendig, in die Schubkarre und fuhr mit ihr vorsichtig bis zur Terrassentür. Im Wohnzimmer erschien in diesem Moment Dirk Herzberg im Bademantel. Er sah schrecklich aus, aus der einstigen strahlenden Erscheinung war innerhalb weniger Tage ein alter Mann geworden, dessen Sorgen sich tief in sein Gesicht gegraben hatten. Mit müdem Blick sah er auf die Terrasse und schien den Ernst der Lage nicht zu begreifen.

      »Sehen Sie nur, was man mit Katie gemacht hat. Wo ist nur Ihre Frau?«

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