Leben als Freigeist. Petra Pliester

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Leben als Freigeist - Petra Pliester


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und Ihren Vorschlag vorzubringen. Denn damit machen Sie sich angreifbar. Vielleicht war Ihre Idee ja doch gar nicht so gut. Ihre eigenen Gedanken verschwimmen und die Gruppendynamik hat die Überhand gewonnen.

      Ist das vielleicht der eigentliche Sinn des wöchentlichen Meetings? Sicher werden alle Mitarbeiter auf denselben Stand gebracht. Aber es geht nur vordergründig um den Informationsaustausch. Auf einer tieferen Ebene findet eine Machtdemonstration statt. Der Chef hat seinen Standpunkt klar gemacht und die einzelnen Personen auf den Kurs der Firma eingestimmt. Nicht umsonst spricht man von der Corporate Identity, der Firmenidentität, der sich das Individuum unterordnet.

      ! Gruppen erzeugen ein eigenes Energiefeld.

      

      Energieraub – der perfekte Coup

      Mit dem Akku in uns reagieren wir wie ein batteriebetriebenes Gerät. Verbrauchen wir viel Energie, kommen wir in unseren „roten Bereich“ und laufen auf Reserve. Dann ist es Zeit, sich aufzuladen. Wenn wir auf Dauer mehr Energie verbrauchen als uns guttut, müssen wir immer mehr und immer länger an unserer Ladestation auftanken.

      Der Energieverbrauch ist mit unserem Verhalten und unseren Tätigkeiten verbunden. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie verbrauchen zu viel Energie, ist es sinnvoll, sich in einer Alltagswoche einmal selbst zu beobachten. Womit laden Sie Ihre Energie auf und was kostet Energie? – Ihre Batterie können Sie ganz allein füllen oder dafür in Kontakt mit anderen Menschen treten. Ein schönes Telefonat mit einer Freundin hilft zum Beispiel beiden Gesprächspartnern. Sie laden auf angenehme Art und Weise Ihren Akku auf.

      In dem Meeting aus dem vorigen Kapitel geschieht etwas anderes. Ein Vorgesetzter nutzt seine Position aus und demotiviert seine Mitarbeiter unangemessen. Vermutlich geht es ihm danach besser, er hat seine Batterie dadurch wieder aufgeladen, dass er seinen Mitarbeitern Energie weggenommen hat. Hier hat ein Energieraub stattgefunden. Für viele Menschen ist das die einzige Möglichkeit, ihre Batterien aufzuladen.

      Es ist wichtig, seinen eigenen Energieverbrauch beziehungsweise Energieverlust kennenzulernen. Denn Energieräuber lauern überall. Sie sind mitten unter uns, oft da, wo wir es nicht erwarten. Unauffällig zapfen sie uns an und entladen unseren Akku.

      Das ist mit einer vor Kraft strotzenden Lokomotive vergleichbar. Sie hat zu Beginn nur zwei Wagons im Schlepptau und zieht elegant auf den Gleisen entlang, doch nach und nach werden ganz nebenbei weitere Wagons angehängt. Die kraftvolle Lokomotive zieht Trittbrettfahrer und Menschen an, die sich am liebsten huckepack tragen lassen. Schon bald sieht die Lokomotive nicht mehr so elegant aus. Ihre Kraft hat trotz regelmäßiger Ladezeit nachgelassen. Frustriert denkt sie an ihren früheren Elan zurück und bemerkt nicht, dass sie mittlerweile 20 Wagons zieht. Sie möchte noch bessere Batterien haben, um mehr Energie speichern zu können. Doch die offensichtliche Lösung erkennt sie nicht: Wie wäre es, den einen oder anderen Wagon abzukoppeln!

      Energieräuber tarnen sich, doch sie hinterlassen Spuren. Treten diese Spuren geballt auf, lässt sich ein Muster erkennen. Denn auch sie tun immer das Gleiche.

      ! Überlegen Sie: Bei welchen Menschen fühlen Sie sich wohl und wer verursacht bei Ihnen Unbehagen? Wer oder was raubt Ihnen Energie? Was tut Ihnen gut und was nicht?

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