Der Clan der Auserwählten. Hans-Peter Vogt

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Der Clan der Auserwählten - Hans-Peter Vogt


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aber er kommt nicht wieder. Er fällt den Luftlandetruppen der Xorx in die Hände, die mit ihren Wärmebildkameras die Oberfläche des Planeten nach überlebender Energie absuchen und alles, was überlebt hat, mit Schallwellen, elektromagnetischen Impulsen, Laserwaffen und konventionellen Sprenggranaten angreifen.

      Sie wollen diesen Planeten erobern, aber sie brauchen die Tier- und Pflanzenwelt nicht, und auch nicht das Volk der Cantara. Sie wissen, dass es solche Wesen geben muss, denn sie haben die Energiewellen und Wärmequellen gesehen, die sie aussenden, und sie haben mit ihren Messinstrumenten auch diesen Energiegürtel gesehen, der ihnen hunderte von Jahren lang den Zugang zu diesem Planeten verwehrt hat. Die Angehörigen dieses Volkes selbst haben sie noch nie zu Gesicht bekommen, so dass sie ein Bild von ihrem Aussehen hätten. Das ist für sie unerklärbar, denn sie glauben an das Sichtbare und Nachweisbare. Natürlich ist das eine potentielle Gefahr, aber die Xorx denken in ihren Kategorien als Eroberer und mit ihrem Wissen über intelligentes Leben und intelligente Lebensformen in einem greifbaren Körper. Das schließt eine Lebensform wie die Cantara nicht ein, die ihre Form jederzeit nach Belieben verändern können, bis hin zu Gaswolken, aber das wissen die Xorx nicht.

      Die Xorx haben bereits die Bewohner von 20 weiteren Planeten versklavt. Sie werden schon mit diesem Planeten und seinen Bewohnern fertig werden. Sie haben sich verrechnet, aber das wissen sie noch nicht. Sie sind in diesem Fall nur an den mineralischen Bodenschätzen interessiert. Gold, Silber, Kupfer, Erze, Granit, Sandstein, Salz, Bauxit, Uran, Gasen, Öl, Wasserstoff und seltene Erden. Deshalb sind sie gekommen. Sie wissen, dass es auf Cantara Wasser, Sauerstoff und Stickstoff gibt. Sie wissen, dass sie auf diesem Planeten die Rohstoffe ausbeuten können, weil ihnen die Atmosphäre ideale Überlebensbedingungen bietet.

      Ihre Reise hat lange gedauert. Sie verfügen zwar über eine ausgefeilte Technologie, die ihren Raumschiffen ermöglicht, sich in Lichtgeschwindigkeit fortzubewegen, aber die Entfernung zwischen ihrem Heimatplaneten und Cantara ist sehr weit. Schon auf direktem Weg sind das mehr als 16 Lichtjahre. In der Umlaufbahn um die Sonne ist es viel weiter, und die Reise hat viele Jahre lang gedauert. Nach der erfolgreichen Eroberung des Planeten werden sie sich dort also selbst niederlassen und Nachkommen zeugen, die das Werk der Ausbeutung des Planeten in den nächsten Jahrhunderten vollenden werden. Die wertvolle Fracht wird dann teilweise von selbststeuernden Frachtschiffen, teils von bemannten Schiffen auf ihren Heimatplaneten zurückgebracht werden, wo die Rohstoffe dringend gebraucht werden. Nur den direkten Weg über die Sonne können sie nicht nehmen, weil die Frachtschiffe sonst verglühen. Erst aber einmal müssen Sie aber den Planeten komplett übernehmen, und jede Gefahr für den eigenen Leib und das eigene Leben ausschalten.

      Die Flotte besteht aus Kriegern, Arbeitern, Wissenschaftlern und aus mitgebrachten Tieren und pflanzlichen Samen, die es auf ihrem eigenen Planeten gibt, und die der Ernährung der Invasionsflotte dienen sollen. Es ist ein gut geplante und hervorragend durchgeführte Invasion.

      Die Lage der bewohnten Planeten im Kantron-Sonnensystem erklärt die gewaltige Entfernung zwischen dem Planeten der Xorx (Robotron) und dem Planeten Cantara. Allein die Entfernung zwischen Cantara und der Sonne beträgt rund 8 Lichtjahre.

      Es gibt noch viel mehr Planeten in diesem Sonnensystem, aber es ist ein Zufall der Geschichte, warum sich gerade auf 20 Planeten intelligentes Leben entwickelt hat, und warum diese Planeten alle auf einer Seite der Sonne liegen, bis auf einen. Diese Lage und die gewaltige Entfernung erklärt auch, dass die Cantara in den letzten Jahrtausenden von der Entwicklung auf den anderen Planeten isoliert waren. Es interessierte sie schon seit langem nicht mehr, was dort passiert, weil sie geglaubt haben, dass ihnen nichts passieren kann. Aber nichts in unserem Universum ist von Bestand. Die Cantara hätten das besser wissen können. Vertrauen ist trügerisch.

      Das Kantron Sonnensystem

      1.1.3. Ein zweiter Kundschafter von Artemis' Gruppe kommt zurück und berichtet von den Zerstörungen und den Truppen der Xorx. Er ist geschickter gewesen als der erste. Er hatte sich gut getarnt, und war auf den Wärmebildkameras der Xorx unsichtbar geblieben.

      Den Kordon an Energie, den die Cantara schon seit hunderttausenden von Jahren um ihren Planeten gebildet haben, um das Eindringen von Kometen, aber auch eine denkbare feindliche Übernahme zu verhindern, den gibt es nicht mehr, weil er mit den sterbenden Cantara zerbrochen ist.

      Was soll die kleine Gruppe um Artemis tun? Den Kampf gegen die Übermacht aufnehmen?

      Die Cantara hatten den Lauf der Sterne seit hunderttausenden von Jahren studiert. Sie hatten in früherer Zeit einmal Späher ausgeschickt, um das All jenseits ihres Sonnensystems zu erforschen. Ihr eigenes Sonnensystem war damals noch friedlich gewesen. Überall. Die evolutionäre Entwicklung auf den anderen Planeten hatte sich noch in einem primitiven Anfangsstadium befunden. Völlig ungefährlich.

      Auf unserer Erde würde man das Studium der Gestirne "Neugierde" nennen, aber das trifft dieses Interesse nach wissenschaftlicher Kenntnis nicht, weil die Cantara weit weg davon sind, so etwas wie Gier nach Neuem zu entwickeln. Sie wollen sich nicht bereichern. Sie müssen nicht imponieren. Es gibt auch keine Geschlechtertrennung, so dass man einen Geschlechtspartner erobern müsste. Sie sind eins mit ihrem Planeten. Sie sind die Wächter ihres Planeten. Sie waren es zumindest, bis zu diesem fatalen Angriff der Xorx-Flotte.

      Die Späher hatten damals ihr Sonnensystem auf direktem Wege verlassen, weg von ihrer Sonne. Sie hatten in einer weit entfernten Galaxis einen bewohnbaren Planeten entdeckt, den die Bewohner heute die Erde nennen. Es hatte dort Urzeitmenschen gegeben, die der Jagd nachgingen, in Höhlen oder in Hütten lebten. Sie hatten dort eine Weile gelebt, hatten die Lebensformen auf der Erde studiert und Energie aufgetankt. Sie hatten sich vermehrt. Sie hatten den Menschen geholfen, Faustkeile und Speerspitzen aus Stein herzustellen, hatten die primitiven Methoden dieser Gattung für den Lebensunterhalt beobachtet, und waren zu der Erkenntnis gekommen, dass diese Menschen ihnen niemals gefährlich werden können.

      Die damaligen Menschen verehrten das Volk der Cantara wie Götter. In einigen Höhlen findet man heute noch neben Tier-, Geschlechts-, und Feuerdarstellungen seltsame Wolkengebilde, so wie die Cantara damals den Menschen erschienen sind.

      Nach einigen Jahrzehnten hatten sich die Cantara geschlossen auf den Rückweg gemacht. Sie hatten sich die Route zu diesem Sternensystem gemerkt, und sie hatten diese Kenntnis als Erbinformation abgespeichert.

      Sie ist schon viele tausend Jahre alt, diese Information. Damals hatte es die andern Völker in ihrem eigenen Sonnensystem auch nur rudimentär gegeben, auf einer wenig entwickelten Stufe. Die Krieger der Xorx, so wie sie heute den Planeten Cantara überfallen, die waren damals noch ungefährlich gewesen. Sie hatten nicht einmal ihren Planeten verlassen können, vergleichbar den Höhlenmenschen auf unserer Erde.

      Nach der Rückkehr der Kundschaftergruppe hatten sich die Cantara wieder ganz auf ihren eigenen Planeten konzentriert, und sie waren dort weiter glücklich gewesen. Immerhin ist diese Erbinformation eine Chance, einen letzten Zufluchtsort zu finden, wenn der eigene Planetensystem einmal stirbt, oder wenn eine Situation eintritt, die das weitere Überleben unwahrscheinlich macht, also etwa dann, wenn ihre eigene Sonne erlischt.

      Vielleicht gibt es in den Weiten des Alls noch andere Planeten, die durch einen Zufall der Geschichte Lebensbedingungen herausgebildet haben, und die in einem bestimmten Zeitfenster von mehreren hunderttausend oder Millionen Jahren pflanzliches und tierischen Leben ermöglichen, aber die Cantara wissen nur von diesem einen Planeten jenseits ihrer eigenen Galaxis, den ihre Bewohner heute die Erde nennen.

      Sie hätten sich im Anschluss an diese Reise besser um die anderen Bewohner ihres eigenen Sonnensystems kümmern sollen, das durch einen Zufall ermöglicht hat, dass sich gleich auf mehreren Planeten intelligentes Leben entwickelt. Dann hätten sie rechtzeitig entdeckt, dass es da auf der sonnenabgewandten Seite ihres Planetensystems eine Art gibt, die sich zu einer dominanten Spezies entwickelt, die auch den Cantara gefährlich werden kann.

      Tatsächlich hatten die Krieger der


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