Последние дни наших отцов. Жоэль Диккер

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Последние дни наших отцов - Жоэль Диккер


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Qualität nannte ihn Dr. Sutherland den Primären Atemmechanismus (auch Kraniosakraler Mechanismus genannt). Er beschrieb folgende fünf Komponenten dieses Mechanismus, die zusammen als eine Einheit funktionieren:

      1. die Fluktuation des Liquor cerebrospinalis, mit der Potency der Tide.

      2. die inhärente Motilität des Zentralen Nervensystems.

      3. die Mobilität der kranialen und spinalen Dura (reziproke Spannungsmembran).

      4. die gelenkige Mobilität der kranialen Knochen.

      5. die unwillkürliche Bewegung des Sakrum zwischen den Ilia.

      Nachdem Dr. Sutherland die Anatomie und Physiologie dieses subtilen und gleichzeitig mächtigen Mechanismus verstanden hatte, konnte er Behandlungsprinzipien entwerfen, um mit diesem Mechanismus zu arbeiten. Er entwickelte einen manuellen Behandlungsansatz, der so subtil und mächtig ist, wie der Mechanismus, mit dem man arbeitet. Der folgende Ausspruch von Dr. Sutherland fasst diesen Behandlungsansatz zusammen:

      „Der innewohnenden physiologischen Funktion zu erlauben, ihre unfehlbare Potency zu entfalten, statt von außen blinde Kraft anzuwenden ….“ 2

      Das von Dr. Sutherland gelehrte Verständnis war ebenso wie sein Behandlungsansatz nie auf den Kranialen Mechanismus beschränkt.

      Dieser Primäre Atemmechanismus ist in der gesamten Körperphysiologie vorhanden. Er eignet sich in einzigartiger Weise zum Behandeln von Problemen im kranialen Bereich, kann jedoch eine jede durch Krankheit oder Traumen entstandene Körpersituation möglicherweise beeinflussen.

      Dr. Sutherland entwickelte einen Lehrkursus, um Ärzten das notwendige Verständnis und die palpatorischen Fähigkeiten beizubringen, um Patienten auf diese Weise zu behandeln. Seine loyalen Schüler, unter ihnen Dr. Becker, führten diese Kurse fort. Auf diese Weise wird Dr. Sutherlands Arbeit weitergegeben.

      Rachel E. Brooks, MD

      BIOGRAFIE

      Rollin Becker (1910–1996) wuchs in einem osteopathischen Haushalt auf. Sein Vater Arthur D. Becker, DO, ein prominenter und angesehener Osteopath, der noch unter Dr. Andrew Taylor Still als Lehrer tätig war; fungierte später an zwei osteopathischen Colleges als Dekan. 1934 graduierte Rollin an der American School of Osteopathy, dem späteren Kirksville College of Osteopathic Medicine. Nach ein paar Jahren in Oklahoma zog er nach Michigan, wo er dreizehn Jahre lang praktizierte.

      1944 traf er dort William Garner Sutherland, DO, 1948 unterrichtete er zum ersten Mal als Teil der Lehrfakultät in einem von Dr. Sutherlands Kursen. 1949 ließ sich Dr. Becker in Texas nieder, wo er bis 1989 praktizierte. Während dieser ganzen Zeit blieb er Dr. Sutherland und dessen Werk verpflichtet. Von 1962–1979 war Dr. Becker Präsident der Sutherland Cranial Teaching Foundation3, einer Organisation, die der Fortbildung im Sinne von W. G. Sutherland dient.

      1. STUDIUM UND PRAXIS DER OSTEOPATHIE

      1.1. EIN TIEFER OZEAN DES STUDIUMS

      Überarbeitete Fassung eines Vortrags, gehalten 1982 in einem Grundkurs der Sutherland Cranial Teaching Foundation in Alexandria, Virginia.

      Um das, was ihr bislang in eurer Praxis getan habt, mit dem zu verbinden, was ihr während dieser Woche lernen werdet, muss nun ein gewaltiger Übergang stattfinden. Unsere Hauptaufgabe als Lehrer ist es, euch dabei zu helfen, diese Brücke so bequem wie möglich zu überqueren. Gleichzeitig muss ich euch jedoch auch darauf hinweisen, dass das, was wir diese Woche tun werden, vor allem harte Arbeit ist.

      Als einen Teil der Brücke, die wir benutzen, um diesen Übergang zu vollziehen, habe ich an die Tafel die vier grundlegenden osteopathischen Prinzipien notiert, die euch am College beigebracht wurden:

      1.Der Körper ist eine Einheit.

      2.Der Körper besitzt selbstregulierende Mechanismen.

      3.Struktur und Funktion stehen in reziproker Beziehung zueinander.

      4.Eine vernünftige Behandlung basiert auf dem Verstehen der selbstregulierenden Körpermechanismen und der wechselseitigen Beziehung von Struktur und Funktion im Körper.

      Das sind Grundprinzipien, die ihr schon euer gesamtes Praxisleben lang kennt; zuerst habt ihr sie in eurem ersten Jahr an einem osteopathischen College gehört. Wir sind uns alle einig, dass das schöne Aussagen sind. Aber wie viele von euch realisieren, während ihr diese Behauptungen hört und lest, dass wir hier über einen lebendigen Mechanismus sprechen? Aus unserer Ausbildung, in der wir nur gesehen haben, wie sich die Dinge bei einem toten, auf dem Seziertisch liegenden Körper verhalten, bringen die meisten von uns das Gefühl mit, dass wir mit ihm machen können, was wir wollen.

      In der kommenden Arbeitswoche sprechen wir jedoch über einen lebendigen Körper als eine Einheit, einen lebendigen selbstregulierenden Mechanismus, eine lebendige Struktur und Funktion, die in reziproker Beziehung zueinander stehen, sowie über eine auf diesem Verstehen basierende, lebendige Behandlung. Diese Mechanismen sind bereits belebt, sie sind gesund. Das ist der Grund, warum wir heute hier sind. Wir finden es nun notwendig, eine zusätzliche Verantwortung zu übernehmen, nämlich mit einem lebendigen Mechanismus zu arbeiten. Und wir lassen ihn die Arbeit für uns tun, anstatt etwas mit ihm zu machen. Wir sind hier, um zu lernen, wie dieser Mechanismus für uns arbeitet, und dass es Regeln und Gesetze gibt, die es uns ermöglichen, ihn für uns arbeiten zu lassen. Es gibt Wege, ihn zu ermuntern, in eine aktive Zusammenarbeit zu gehen – mit der wir dann wiederum kooperieren. Wir machen nicht etwas mit ihm, wir kooperieren; denn er arbeitet bereits für uns.

      Deshalb ist das Ziel dieses Kurses, zu zeigen, wie Gesundheit und Funktion sich durch anatomisch-physiologisch funktionierende Mechanismen ausdrücken. Wir sind hier, um zu lernen, wie unser Körper und unser Geist, all unsere verschiedenen Funktionseinheiten, für uns arbeiten, wenn sie gesund sind. Wir sind nicht hier, um die Anatomie und Physiologie eines Kraniosakralen Mechanismus zu unterrichten – das sind lediglich die Werkzeuge, mit denen wir spielen werden, die uns etwas zeigen und von denen wir lernen. Wir sind nicht nur hier, um zu lernen, wie wir Krankheit und Traumen in diesem Mechanismus diagnostizieren und behandeln, sondern um zu erfahren, wie Gesundheit aus dem Inneren eines lebendigen Mechanismus heraus geliefert wird. Das erfordert von uns, allmählich zu begreifen, dass wir alle einen primären inneren Arzt haben, zu dem der Kraniosakralen Mechanismus dazugehört – man kann sie nicht trennen – es ist alles eine Einheit. Wir verstehen also allmählich, dass es diesen inneren Arzt in uns gibt, der genau weiß, was Gesundheit ist, und diese Gesundheit ununterbrochen zum Vorschein bringt – vorausgesetzt, wir hören diesem inneren Arzt zu.

      Dieser lebendige Arzt in unserem Inneren manifestiert ständig Gesundheit. Von der Empfängnis bis zum Tod manifestiert er ohne Unterlass Gesundheit. In jedem Lebensjahrzehnt habt ihr ein Lebensmuster, das für euch stimmt. Wenn ihr zwischen 20 und 30 seid, habt ihr ein Gesundheitsmuster, das im wahrsten Sinne des Wortes ein Ausdruck dieses Jahrzehnts ist. Es reift, so wie wir reifen, und wechselt allmählich den Gang, aber es manifestiert beständig Gesundheit.

      Patienten kommen zu uns, weil ihr Gesundheitsmuster wie von einer Wolke bedeckt worden ist, und es sozusagen auf sie regnet; aber das ändert nichts an der Tatsache, dass über der Wolke immer noch eine Sonne scheint und Gesundheit vorhanden ist. Es ist unsere Aufgabe, das Gesundheitsmuster aus dem traumatischen oder kranken Zustand heraus zu entwickeln, bis die Gesundheit als einziges Muster bleibt. In diesem Sinne ist unsere Rolle als Behandler sekundär. Es ist unsere Verantwortung, als sekundärer Behandler mit dem primären Arzt in uns selbst und in unseren Patienten zu arbeiten, um es der inneren physiologischen Funktion zu ermöglichen, ihre eigene unfehlbare Potency zu offenbaren – dieses Gesundheitsmuster zum Vorschein zu bringen.

      Um auf diese Art und Weise zu arbeiten, müssen wir tief in ein anderes Meer des Verstehens eintauchen und es der physiologischen Funktion im Patienten erlauben, uns im wahrsten Sinn des Wortes auszubilden. Wir wollen Folgendes lernen: Wo ist in diesem Patienten Gesundheit?


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