Wechselspiel der Liebe. Heather Graham

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Wechselspiel der Liebe - Heather Graham


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Aber dein Haar fiel mir zuerst auf. Bis ich noch mehr sah – in meinem Pensionszimmer.« Ihre Wangen färbten sich dunkelrot, und sie fand keine Worte. Die Arme vor der Brust verschränkt, setzte er sich auf die Schreibtischkante. »Um es zu wiederholen, meine liebe, ich halte dich nicht für eine Hure. Du scheinst aus einer guten Familie zu stammen. Aber du bist auf der Flucht – vielleicht vor einem Ehemann.«

      »Ich habe bereits erwähnt, daß ich vorher nicht verheiratet war.«

      »Mein liebes Mädchen, man muß nicht verheiratet sein, um sich auf gewisse Intimitäten einzulassen.«

      »Nun, ich habe mich auf gar nichts eingelassen.«

      Er glitt vom Schreibtisch herunter. Beinahe hätte sie aufgeschrien, als er sie wieder umarmte. »Das Badewasser wird kalt«, flüsterte er dicht an ihren Lippen, und sein warmer Atem jagte einen seltsamen Schauer durch ihren Körper. Offenbar war er ein erfahrener, sehr talentierter Liebhaber.

      Befangen wich sie seinem Blick aus. »Das Essen auch.«

      »Das kann warten. Aber ich nicht.« Jarrett setzte sie auf den Tisch und zog ihr Schuhe und Strümpfe aus. Dann stellte er sie wieder auf die Füße, drehte sie herum und öffnete mit fachkundigen Fingern Bänder und Häkchen. Das Kleid, die Unterröcke, das Korsett und die Unterhose landeten am Boden. Taras Atem stockte, während er sie emporhob und in die Wanne verfrachtete. Zitternd klammerte sie sich am hölzernen Rand fest, als fürchtete sie zu ertrinken.

      Er schlang ihr Haar um seine Hand und hielt es hoch, damit es nicht ins Wasser hing. Offenbar kauerte er hinter ihr, denn sein Atem streifte ihren Nacken, ihr Ohrläppchen. Seine Lippen berührten ihre Schulter. Instinktiv zog sie die Beine an und legte die Arme um ihre Knie. Trotz des heißen Wassers erschauerte sie, verwirrt von Jarretts sanften Liebkosungen.

      Sein Mund wanderte über ihren Hals, seine Finger glitten über ihren Arm. Noch nie im Leben hatte sie so intensive, heiße, erotische Gefühle empfunden. Dagegen muß ich ankämpfen, dachte sie, sonst verliere ich mich darin ...

      Jarrett umfaßte ihr Kinn und drehte ihren Kopf zu sich herum. Wieder suchten seine Lippen ihren Mund, provozierend spielte seine Zunge mit ihrer, Behutsam strich seine Hand über eine ihrer Brüste, reizte die Knospe, die sich erhärtete.

      Der Kuß erstickte Taras leises Stöhnen. Und die Zeit schien stillzustehen, bis Jarrett den Kopf hob und sie anschaute. Unter seinem glühenden Blick schloß sie die Augen, spürte wieder seine heißen Lippen an ihrem Hals.

      Vielleicht mußte sie nicht dagegen ankämpfen. Immerhin war sie mit diesem Mann verheiratet, und er hatte sie vor den Gefahren gerettet, die in New Orleans lauerten.

      »Entspann dich doch, mein Liebes«, flüsterte er. Verwirrt öffnete sie die Augen und merkte, daß sie immer noch ihre Knie umschlang. Sein Lächeln wirkte belustigt, aber auch zärtlich. »Ich habe dich schon einmal nackt gesehen«, erinnerte er sie.

      Sie sank etwas tiefer ins Wasser hinab, ihr Kopf lehnte am Wannenrand. Von fast lethargischer Trägheit befallen, senkte sie wieder die Lider und genoß die Küsse, die Jarrett auf ihre Schulter und ihr Ohrläppchen hauchte. Dann griff er ins Wasser und fand den Schwamm. Angenehmer Seifenduft stieg ihr in die Nase, als er sie zu waschen begann – ihre Knie, den Bauch, die Brüste.

      Nach einer Weile fiel der Schwamm zurück ins Badewasser, Jarretts Lippen berührten ihre Wangen, ihren Mund, und als er sich entfernte, begann sie zu frösteln.

      Doch bald lag sie wieder in seinen Armen. Er hatte sich ausgekleidet, war zu ihr in die Wanne gestiegen, um kurz unterzutauchen, dann stand er auf und zog sie mit sich hoch. Fest drückte er sie an seinen nackten Körper, und sie klammerte sich kraftlos an seine Schultern. Wie von selbst umschlangen ihre Arme seinen Hals. Eindringlich verriet der Blick seiner ebenholzschwarzen Augen, daß es an der Zeit war – nun mußte sie endgültig seine Frau werden.

      Die Frau eines Fremden ... Aber seltsamerweise erschien er ihr nicht mehr fremd. Sie kannte ihn besser als jemals einen Mann zuvor.

      Als er sie auf die Arme nahm und mit ihr aus der Wanne stieg, spürte er, wie sie zitterte. Er trug sie zum Bett und preßte sie mit einem Arm an sich, während er die Decke zurückschlug. Dann sanken sie auf das weiße Laken.

      Um sie zu betrachten, rückte er ein wenig von ihr ab, und auch sie musterte seinen Körper, die breiten, bronzebraunen Schultern, die muskulöse Brust, den straffen Bauch. Aber ihr Blick wagte nicht, tiefer hinabzuwandern.

      »Wie wunderschön du bist, meine Liebste«, flüsterte er und breitete ihr dichtes blondes Haar auf dem Kissen aus. Seine leise Stimme klang besänftigend, aber auch verführerisch.

      »Dreihundert Dollar wert?« fragte sie, und ein sinnliches Lächeln umspielte seine Lippen.

      »Eine Million.«

      »Das bezweifle ich.«

      »Laß mich das beurteilen.« Ungeduldig nahm er sie in die Arme, küßte ihre Lippen, ihre Brüste. Sein Mund umschloß eine rosige Spitze, seine heiße Zunge spielte damit, entfachte ein unerträgliches Feuer in Taras Körper. Während er begierig an ihrer Brust saugte, glitt seine Hand über ihre Hüfte, ihren Schenkel, zart und federleicht.

      Einerseits wollte sie seine Hand beiseite schieben, andererseits sehnte sie sich nach noch intimeren Liebkosungen. Sie grub ihre Finger in seine Schultern, erwiderte den Blick seiner dunklen Augen, las keinen sanften Spott mehr darin, nur ein drängendes Verlangen.

      Seine Finger streichelten die Innenseiten ihrer Schenkel, erreichten das weiche blonde Kraushaar dazwischen. Als sie leise aufschrie, verschloß ihr ein fordernder Kuß den Mund.

      Vorsichtig erforschten seine Fingerspitzen ihre Weiblichkeit, und sie glaubte in einem Teich aus warmem Honig zu versinken. »Eine Million wert!« flüsterte er an ihren Lippen. Dann spürte sie, wie er ihre Beine auseinanderschob, fühlte das Gewicht seines Körpers auf ihrem. Mühsam unterdrückte sie einen Schmerzensschrei, warf den Kopf hin und her und versuchte sich Jarretts Armen zu entwinden. Doch er hielt ihre Hüften eisern fest. Als sie erkannte, daß ihre Bewegungen jene unbekannten, seltsamen, süßen Gefühle noch verstärkten, erstarrte sie. Doch das nützte nichts. Mit jeder Sekunde vermehrten sich die überwältigenden Empfindungen, während Jarretts Lippen über ihre Brüste nach unten wanderten, den Bauch streiften, ihre Hüften küßten. Und dann spürte sie seine Zungenspitze dort, wo sich diese sonderbare, qualvolle Sehnsucht konzentrierte.

      »Nein!« flüsterte sie, aber Jarrett ignorierte ihren Protest, und sie wollte auch gar nicht, daß er darauf achtete.

      Sie glaubte zu schweben, immer höher empor, nach irgend etwas zu greifen, ohne zu wissen, was sie erstrebte. Als sie ein Stöhnen hörte, erkannte sie ihre eigene Stimme kaum wieder. Sengende Hitze durchströmte ihre Adern wie Sonnenstrahlen, erfüllte sie mit goldener Glut. Ein wilder Schauer verjagte die letzten klaren Gedanken und raubte ihr fast die Besinnung.

      Nur vage nahm sie wahr, daß Jarrett sich aufrichtete und ihren Körper mit seinem bedeckte. Sie war viel zu verwirrt, um Angst oder Sorge zu empfinden, um sich zu wehren. Doch dann kehrte sie abrupt in die Wirklichkeit zurück, als sie einen brennenden, stechenden Schmerz verspürte. Entschlossen biß sie die Zähne zusammen, wollte nicht schreien, denn die Schiffsbesatzung durfte nichts hören. In ihre Augen stiegen heiße Tränen, die sie mühsam zurückhielt, das Gesicht an Jarretts Hals gepreßt.

      Zärtlich streichelte er ihre Wange. »Alles ist gut«, flüsterte er.

      Gar nichts war gut! Sie wollte sich losreißen, diesem verzehrenden Schmerz entrinnen. »Nein – o Gott ...«

      »Hab’ Geduld, bald tut’s nicht mehr weh. Das verspreche ich dir.« Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, hob er den Kopf und schaute ihr beschwörend in die Augen.

      Doch der Schmerz ließ nicht nach, und Jarrett hatte noch nicht einmal begonnen, sich zu bewegen. Das würde er tun, sie wußte es, weil er die gleiche überwältigende Erfüllung suchte, die er ihr geschenkt hatte ...

      »So schlimm wird’s nicht sein«, versicherte er. »Und bedenk doch – ich habe dich vor einem Schicksal bewahrt,


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