Die Weltsicht einer ziemlich verrückten Puppenmacherin. Julianne Becker
Читать онлайн книгу.Verwunderung meiner Heilpraktikerin. Ich lachte nur darüber. Ich fühlte mich in meiner Ursachenforschung bestätigt: Klar, denn meine Heilpraktikerin projizierte nun doch eindeutig auf mich, was bei mir körperlich und im Kopf los sei! Dafür war ich doch ihrer Meinung nach gekommen. Es lag also definitiv nicht an der Fliegenrasse, die deutschen taten es auch.
Und kurz darauf lief ich an einem Kindergarten vorbei und beobachtete, da war ein Kind böse und schubste das andere kleine Wurm ständig und ich konnte es nicht fassen, ich wurde ärgerlich und wumm, stürzte mir wieder eine Fliege in die Augen. Und da ich mich nun wirklich gerade von allem und von jedem entbunden hatte, war ich mir sicher, dass da momentan keine Projektionen von anderen mehr ankommen konnten, und da erst übernahm ich die Verantwortung auch für diese Erfahrung ganz und erkannte, dass ich selbst es schon immer gewesen war.
Es war meine eigene Projektion auf die Kinder in ganz bösem Urteilen gewesen, aber eben geladen mit meiner viel höheren Schwingung und Wucht, die mir sofort die Wirkung zurück brachte. Wer weiß, wenn da die Fliege nicht gewesen wäre, hätte das Kind mich vielleicht bemerkt und einen Klumpen Lehm nach mir geworfen und mich damit noch in meinem Urteil bestätigt. Mein eigenes, sehr kraftvolles, aber mit dual niedrig schwingendem Urteilen gefülltes Feld kam zu mir zurück, sonst nichts. Die Fliege erledigte das.
Und der Heilpraktikerin hatte ich mich in der Absicht genähert, eine bestimmte Behandlung zu erhalten, aber no way, die wurde mir verweigert. So kam auch da nur meine eigene Absichtsenergie über Fliegenkamikazes zu mir zurück. Nun entschuldigte ich mich innerlich bei allen auf der Insel und bei meiner Heilpraktikerin:
Nein, es waren immer schon meine eigenen Gedanken gewesen, ausschließlich, mein eigenes aufgeblasenes Feld: Urteil + hohe Wucht + geringes Bewusstsein. Und das vor allem, weil ich nicht im Rückzug alles durchlaufen ließ, sondern mich mit den Drehbüchern identifizierte und eben doch noch ins Urteilen ging. Wenn ich in den Loslassprozessen steckte, konnte ich einfach noch nicht genügend darauf achten. Und beim Kindergarten war ich ebenfalls gerade mit schlimmer Migräne unterwegs, also keineswegs klar.
Diese Gedanken über das Aufblasen biologischer Felder führten nun auch so ganz nebenbei dazu, dass ich den Pflegetieren auf dem Balkon nur noch die allernötigste Aufmerksamkeit angedeihen ließ, denn die lebten in Käfigen und ich wollte sie nicht durch die Zuführung von Lebenskraft so bewusst machen, dass sie das erkannten und leiden würden, das betrachtete ich nun als Ausdruck meines Mitgefühls, so hatte ich das Duduu-Thema verstanden. Je unbewusster die Vögel im Käfig saßen, umso freudvoller erlebten sie ihre Existenz. Und ich wollte eigentlich auch gar keine Tier mehr gefangen halten und auch keine mehr für andere in Gefangenschaft betreuen, wenn diese Mietsituation zu Ende wäre. Aber die Situation mit den Tieren war die Schöpfung meiner Vermieterin und ich mischte mich da nicht ein, die brauchte wohl offenbar genau das.
Diese Mietsituation hatte es sowieso in sich. Alle Abhängigkeiten hielten einfach eine Verbindung zu diesem Menschen aufrecht, ob ich jemanden noch Geld schuldete oder seine Tiere pflegte. Während ich also sonst alle sich annähernden Feldern, und die spürte ich von Tag zu Tag besser, klar abweisen konnte, war das nicht möglich, wenn Projektionen an mich selbst gerichtet waren. Und meinen eigenen erzeugten Feldern konnte ich am allerwenigsten ausweichen, denn wie ich nun verstand (gewusst hatte ich das schon länger), kam das Feld mit hoher Wahrscheinlichkeit zurück und wirkte sich nur noch bei mir selbst aus.
Und ich hatte auch am Anfang noch zu meiner Vermieterin dual gesagt: "Ich übernehme die fünf Vögel gerne und sorge gut für sie, aber wenn diese Abmachung bedeutet, dass du das zum Anlass nimmst, hier alle vier Wochen aufzutauchen um nach den Vögeln zu sehen, dann nehme ich die Wohnung nicht."
Und meine Vermieterin beteuerte, dass sie ja auf der anderen Insel lebe und nicht vorbeikäme. Und was war? Sie tauchte tatsächlich einmal monatlich auf, unabwendbar, es war auch immer was mit den Tieren. Solche dualen Regeln kamen einfach direkt wieder auf mich zurück, und als ich das erkannte, ließ ich es auch widerstandslos durchlaufen, so lautete nun mal mein Mietvertrag und ich ergab mich. Widerstand war zwecklos, wahrscheinlich wären dann die Vögel auch noch krank geworden und die Vermieterin hätte mir noch mehr Hilfspersonen durch die Wohnung geschickt, denn auch mein Widerstand würde das Feld nur weiter speisen.
Stars und Felder
Diese Felder waren zwischenmenschlich einfach noch nicht genügend erforscht, es fehlte eine umfassende Theorie und dazu entsprechende Versuche in der Praxis. Psychische Probleme suchte man immer noch im einzelnen Menschen und in drastischen Erlebnissen seiner eigenen Vergangenheit, und weder in anderen Leben noch in seiner Umwelt oder in seinem Umgang. Als ich so weiter darüber nachdachte, kamen mir plötzlich all diese wunderbaren öffentlichen Menschen da draußen in den Sinn, die berühmten Schauspieler und Musiker, mit denen sich ihre Fans identifizierten und die sie in Scharen umlagerten und verehrten. Ich wollte mir nicht ausmalen, was ich selbst an körperlichen, psychischen und seelischen Problemen in meiner jetzigen Verfassung mitgenommen hätte, wäre ich ein bekannter Star gewesen!
Eigentlich verbanden sich die Fans doch energetisch und mit ganzen Drehbüchern mit ihren Stars und übertrugen ihre eigenen Träume und Wünsche auf sie, sie schickten mental-emotionale Felder (Projektionen) mit Zeugs und Inhalten, die dann im Feld des Stars auch ankommen mussten – oder? So überlegte ich. Aber nein, ein Star hielt ja Abstand, der ging ja nicht mit ihnen in eine persönliche Verbindung, höchstens in eine sehr dosierte und öffentlich ritualisierte. Selbst der Dalai Lama dosierte seine Verbindungen und seine gesamte Kommunikation auf ein kontrolliertes Minimum.
Aber nahm ich zum Beispiel einen Sänger, so musste der doch zumindest während des Konzertes in Resonanz und Verbindung gehen, sonst berührte er seine Zuhörer doch nicht. Die Konzertbesucher wollten doch diese Verbindung zu ihm spüren, mitgehen und mitfühlen. Musste es einem Star nach dem Auftritt dann nicht ähnlich ergehen wie mir nach einer menschlichen Begegnung?
Im Lichte meiner neuen Feldtheorie betrachtet besaß ein Star wahrscheinlich das Charisma oder die emotional-mentale Potenz, sein Feld oder seine Aura so weit auszudehnen, dass er andere Menschen berührte. Unsere Sprache offenbarte uns, was da passierte. Er schloss die vielen kleinen Aura-Eier in sein großes Feld ein, er ging also nicht mit jedem direkt in eine einzelne persönliche Verbindung, aber dennoch musste eine solche zustande kommen, weil er so charismatisch stark war mit seinem Feld, dass er die ganze Halle erfasste. Jeder Zuhörer, der sich dann öffnete - und er war ja gekommen und hatte bezahlt, um genau das zu tun – fühlte sich nun im Konzert selbst ein wenig charismatischer, emotionaler, lebendiger.
Auf Feldebene betrachtet war der Zuschauer mit der Öffnung innerhalb des größeren Starfeldes in der Lage sich zu entladen, er goss sein Zeugs, seine Probleme, Träume und Wünsche gemeinsam mit seiner Lebenskraft in die Aura des Stars und nannte das dann vielleicht "er vergaß seine Sorgen", deshalb fühlte er sich so gut im Konzert, denn da spürte der Fan erst einmal nur die Emotionen und die Power des Stars, aber auch all der anderen Zuhörer, die gemeinschaftlich ihr Feld vereinigten, alle fühlten sich selbst sogar ein wenig wie dieser Star. Und der Sänger da vorne spürte bestimmt erst einmal vor allem die Kraft der Welle aus all diesen Öffnungen, und die trieb ihn zu noch besseren künstlerischen Leistungen an, so stellte ich mir das nun vor. Aber hinterher, wenn die Welle sich verzogen hatte, musste er doch auch das viele Strandgut spüren, das da in seinen Raum gespült worden war. Zumindest, wenn meine Theorie stimmte. Bei mir kam doch auch alles erst hinterher an.
Durch die Konzentration des Publikums auf ihn bekam der Star erst einmal noch viel mehr Lebensenergie, die seinen Auftritt weiter steigerte, so lange er es schaffte, sie zu "kriegen", also ihr Feld geöffnet zu halten. War das Konzert zu Ende, gingen die Zuhörer im wahrsten Sinne des Wortes erleichtert nach Hause und der Star musste sein Feld einsammeln, und dabei sammelte er womöglich alles ein, was die Leute eben auch mit dabei hatten, denn die momentanen Sorgen und Probleme wurden ihnen durch die Veranstaltung tatsächlich genommen, die ließen sie in der Aura des Stars und sie selbst gingen ganz froh nach Hause.
Und ich erschrak über die Konsequenzen aus meiner Theorie mit den absorbierten Feldern. Ich hatte mich schon bei nur einem Menschen so schlecht gefühlt, wie musste sich ein sensibler und