Erkrankungen im Bewegungsapparat. Dr. Hanspeter Hemgesberg
Читать онлайн книгу.Muskulatur & Band- & Bänderapparat“
(Myalgien, Muskelatrophie, Muskeldystonie, Muskeldegenration, Muskel-Entzündungen, Muskel-Kontrakturen, Muskelhypertrophie, Muskellähmung, Fibromyalgie, Kollagenosen, Fibrosen, Sklerosen, Tumoren [u.a. Fibrosarkom, Liposarkom, Lipom, Fibrom, Rhabdomyolyse], Unfälle an Bändern und Z.n. OP - sie machen ca. 12-15% der Schmerzen aus)
„Erkrankungen im Rheumatischen Formenkreis“
(degenerativ und/oder entzündlich - sie machen ca. 15-20% der Schmerzen aus)
„Schmerzen im Kopf“
(Z.n. Schädel-Hirn-Trauma, Z.n. Schädel-OP [u.a. Tumor, Blutung, Hydrocephalus, Gefäßruptur, Embolie/Thrombotischer Verschluss …], Z.n. Schlaganfall, Epilepsie, und die zahlreichen Formen von Kopfschmerzen [Migräne, Spannungs-Kopfschmerz, Cluster-Kopfschmerz u.a.m.]. Neuralgien [z.B. Trigeminus-Neuralgie], maskierte Zahnherde, Fehlstellung Kiefergelenk, sogen. „Thalamus-Schmerz“, chron. Affektionen im HNO-Bereich - Fehlstellungen/Schädigungen im HWS-Bereich, bes. C0/C1, Z.n. OP im HWS-Bereich - Durchblutungs-bedingte Kopfschmerzen - idiopathischer Gesichtsschmerz … - sie machen ca. 9-11% der Schmerzen aus)
2. Organ-Schäden bedingte Schmerzen
Erkrankungen im gesamten Verdauungstrakt
(chron. Entzündungen Speiseröhre bis Dickdarm, chron.-entzündliche Darm-Erkrankungen [CED’s u.a. Colitis ulcerosa, M. Crohn], Geschwürsleiden, chron. Verätzungen - Leber-Gallen-Pankreas-Erkrankungen, Tumoren benigne/maligne, Zysten, Fisteln, Z.n. Operationen und Traumata …)
Erkrankungen im System Nieren-ableitende Harnwege
(Nierensteine, Harnleiter- und Blasensteine, chron. Entzündungen, Tumoren maligne/benigne, Z.n. OP, Z.n. Blutungen …)
Erkrankungen im Bauchraum
(chron. gynäkologische Erkrankungen, Z.n. gynäkologische OPs, Tumoren benigne/maligne im gesamten Bauchraum, Z.n. sonst. OPs im Bauchraum [z.B. nach Splenektomie], Durchblutungsstörungen …)
Erkrankungen des Atemsystems
(Z.n. OP, Bestrahlung, Tumoren benigne/maligne, Zysten, Ateminsuffizienz, Silikose, Tuberkulose, sonst. Chron. Entzündungen, Lungenfibrose, Thrombose/ Embolie …)
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Gefäß-Systems
(u.a. Koronarspasmen, Z.n. Herzinfarkt, Z.n. OP [Klappenersatz, Gefäß-Wiederherstellung, Bypass], Aneurysma [mit OP/Bypass], Entzündungen Myokard/ Endokard/Perikard, chron. Herzinsuffizienz, Tumor Herz, Herz-Rhythmusstörungen - Bluthochdruck - Arteriosklerose generell - rheumatische Herzkrankheit, Herzfehler - arterielle Verschlusskrankheit, Venenleiden, Haemorrhoiden …)
Tumor-Erkrankungen
(benigne/semi-maligne/maligne, Leukämien, Z.n. Strahlen- und/oder Chemo-Therapie)
3. Sonstige Ursachen für Schmerzen
Schmerzen nach Traumen/Unfällen
(sie machen ca. 12% der Schmerzen aus)
Stoffwechsel-Erkrankungen
(Folgeschäden bei Diabetes mellitus u.a. diabetische PNP, pAVK, DFS, diabetisch bedingter Beinmuskel-Infarkt, McArdle-Myopathie, Tariu-Krankheit, Glycogenosen - Gicht - erbl. bedingter Mangel am Enzym Myoadenolatdeaminase (MAD) und Carnithin-Palmitoyl-Transferase (CPT))
Schmerzen bei/durch Autoimmunerkrankungen
(Autoimmun-Enteropathie, Autoimmunhepatitis, Churg-Strauss-Syndrom, Dermatomyositis, Diabetes Typ-1, Gulllain-Barré-Syndrom, Lichen sclerosus, Lupus erythematodes, Polyangitis, M. Bechterew, Multiple Sklerose, Myasthenia gravis, Polychondritis, Rheumatoide Arthritis, SAPHO-Syndrom, Sarkoidose, Zöliakie)
Neurologische Erkrankungen/Systemerkrankungen
(Neuropathien div. Genese, Nervenlähmungen, Nervenläsionen versch. Genese - entzündliche wie degenerative -; generalisierte Nervenschmerzen, entzündliche ZNS-Erkrankungen bzw. Folgen [u.a. Encephalitis, Meningitis, Encephalo-Meningitis], Hydrocephalus, Z.n. Schlaganfall, Hirntumoren maligne/benigne und Z.n. OP/Bestrahlung, Amyotrophe Lateralsklerose/ALS, Multiple Sklerose/MS, Myasthenia gravis, Z.n. Poliomyelitis, Infantile Zerebralparese …)
Psychische (seelische) und psychogene (psychosomatische)
Schmerzen
[Ursprung der psychogenen Schmerzen liegt in „seelischen“ Konflikten, die vom Pat. Oft nicht „bewältigt“ sind - sie entstehen oft durch nicht verkraftete Verlust-Erlebnisse, Belastungen am Arbeitsplatz/im Studium oder durch sonst. gravierende Sorgen und Nöte [u.a. sexuelle Traumata, Mobbing …] bzw. infolge einer langwierigen Erkrankung [u.a. Burnout, Chron. Erschöpfungssyndrom, sonst. Fatigue-Syndrome, aber auch infolge Krebskrankheit, Immobilität durch eine Krankheit …] - die Zusammenhänge dieser Probleme mit Schmerzen sind nicht leicht erkennbar [vom Betroffenen wie vom Behandler]. Folge: die Behandlung ist schwierig und langwierig!]
„Stumpf- und Phantomschmerzen“
(Z.n. Amputation)
Sonstige chronische Schmerzen
(u.a. Dauerschmerzen nach Virus-Infektion [z.B. Zoster], …)
Schmerz-Grade/Schmerz-Qualität(en)
Das Empfinden und Bewerten „seines“ Schmerzes, also des jeweiligen Schmerz-Grades bzw. der Schmerzstärke ist ein rein subjektives!
Was bei dem einen Patienten bereist ein höhergradiger Schmerz ist, das empfindet eine andere Patientin noch als erträglichen Schmerz.
Dennoch ist das subjektive Erfassen und Bewerten der gerade bestehenden wie der im Tages- bzw. Wochenverlauf durchschnittlich vorliegenden Schmerzen – besonders von chronischen – für die Therapie wichtig und unerlässlich.
Eine wertvolle Hilfe stellt die sogen. „Visuelle Analog-Schmerzskala (VAS)“ dar. Anhand dieser Skala wird der Schmerzgrad/die Schmerz-Stärke/-Intensität erfasst. Dabei wird bewertet nach folgenden Schmerz-Graden (SG):
Schmerz-Grad [SG]-Einteilung
SG 0
kein Schmerz
SG 1-2
leichter Schmerz, der nicht in der Lebensführung beeinträchtigt
SG 3-4
mittelmäßiger Schmerz, v.a. empfunden als nagender, unangenehmer Schmerz,
zeitweise Beeinträchtigung der Lebensführung/-qualität
SG 5-6
mäßiger Schmerz, Schmerz ist aber bereits durchgängig die Lebensführung &
Lebensqualität beeinträchtigend
SG 7-8
starker, intensiver & als „schrecklich“ empfundener Schmerz mit einer deutlichen
Beeinträchtigung der Lebensführung/-qualität
SG 9-10
extrem starker = schlimmst möglicher Schmerz, nahezu unerträglich;
Lebensführung/-qualität hochgradig eingeschränkt
Ein Wort zur Schmerz-Intensität.
Eine wertvolle und aussagefähige Hilfe stellt dabei die Intensitäts- bzw. Schmerz-Stadien-Einteilung nach Gerbershagen dar.
Unterschieden werden dabei 3 Stadien mit zeitlichen Aspekten (Schmerz-Verlauf), räumlichen Aspekten (Schmerz-Lokalisation), Medikamenten-Einnahme-Verhalten (Compliance), Beanspruchung von Einrichtungen des Gesundheitswesens (Ärzte, Psychotherapeuten, Schmerzambulanzen, Masseure/Krankengymnasten,