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bittet Madame de Ventadour stumm, das Kind wieder vom König wegzuholen. Ein leichenblasser, zitternder Knabe wird nun von seiner Gouvernante - mehr getragen als geschoben - an den Platz gebracht, den der Erste Kammerdiener dem ungleichen Paar in drei Schritt Entfernung vor den nunmehr wieder geschlossenen Bettvorhängen anweist.

      Der erst fünfjährige Ludwig empfängt die Huldigungen nach seiner Proklamation als König

      Als Ludwig XIV. am 1. September 1715 gestorben war, verließ der Herzog Philipp (II.) von Orléans, der zukünftige Regent, das Zimmer seines Onkels, dem er die letzte Ehre erwiesen hatte, und begab sich, gefolgt von einer großen Zahl von Höflingen und Würdenträgern, zu Ludwig XV., um dem neuen König seine Ergebenheit zu bekunden. Ein Knie gebeugt küsste er diesem die Hand und sprach: „Sire, ich komme,

      um als erster Eurer Untertanen Eurer Majestät meine Aufwartung zu machen. Hier seht Ihr den Hochadel Eures Königreiches, der anwesend ist, um Euch seine Treue und Ergebenheit zu bekunden.“

      Als das Kind hörte, dass man es „Sire“ und „Eure Majestät“ titulierte, wurde ihm bewusst, dass sein Urgroßvater gestorben und er damit König Frankreichs geworden war. Nachdem man seine Tränen getrocknet hatte, führte man ihn auf einen Balkon des Versailler Schlosses, wo eine im Hof versammelte Menge akklamierte und ihn als ihren neuen Herrn begrüßte.

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