Die Philosphie des Friedens. Gino Aliji

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Die Philosphie des Friedens - Gino Aliji


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europäischen Staaten gesorgt.

      Ein weiteres Beispiel sozialer Natur findet sich in der Bürgerrechtsbewegung der 60er Jahre in den USA, wo die afroamerikanische Bevölkerung dieselben zivilen Rechte und Privilegien forderte, welche die weiße Bevölkerung bis dahin genossen hatte. Sobald die Afroamerikaner rechtlich von offiziellen Behörden und politischen Instanzen gleichgestellt wurden, ergab sich auch eine fortschreitende Vereinigung innerhalb der gesamten US-amerikanischen Bevölkerung und das führte wiederum zu mehr sozialem Frieden. Obwohl es trotzdem immer noch Vorfälle von Rassismus und Diskriminierung im täglichen Leben der Amerikaner und Bewohner anderer Nationen gibt, ist die Spaltung der sozialen Gruppen insgesamt kleiner geworden.

      Sogar in unserer heutigen Zeit können wir sehen, wie das Prinzip von Yin und Yang seine Arbeit tut und für mehr Balance und Frieden durch Einigkeit sorgt. Das beste Beispiel dafür ist der Beginn und das rapide Fortschreiten moderner Telekommunikation durch das Internet, soziale Netzwerke und moderne Sattelitentechnik, welche den Weg für die immer schneller werdende Globalisierung in unserer Zeit geebnet hat. Dieser Prozess läuft schon seit einigen Jahren und hat dafür gesorgt, dass unsere Welt in vielerlei Hinsicht immer kleiner und kleiner wird. Heutzutage ist es einfacher denn je, mit Leuten in Kontakt zu treten, die quer über den Planeten verteilt sind, und auf diese Weise vereinigt sich die Menschheit Stück für Stück mehr.

      Die meisten Leute sind offener geworden für die anderen Menschen auf der Erde und deren Lebensbedingungen oder sind sich dessen zumindest bewusst. Sie wissen, dass sie nicht mehr so weit voneinander entfernt sind, wie sie gerne glauben wollen. Sie haben begonnen zu verstehen, dass sich abseits ihres Verständnisses von sozialen Gruppen, Stammessystemen und Nationalitäten andere Menschen befinden, mit denen sie diesen Planeten teilen und mit denen sie gemeinsam die menschliche Spezies bilden.

      Obwohl die Globalisierung die Menschheit vor große Herausforderungen stellt, wie zum Beispiel das Outsourcing von Arbeitsplätzen, Fachkräften und Produktionsgütern in andere Teile der Welt aus rein finanziellen Gründen sowie die Ausbeutung der Angestellten dort mit Niedriglöhnen, so hat die Globalisierung dennoch einen Weg zu mehr Bewusstheit, Toleranz und Mitgefühl auf der gesamten Welt geebnet. Das lässt sich auch gut an der Tatsache erkennen, dass besonders Nationen und Regierungen, die ihre Bevölkerung unterdrücken, mehr und mehr Schwierigkeiten haben, sie mit Propaganda und ideologischer Manipulation unter Kontrolle zu halten.

      Das trifft ebenfalls auf die „offeneren“ Nationen zu, welche allgemein unter der Flagge der Demokratie handeln. Da Politik oftmals ein Spiel der Manipulation und der Einflussgewinnung über die Wählerschaft ist und den Wählern oft politische Veränderungen versprochen werden, nutzen viele Politiker gerne die Kunst leerer Worte und falscher Versprechen. Und das führt mehr und mehr dazu, dass solche Fehlhandlungen oft von sozialen Netzwerken und inoffiziellen Informationskanälen aufgedeckt und angeprangert werden.

      Sei es wie es sei, der Beginn moderner Kommunikationstechnologien und die Veränderungen, welche sie in unserem Leben über die letzten Jahrzehnte bewirkt hat, haben auch dafür gesorgt, dass die Menschheit als Gesamtes immer mehr und mehr zusammengewachsen ist und auf diese Weise einen gewissen Grad an Einigkeit erreichen konnte.

      Trotzdem liegt noch viel Arbeit vor uns, damit sich diese Entwicklung fortsetzt und schließlich zu bleibendem Frieden und Gleichgewicht führt. Damit sich allerdings diese Tendenz in Richtung Einigkeit weiter fortführt und die Menschheit weiter vereinigt, müssen wir alle diese Idee der Einigkeit in unser Herz schließen und mehr Aufmerksamkeit, Toleranz und Mitgefühl für all die Menschen aufbringen, mit denen wir diesen Planeten teilen. Optimalerweise dehnt sich unser Mitgefühl letztendlich auch auf andere Lebensformen aus, um am Ende die Einigkeit aller Lebensformen zu bilden. Dieser bestimmte Aspekt von Frieden wird in einem späteren Kapitel nochmal detailliert zur Ansprache kommen.

      Um noch einmal auf das Konzept von Yin und Yang und seine perfekte Balance durch Einigkeit zurückzukommen, mag es einigen Lesern so vorkommen, als ob wahrer und bleibender Frieden niemals geschaffen werden könnte, wenn wir diesem Prinzip von Yin und Yang bis ins Extreme folgen. Wenn es nur wahren und bleibenden Frieden geben würde, ohne jegliche Spur von Krieg und Leid, dann wäre dieses Prinzip der Balance schwer gestört und aus dem Gleichgewicht gebracht. Auf den ersten Blick scheint dort etwas dran zu sein. Allerdings ist das ein Trugschluss.

      Es ist natürlich wahr, dass es immer ein Gegenstück zu etwas geben muss, damit ein Gleichgewicht herrscht. Wenn es um wahren Frieden ohne eine jegliche Spur von Krieg und Leid geht, bedeutet das jedoch nicht, dass es nicht immer potenziell für Kriege möglich ist, in diese Welt zurückzukehren. Denn das ist genau das, was die beiden Punkte mit den entgegengesetzten Farben im Symbol von Yin und Yang bedeuten. Selbst wenn es absoluten und wahren Frieden auf der Erde gibt, so wird es dort auch immer einen Samen geben, der nur darauf wartet, auf fruchtbaren Boden zu treffen und zu Krieg und Konflikten heranwachsen zu können. Das ist die Bedeutung von Yin und Yang, denn alles beinhaltet auch immer einen kleinen Teil seines Gegenstücks.

      Das ist auch der Grund dafür, weshalb es in der Vergangenheit unmöglich schien, lange währenden Frieden in die Welt zu bringen. Selbst wenn Frieden herrscht, existiert immer noch das Potenzial für Hass, Konflikte und Krieg, und in der Vergangenheit haben wir Menschen immer wieder zugelassen, dass diese Potenziale in Kriege ausbrechen konnten. Wahrscheinlich war das der Fall, weil unsere Vorfahren sich über das Prinzip von Yin und Yang nicht im Klaren waren und das ein Teil von etwas immer auch sein Gegenstück beinhaltet. Sie wussten vermutlich nicht, dass ein gewisses Maß an Mühe notwendig ist, um selbst in Zeiten von Frieden den Ausbruch von Krieg und Konflikten in der Zukunft zu vermeiden.

      Aus einer weiteren Perspektive betrachtet, kann dieses Prinzip des Gleichgewichts auch auf unseren eigenen Planeten Erde übertragen werden. Während die meisten anderen Sternensysteme und Planeten in unserer unmittelbaren Umgebung kein Leben zu beherbergen scheinen – zumindest kein dreidimensionales Leben – ist die Erde ein Planet, auf dem es nur so vor Leben wimmelt. Unser Planet kann deshalb auch als Gegenstück zu all der Leblosigkeit betrachtet werden, die anscheinend um uns herum im Weltall existiert.

      Dennoch darf nicht vergessen werden, dass es auch trotz des Reichtums an Leben auf der Erde immer das Potenzial für Tod und globale Zerstörung geben wird. Sei das durch die unweise Verwendung von Massenvernichtungswaffen, welche die meisten von unseren Nationen zur Verfügung haben, oder durch äußere Einflüsse aus dem Weltall, wie zum Beispiel Asteroiden oder Kometen. Der Samen für Tod und Zerstörung ist stets vorhanden. Aber dafür zu sorgen, dass dieser Samen nicht heranwachsen und zur Realität werden kann, das ist die eigentliche Herausforderung.

      Das bedeutet natürlich auch, dass selbst wenn dieser bislang utopische Zustand wahren Friedens erreicht wurde, ist immer Energie und Mühe notwendig, um diesen Zustand aufrechtzuerhalten. Ansonsten wird der dunkle Samen des Hasses, Konfliktes und Krieges heranwachsen und die Welt erneut in ein Zeitalter des Todes und des Leides stürzen. Das ist der Lauf unseres Universums und das ist das heilige Gesetz des Gleichgewichts.

      Einigkeit mit allem,

      Wir sind eine große Familie,

      Das gesamte Universum.

      In Lak’Ech ist ein alter Spruch aus der Sprache der antiken Maya, welcher auf wunderbare Weise beschreibt, worum es in diesem Kapitel gehen wird. Wörtlich bedeutet er so etwas wie „Du bist ein anderes Ich“ oder „Du bist ein anderes Selbst“ und allgemein gesagt, ist das die tiefgreifendste Erkenntnis, die wir Menschen als eine Spezies mit eigenem Bewusstsein haben können.

      Es scheint fast so, als ob die Maya, welchen einst einer großen und blühenden Zivilisation angehörten, bereits damals ein Verständnis darüber erlangt hatten, welches universelle Gesetz sich hinter diesem Spruch verbirgt. Zumindest wussten sie genug darüber, um diese Weisheit zu einem Teil ihrer Sprache werden zu lassen. Dadurch waren sie in der Lage, einen Teil ihres Wissens über ein heiliges Prinzip zu bewahren, welches in diesem Buch als das Gesetz der Einigkeit bezeichnet wird.

      Wegen der Begrenzungen unseres aktuellen Sprachgebrauchs sowohl in seiner gesprochenen als auch geschriebenen Form, ist es nicht möglich, das Gesetz der Einigkeit


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