Die Philosphie des Friedens. Gino Aliji

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Die Philosphie des Friedens - Gino Aliji


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wirklich gemeint ist, muss man es direkt aus erster Hand selbst erfahren. Die geschriebenen Worte in diesem Kapitel können deshalb nur als Wegweiser fungieren, welche auf eine viel tiefere Wahrheit deuten. Ihre Funktion ist es, dem interessierten Leser einen möglichen Pfad zu der wahren Bedeutung des Gesetzes der Einigkeit zu bieten.

      Das Gesetz der Einigkeit beschreibt allgemein, dass alles in diesem Universum und möglicherweise sogar darüber hinaus in Wirklichkeit ein Ganzes ist. Man könnte auch sagen, dass alles zusammen in seiner Gesamtheit ein Wesen bildet. Dieser Gedanke mag auf den ersten Blick schwer nachzuvollziehen sein, aber wenn man lange genug darüber nachdenkt, dann ergibt diese Sichtweise mehr und mehr Sinn.

      Auf eine gewisse Weise ist das Gesetz der Einigkeit sehr ähnlich zu dem Prinzip von Yin und Yang, nur dass sich die Perspektiven unterscheiden. Während Yin und Yang aus zwei entgegengesetzten und sich gleichzeitig ergänzenden Teilen besteht, welche stets nach einem perfekten Gleichgewicht streben, so betrachtet das Gesetz der Einigkeit Yin und Yang von außen. So lässt sich erkennen, dass Yin und Yang in Wirklichkeit eine Einheit, ein Ganzes sind und seine einzelnen Aspekte nur getrennt und entgegengesetzt wirken. Das Interessante ist, das beide Prinzipien zur gleichen Zeit wirken und man sie nur durch einen Perspektivenwechsel erkennen kann.

      Natürlich trifft das Gleiche auch auf unsere dreidimensionale Welt zu. Die Gesamtheit des Universums erscheint so, als wäre es aus vielen einzelnen Teilen zusammengesetzt, welche alle getrennt voneinander sind und trotzdem aufeinander aufbauen und miteinander interagieren. Und das mag auch auf unsere aktuelle Wahrnehmung der Realität zutreffen, aber sobald wir das Universum als eine Einheit, eine Gesamtheit an getrennten Elementen betrachten, dann stellt sich diese Wahrnehmung als unwahr heraus. Unser Universum und alles sich darin befindliche – egal ob lebendig oder tot, materiell oder nicht – stellt sich dann als ein und dasselbe heraus, als ein unendliches Wesen.

      In der Vergangenheit hat es anscheinend eine gewisse Anzahl an menschlichen Kulturen gegeben, die dieses Gesetz der Einigkeit zu einem bestimmten Grad verstanden hatten, und sie erkannten, dass alles in dieser Welt, so getrennt und gegensätzlich es scheinen mag, eigentlich Teil eines großen Ganzen ist. Viele dieser Kulturen wurden von Menschen gelebt, welche heute allgemein als primitiv bezeichnet würden und das mag wohl auch stimmen, wenn es um deren technologisches Wissen geht. Wenn es jedoch darum geht, die wahre Natur unserer Welt zu verstehen, dann waren sie alles andere als primitiv und rückständig. Viele dieser Kulturen zeigten ihr tiefes Verständnis für dieses universelle Gesetz in der Weisheit ihrer Handlungen. So neigten sie zum Beispiel dazu, im Einklang mit der Natur zu leben und nahmen sich nur die Ressourcen, die sie zum Überleben brauchten. Gier und die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen spielten da keine Rolle. Darüber hinaus hatten die meisten solcher weisen Kulturen einen großen und aufrichtigen Respekt für andere Lebensformen. Sie wurden sogar oft als Götter oder Naturgeister verehrt, je nach ihrem tierischen Wesen. Einige Kulturen bauten sogar Tempel in allen möglichen Formen und Größen, welche auf die ein oder andere Weise der Natur, einer universellen Kraft oder einem Himmelskörper gewidmet waren.

      All das zeigt, dass jene Kulturen sowohl über das Prinzip universeller Balance als auch über das Gesetz der Einigkeit Bescheid wussten. Leider sind fast alle dieser Kulturen mittlerweile verschwunden und was von ihnen übrig geblieben ist, sind nur alte Gebäude, Tempel und manchmal sogar noch Schriftstücke, die uns ihre Geschichte erzählen.

      Wir als menschliche Spezies sind in der heutigen Zeit sehr weit fortgeschritten, wenn es um Technologien geht, aber es scheint so, als hätten wir dafür auch einen großen Preis gezahlt. Im Austausch für unser technologisches Wissen haben wir die hart verdienten Weisheiten über Balance und Einigkeit unserer Vorfahren aufgegeben, nach denen sie unter großem Zeit- und Energieaufwand lebten und die sie mit großer Mühe an zukünftige Generation weitergegeben haben.

      Es ist für uns an der Zeit, zu diesen Weisheiten zurückzufinden und sie für die Zukunft der Erde und auch unserer Kinder wieder zu einem Teil unseres Lebens werden zu lassen. Glücklicherweise ist es möglich, die Weisheit hinter dem Gesetz der Einigkeit zu entdecken, wenn man sich dem Ganzen Schritt für Schritt nähert. Der erste Schritt besteht darin zu verstehen, dass jeder einzelne Mensch in Wirklichkeit aus Trillionen von Zellen, welche wiederum aus einer noch viel größeren Anzahl an Atomen bestehen. Und das, obwohl wir uns und unsere Körper allgemein als einzelne Individuen sehen. Aber in Wirklichkeit ist jeder von uns eine lebende Einheit, die aus vielen verschiedenen Teilen zusammengesetzt ist.

      Wenn wir uns das vor unserem geistigen Auge halten, dann besteht der nächste Schritt darin zu erkennen, dass alle Menschen – egal welcher Größe, Hautfarbe und welchen Geschlechts – tatsächlich ein und dieselbe Spezies bilden. Sobald sich diese Erkenntnis in den meisten Köpfen der Menschen gebildet hat, werden sie erkennen, dass das Führen von Kriegen sowie die Ausbeutung und Verletzung anderer in Wirklichkeit eine wahnsinnige Art und Weise ist, mit anderen Mitgliedern der Menschheitsfamilie umzugehen. Denn was wir anderen antun, tun wir am Ende auch uns selbst an.

      Auf diese Art und Weise trifft das Gesetz der Einigkeit also auch auf uns Menschen zu und zeigt, dass es zwischen Menschen verschiedener Nationen und zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe oder sexueller Orientierung eigentlich keinen wirklichen Unterschied gibt. Sie sind alle trotzdem noch Teil der Menschheitsfamilie und sollten deshalb auch mit demselben Respekt und derselben Wertschätzung behandelt werden, wie wir sie auch für uns selbst haben. Das ist die wahre Bedeutung von In Lak’Ech. Du bist ein anderes Ich.

      Jedoch endet dort nicht der Wirkungsbereich vom Gesetz der Einigkeit. Wenn man den Gedanken bis ins Extreme weiterführt, dann trifft dieses universelle Gesetz tatsächlich auf das gesamte Universum zu, wie wir es momentan kennen, und vielleicht sogar darüber hinaus. Denn weil alles Existierende, was sich in diesem Universum befindet, auch gleichzeitig Teil davon ist, bildet es eine gemeinsame Einheit. Es spielt keine Rolle, ob wir uns auf den physischen und manifestierten Teil des Universums oder den noch nicht materialisierten, energetischen Teil konzentrieren, all das ist dennoch Teil der gesamten Schöpfung, wenn man so will. Das ist der Grund, weshalb unser Universum diesen Namen trägt. Das Wort bedeutet wörtlich etwa „zu einem Ganzen geworden“. Es ist wahrlich erstaunlich, dass solch ein altes lateinisches Wort eine so tiefe Wahrheit beherbergt.

      Wie wir deutlich erkennen können, spielt das Gesetz der Einigkeit eine essenzielle Rolle in unserem Universum und natürlich auch in unserem täglichen Leben. Die innewohnende Einigkeit von allen Dingen zu einem Ganzen ist überall zu erkennen, wenn wir nur unsere eigene Perspektive dahingehend ändern. Darüber hinaus ist das Wissen über das Gesetz der Einigkeit nicht bloß eine geistige und intellektuelle Übung, sondern kann und muss in unserem alltäglichen Leben Anwendung finden, wenn wir heute eine bessere Welt für die Zukunft schaffen wollen.

      Du bist ein anderes Ich. Wir sind alle eins. Das ist die Wahrheit und nur die zählt.

      Wir alle haben freien Willen,

      In jeder Entscheidung unseres Lebens,

      Nichts kann uns zwingen.

      Das Gesetz des freien Willens ist eines der universellen Prinzipien, die wir womöglich in unserem alltäglichen Leben nicht leicht erkennen können. Und trotzdem wirkt es ununterbrochen auf uns, genau wie die anderen Prinzipien, auf denen unser Universum aufgebaut ist. Tatsächlich können wir es am besten erkennen, wenn wir einen Blick auf all die Situationen in unserem Leben werfen, in denen wir anscheinend keine Auswahlmöglichkeiten haben.

      Heutzutage gibt es viele Menschen, die das Gefühl haben, dass sie über ihr eigenes Leben nicht mehr frei entscheiden können. Sie haben Verpflichtungen, müssen sich um ihre Kinder oder Eltern kümmern, den Haushalt in Ordnung bringen, Zeit mir Freunden verbringen und zur Arbeit gehen. Hobbys und andere geliebte Aktivitäten verkümmern dann oft zu einem kleinen Teil im Leben, denen man sich wenn überhaupt nur einige wenige Stunden in der Woche widmen kann.

      All das mag den Anschein erwecken, dass es keine andere Möglichkeit gibt, als sich weiter im Hamsterrad unseres täglichen Lebens zu bewegen, aber das ist nicht wahr und ein großer Irrtum. Wenn wir uns unser Leben einmal genauer anschauen, dann werden wir feststellen, dass wir in der Tat eine


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