Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V.... William Shakespeare

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Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare


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kommt zurück mit Bianca und der Witwe.

      Nun seht, sie kommt und bringt die trotz'gen Weiber,

      Gefangne weiblicher Beredsamkeit. –

      Die Haube, Katharine, steht dir nicht:

      Fort mit dem Plunder! tritt sie gleich mit Füßen!

      Katharina tut es.

      WITWE.

      Gott, laß mich Ursach' nie zum Kummer haben,

      Bis ich so albern mich betragen werde!

      BIANCA.

      Pfui! das ist ja ein läppischer Gehorsam! –

      LUCENTIO.

      Ei, wäre dein Gehorsam nur so läppisch!

      Deines Gehorsams Weisheit, schöne Bianca,

      Bringt mich um hundert Kronen seit der Mahlzeit.

      BIANCA.

      So kind'scher du, darauf etwas zu wetten!

      PETRUCHIO.

      Kathrine, dir befehl' ich:

      Erklären sollst du den starrköpf'gen Weibern,

      Was sie für Pflicht dem Herrn und Eh'mann schuldig.

      WITWE.

      Ei was, Ihr scherzt, wir wollen keine Predigt.

      PETRUCHIO.

      Tu's, sag' ich dir, und mach' mit der den Anfang!

      WITWE.

      Nein doch.

      PETRUCHIO.

      Ja, sag' ich, mach' mit der den Anfang!

      KATHARINA.

      Pfui, pfui! entrunzle diese droh'nde Stirn,

      Und schieß' nicht zorn'ge Pfeil' aus diesen Augen,

      Verwundend deinen König, Herrn, Regierer.

      Das tötet Schönheit wie der Frost die Flur,

      Zerstört den Ruf wie Wirbelwind die Blüten,

      Und niemals ist es recht noch liebenswert.

      Ein zornig Weib ist gleich getrübter Quelle

      Unrein und sumpfig, widrig, ohne Schönheit:

      Und ist sie so, wird keiner, noch so durstig,

      Sie würd'gen, einen Tropfen draus zu schlürfen.

      Dein Eh'mann ist dein Herr, ist dein Erhalter,

      Dein Licht, dein Haupt, dein Fürst; er sorgt für dich

      Und deinen Unterhalt, gibt seinen Leib

      Mühsel'ger Arbeit preis zu Land und Meer,

      Wacht Nächte durch in Sturm, und Tag' in Kälte,

      Wenn du im Hause warm und sicher ruhst;

      Und fodert zum Ersatz nicht andern Lohn

      Als Liebe, freundlich Blicken und Gehorsam:

      Zu kleine Zahlung für so große Schuld.

      Die Pflicht, die der Vasall dem Fürsten zollt,

      Die ist die Frau auch schuldig ihrem Gatten.

      Und ist sie trotzend, launisch, trüb und bitter,

      Und nicht gehorsam billigem Gebot,

      Was ist sie als ein tückischer Rebell,

      Sünd'ger Verräter an dem lieben Herrn?

      Wie schäm' ich mich, daß Frau'n so albern sind!

      Sie künden Krieg und sollten knieen um Frieden!

      O daß sie herrschen, lenken, trotzen wollen,

      Wo sie nur schweigen, lieben, dienen sollen!

      Weshalb ist unser Leib zart, sanft und weich,

      Kraftlos für Müh' und Ungemach der Welt,

      Als daß ein weiches Herz, ein sanft Gemüte

      Als zarter Gast die zarte Wohnung hüte?

      O kommt, ihr eigensinn'gen, schwachen Würmer!

      Mein Sinn war hart wie einer nur der euern,

      Mein Herz so groß, mein Grund vielleicht noch besser,

      Um Wort mit Wort, um Zorn mit Zorn zu schlagen: –

      Jetzt seh' ich's, unsre Lanzen sind nur Stroh,

      Gleich schwach wir selbst, schwach wie ein hülflos Kind,

      Scheinen wir nur, was wir am mind'sten sind.

      Drum dämpft den Trotz, beugt euch dem Mann entgegen,

      Ihm unter seinen Fuß die Hand zu legen: –

      Wenn er's befiehlt, zum Zeichen meiner Pflicht,

      Verweigert meine Hand den Dienst ihm nicht.

      PETRUCHIO.

      Das nenn' ich eine Frau! Küss' mich, mein Mädchen! –

      LUCENTIO.

      Glück zu, Herr Bruder, du bezwangst dein Käthchen!

      VINCENTIO.

      Das klingt recht fein, wenn Kinder fromm und fügsam!

      LUCENTIO.

      Doch schlimm, wenn Frau'n verstockt und ungenügsam.

      PETRUCHIO.

      Nun, Käthchen, komm zu Bette: –

      Drei sind vermählt, doch zwei nur schlecht, ich wette.

      Gut' Nacht, ihr Herrn, und traft ihr schon das Weiße,

      Ich bin's, der heut mit Recht der Sieger heiße.

      Petruchio und Katharina ab.

      HORTENSIO.

      Die Widerspenst'ge hast du gut gebändigt.

      LUCENTIO.

      Ein Wunder bleibt's, daß dies so glücklich endigt.

      Ab.

Die Komödie der Irrungen

      Erster Aufzug

      Erste Szene

      Halle im herzoglichen Palast.

      Es treten auf der Herzog von Ephesus, Ägeon, der Kerkermeister und Gefolge.

      ÄGEON.

      Fahr' fort, Solin! Sei Förd'rer meines Falles,

      Dein Urteil ende Schmerz und Gram und alles!

      HERZOG.

      Kaufmann aus Syrakus, hör' auf zu rechten;

      Ich kann parteiisch das Gesetz nicht kürzen.

      Die Fehd' und Zwietracht, die uns jüngst erwuchs

      Durch Eures Herzogs tückische Mißhandlung

      Ehrsamer Kaufherrn, meiner Untertanen,

      (Die, Geld entbehrend, um sich loszukaufen,

      Sein hart Gesetz mit ihrem Blut gebüßt) –

      Bannt alle Gnad' aus unserm droh'nden Blick.

      Denn seit dem tödlichen und innern Zwist,

      Des Bosheit Eure Stadt von uns getrennt,

      Verbot ein feierlicher


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