Parlamentarische Demokratie und Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert. Bernhard W. Trinczek

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Parlamentarische Demokratie und Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert - Bernhard W. Trinczek


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Kleinigkeiten, wie ausgebildete Erzieher (m/w, bedeutet männlich/weiblich, ausgesprochen: „emwee“) und Kind-gerechte Räumlichkeiten. Was für eine Planung?! Eben solche Ereignisse geben den beiden Projekten-Buchreihe und Study Times – wirklich einen Sinn! Mehr Aufklärung und mehr Lernen können sowieso nie schaden! Dies soll natürlich – im Idealfall - stressfrei geschehen!

      Die Study Times Deutschland und Europa.

      Die Study Times (ST, engl., Lernzeiten) will zielstrebig den Bildungsstandort Deutschland verbessern (www.the-study-times.de). Wo Bildung blüht, gibt es weniger soziale Brennpunkte. Die Erkenntnis ist alt und durch vielfältige Studien belegt. Alt sind auch sinnvolle Vorstellungen, Ideen und Konzepte (Entwürfe), die in der ST angesprochen werden. Einige Beispiele hierfür sind das Konzept der Ganztagsschulen, das Lernen der Weltsprache Englisch schon ab Klasse 1, das Konzept eines Faches „Glaube, Ethik, Philosophie“ als ein Ersatz für Religionsunterricht, schließlich die Idee der Transparenz (Offenheit) oder die Idee „Bildung als Zukunftsinvestition begreifen“. Auch lehrt uns die Geschichte, dass Wissen sehr schnell verloren gehen kann. Das europäische Mittelalter, die schier unsterbliche Denkweise des Links- und Rechtsextremismus, des Nationalismus und das „Denken“ der religiösen Fanatiker und Terroristen sind traurige Beispiele und passende Belege. Gerade die Weitergabe von Wissen bezüglich unserer Geschichte von einer Generation zur nächsten ist absolut notwendig, für eine wirklich humanistische Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Humanismus bedeutet Bildungsideal, die Würde des Menschen steht hier im Mittelpunkt.

      Deshalb sind eine Neuordnung, eine Neubewertung und eine größere Wertschätzung von Geschichte im Schulunterricht sehr von Nöten. Viele solcher Ideen und Gedanken wurden schon sehr oft in die Welt gesetzt, etwa in den Printmedien, im Internet, in Büchern, in den Landtagen, im Bundestag, im Fernsehen und in den Kneipen und Kaffeehäusern. Alles ganz (d)olle Kamellen (!), was aber wirklich fehlt, ist der Schritt von der Idee zur Realität! Argumente werden seit Jahrzehnten hin- und hergeschoben, ohne dass sinnvolle Konzepte flächendeckend und in letzter Konsequenz umgesetzt werden. Die Gründe dafür sind äußerst vielschichtig. Ein Hauptgrund, fern ab von der Idee einer Bildungsgesellschaft, ist die landläufige Meinung, dass „überdurchschnittliche“ Bildung eigentlich Privatsache ist, außerdem viel zu viel kostet und im Prinzip ein Luxusgut unserer Wohlstandsgesellschaft darstellt. Aus anderer Sicht ausgedrückt, Politiker formulieren die durchaus berechtigte Frage, was lässt unser Budget zu?

      Aber durchschnittliche Bildung, wie sie derzeit in Deutschland daherkommt, ist auf jeden Fall zu wenig, um unseren wirtschaftlichen Wohlstand und unsere parlamentarische Demokratie zu festigen und zu verbessern. Vorschläge und Initiativen, sinnvolle und wirksame Konzepte zu verwirklichen, sind die wesentlichen Zielsetzungen der Study Times. Dies kann durch eine Umverteilung von Kapital geschehen. Eine stärkere Beteiligung der Nutznießer von Bildung (Staat, Wirtschaft, Banken und unsere Milliardäre) ist dabei notwendig. Die ST will Löcher schließen, in welche die Zielgruppen der ST (Eltern, Schüler, Lehrer, Studenten, Akademiker, Ökonomen, Professoren, Rentner, Pensionäre, Wähler und Politiker) allzu oft stolpern. Die großen Löcher oder die großen Fallen können an Hand von Beispielen wie folgt beschrieben werden:

      Die ideologische Falle.

      Ein Beispiel hierfür ist das Konzept des Eltern- und Betreuungsgeldes (Kosten in Milliarden-Höhe). Die Ideologie (Weltanschauung) dahinter ist, dass Kindererziehung nur zu Hause gut und richtig ausgeführt wird. Abgesehen davon, dass es dafür überhaupt keine Belege gibt, geht dieses Konzept völlig an der Realität vorbei. Aufgrund der wirtschaftlichen und sozialen Situation finden Eltern tatsächlich immer weniger Zeit, für eine gute Erziehung ihrer Kinder zu sorgen. Kinder aufziehen wird daher oft mit Belastung gleichgesetzt, anstatt mit Freude. Das Erlernen und Entwickeln von sozialem Verhalten in einer Gruppe Gleichaltriger (zum Beispiel in Kindertagesstätten, Kitas) ist leichter und wirkungsvoller. Flächendeckende Ganztags-Kitas und Ganztagsschulen mit einem umfassenden Kind- und Jugend-gerechten Freizeitangebot sind die zeitgemäße Antwort. Nach der Arbeit, der Kita oder der Schule treffen Eltern auf ausgelastete Kinder. Diese Zeit kann genutzt werden, in entspannter Atmosphäre ein zu Hause aufzubauen, mit Liebe, Toleranz und sozialer Verantwortung. Ohne Zeitdruck und viel Stress im Nacken können Probleme viel leichter angesprochen, Konflikte besser gelöst werden. Ihr Eltern und die, die es werden wollen: Dies ist eine enorme Zunahme an Lebensqualität, eine Perspektive, für die es sich lohnt zu arbeiten und zu streiten!

      Ein weiteres Beispiel ist der Religionsunterricht. Die Schule ist eine gemeinschaftliche, staatliche Einrichtung, in der Partei-politische Werbung zum Beispiel, untersagt ist. Dies zu Recht, da wir aus der Vergangenheit von Nazi- (1933 – 1945) und DDR-Diktatur (1949 – 1989) in Deutschland gelernt haben. Dort wurden die Schüler nämlich ideologisch manipuliert und zu unselbständigen und unkritischen Menschen erzogen. Dies ist nicht das Ziel heutiger Pädagogik in Deutschland. Wir alle wollen unsere Kinder zu selbstständig denkenden, selbstbewussten, sozialen und friedlichen Menschen erziehen. Dazu gehören eben auch das kritische Hinterfragen und das naturwissenschaftlich-technische, das rationale Denken. Schule sollte – im Idealfall – (1) Wissen, humanistische Werte und verbriefte Menschenrechte effektiv vermitteln und (2) eine gut begründete, überzeugende Werbestrategie für unsere parlamentarische Demokratie darstellen. Jene ist eine, zwar verbesserungswürdige, aber dennoch sehr gute Organisationsstruktur der menschlichen Gesellschaft. Schließlich (3), Schule sollte auch Erkenntnis bringen und – ganz wichtig (!) - Lebensfreude vermitteln!

      Der Glaube oder besser, der Glaube an Gott ist nicht nur eine Gott-gefällige Sache, sondern auch völlig legitim und gut. Aber, um Menschen – und gerade Kinder - an den Glauben heranzuführen, dafür ist die Schule der denkbar schlechteste Platz. Denn die Geschichte und die Gegenwart lehren uns, religiös motiviertes politisches Handeln hat allzu oft sehr wenig mit Toleranz, Demokratie und sozialer Verantwortung zu tun. Schauen wir nach Israel, wo im israelischen Parlament auch die ultraorthodoxen Juden vertreten sind, der politische Arm der ultraorthodoxen, jüdischen Siedlerbewegung, die ein Frieden mit Palästina unmöglich machen. Schauen wir in das Bürgerkriegsland Syrien, wo es nicht wenige Bürger gibt, die zwar den Diktator Baschar Hafiz al-Assad von der Macht verdrängen wollen, die aber – ohne weiter nachzudenken - meinen, alle Bürger Syriens müssen so leben, wie es im Koran steht. Sie tun dies im guten Glauben, übrigens, weil sie es so in der Schule gelernt haben, wenn sie überhaupt über einen Schulabschluss verfügen oder Schreiben und Lesen können!

      In Deutschland ist es leider nicht so lange her, dass weitreichende politische Entscheidungen durch aktives Handeln der christlichen Kirche beeinflusst wurden. Nehmen wir – als das extremste Beispiel der jüngeren Geschichte - die Annahme des Ermächtigungsgesetzes von 1933 durch die katholisch-christliche Zentrumspartei. Dessen Parteivorsitzender, der Prälat Dr. Ludwig Kaas, vertrat die Meinung, dass ein Widerstand des Zentrums an der Herrschaft Hitlers und an der politischen Realität nichts ändern werde. Man werde lediglich die Chance auf die Einhaltung der von Hitler zugesicherten Garantien verspielen. Denn Hitler hatte ja unter anderem folgendes zugesichert: Sicherung des christlichen Einflusses in Schule und Erziehung (Aus: Wikipedia.org). Das heißt in der Konsequenz, der Prälat (= Titel eines geistigen Würdenträgers) Dr. Kaas hat die Demokratie in Deutschland für eine von ihm vermutete Unabhängigkeit der katholisch-christlichen Kirche in Nazi-Deutschland verkauft, und sei es nur ideell. Anstatt 30 Silberlinge nahm der gläubige Christ Kaas die JA-Stimmen der Reichstagsabgeordneten von seiner Zentrumspartei. Einwenden könnte man hier noch, dass viele Abgeordnete massiven Drohungen der Nazis ausgesetzt waren. Aber dies galt eben auch für die SPD-Volksvertreter, die geschlossen mit NEIN votierten.

      Es ist also besser, die Kirche im Dorf zu lassen. Sie gehört in kein Parlament und in keine Schule! Dies gesagt, bedeutet nicht, dass man (m/w) - mit dieser Auffassung - Kirche, Religion und Glaube verunglimpft, verachtet oder hasst. Kirche, Religion und Glaube sind wichtige kulturelle Bestandteile unserer Gesellschaft, aber eben keine politischen. Religion (Glaube) kennzeichnet in erster Linie ein zwar für die Gesellschaft wichtiges, aber dennoch sehr subjektives, gefühlsbetontes Bedürfnis (eben die Suche nach inneren Frieden und Gemeinsamkeit). Dies kann vor und nach der Schule in der Glaubensgemeinschaft frei und öffentlich gelebt


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