Parlamentarische Demokratie und Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert. Bernhard W. Trinczek

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Parlamentarische Demokratie und Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert - Bernhard W. Trinczek


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und Arbeitsgruppen aufzubauen. Ultimative Ziele sind wirksamere, sozial gerechtere Finanzierungen von (Aus) Bildung. Finanz-, Wirtschafts- und Rechtsexperten, Mathematiker, Bildungsfachleute, Statistiker, überlassen Sie das Problem der Finanzierung von Bildung und Sozialstaat nicht den Beraterzirkeln der Politiker. Die ST will zu einem Wettbewerb um die besten Lösungskonzepte aufrufen! Die Study Times stellt Ihnen ein Forum „Finanzierung von Bildung und Sozialstaat“ zur Verfügung, über das Sie sich vernetzen können.

      Neben der Vermeidung von Kapital-verschlingendem Missmanagement (1) und dem Aufbau einer intelligenten Finanzierung mit gerechter Kostenverteilung (2), gibt es noch einen dritten Punkt, auf den wir hier näher eingehen müssen. (3) Die Geschichte lehrt uns, dass viele Fehlspekulationen an den Finanzmärkten Kapital vernichtet. Dieses Kapital steht dann für den Aufbau sinnvoller, gesellschaftlicher Projekte nicht mehr zur Verfügung. Ebenso ist der Aufbau eines soliden Finanzierungsplanes oft nicht möglich. Der Grund dafür ist einfach zu erklären: Das („elektronische“) Kapital (bedeutet „Geld auf dem Papier“) wechselt heutzutage in Bruchteilen von Sekunden den „Besitzer“. Dies macht eine solide Voraussage der Entwicklung auf den Finanzmärkten fast unmöglich. Die Planer sind dadurch verunsichert. Sie werden quasi dazu gezwungen, selbst spekulativ zu handeln!

      In diesem Zusammenhang möchte die ST Ihnen eine Frage stellen: „Können Sie mit dem Begriff Finanzindustrie etwas anfangen?“ Der Autor ist vermutlich zu dumm, er kann es nämlich nicht! Noch schlimmer wird es, wenn er den Begriff Finanzprodukt hört. Da sind seine neuronalen Leitungen wirklich überlastet. Nehmen wir dazu ein Beispiel: Die Stahlindustrie produziert Stahl. Das ist der Oberbegriff für metallische Legierungen, deren Hauptbestandteil Eisen ist. Dabei wird Eisen unter hohen Temperaturen mit geringen Anteilen anderer Metalle wie Chrom, Kupfer, Molybdän, Niob, Nickel oder Titan vermischt. Als Erfinder gelten Harry Brearley (Patent: 1919) und Eduard Maurer, Benno Strauß von der Firma Friedrich Krupp AG (Patent: 1919, Info aus Wikipedia.org). Ohne dieses Produkt hätte in etwa die Hälfte der Weltbevölkerung, die in Städten leben (heute ca. 3.5 Milliarden), auf das platte Land ziehen müssen, weil ohne Stahl (in Kombination mit Beton) keine stabilen und relativ preiswerten Hochhäuser gebaut werden konnten. Die gute alte Erdkugel hätte dann mit Sicherheit noch mehr unter uns Menschen „gelitten“. Viele Leute würden in Holzhütten leben, weil Häuser aus Stein zu teuer wären. Die Wohnungsnot hätte sich früher oder später eklatant verschärft, weil die Wälder abgeholzt sind. Denn auch stabile Hochhäuser könnte man auch aus Holz bauen, aber Atomkraftwerke, zum Beispiel, eher nicht. Wir können zusammenfassen: Stahl ist also ein sinnvolles Produkt, das in sich Werte trägt, also wertvoll ist!

      Vergleichen wir das Produkt Stahl mit einem Finanzprodukt, genannt „Das Derivat!“ (klingt wie eine Drohung, der Autor bekommt auf jeden Fall Gänsehaut und Ausschlag). Da er hier total überfordert ist, überlässt er die Einführung in dieses auch als Finanzinstrument bezeichnete Produkt anderen (ich übergebe [mich] und verweise auf Wikipedia.org, Stichwort: Derivat, siehe weiter unten). Sie sehen, der Autor bevorzugt doch den guten alten Tauschhandel. Er kann mit folgender Vorstellung einfach mehr anfangen: Er repariert dem Bauern (m/w) seinen Computer. Dafür bekommt er zehn frisch gelegte Eier und ein Huhn. Dies ist allemal besser als eine Taube auf dem Dach. Zum Schluss dieses Abschnittes sei noch einmal etwas Wissen aus der Geschichtstruhe herausgekramt: Die erste gut dokumentierte Spekulationsblase der Weltgeschichte ereignete sich auf dem holländischen Tulpenmarkt. Die Blase platzte zu Beginn des Jahres 1637. Spekulationsobjekt war die Tulpenzwiebel, die zu jener Zeit noch aus der Gegend der heutigen Türkei kam. Dieses exotische Wohlstandsprodukt wurde auf dem Höhepunkt des „Börsenhandels“ mit Gold aufgewogen. Nach Platzen der Blase war sie nichts mehr wert. Viele Spekulanten machten erhebliche Verluste, darunter auch der bekannte niederländische Landschaftsmaler Jan van Goyen (1596 – 1656). Er war mit „minus 894“ Gulden dabei (Info. aus Wikipedia.org), was zeigt, dass er besser mit dem Pinsel umgehen konnte, als mit Geld. Aufgrund seiner anderen Geschäftsaktivitäten hinterließ er seinem Gefolge 18.000 Gulden Schulden (das reimt sich sogar!). Schon damals machte man sich über die Tulpenmanie und den Bankrott zu übereifriger Spekulanten lustig. Viele meinten auch, dass die ganze Sache sowieso kein Gott-gefälliges Handwerk ist. Auf jeden Fall war die Gesamtwirtschaft der Niederlande nachweislich nicht stark betroffen. Es handelte sich also eigentlich nur um ein Bläschen. Aber, wo es Verlierer gibt, gibt es auch Gewinner!

      Das Derivat (Aus: Wikipedia.org): Derivate (gelegentlich auch als Termingeschäfte im weiteren Sinn bezeichnet) sind Finanzinstrumente, deren Preis oder Wert von den künftigen Kursen oder Preisen anderer Handelsgüter (zum Beispiel Rohstoffe oder Lebensmittel), Vermögensgegenstände (Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien oder Anleihen) oder von marktbezogenen Referenzgrößen (Zinssätze, Indices) abhängt. Der Begriff lässt sich nicht scharf abgrenzen und wird überwiegend als Sammelbegriff für Finanztermingeschäfte verwendet. Ebenso kann der Wert von der Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Ereignisses wie zum Beispiel eines Staatsbankrotts oder der Insolvenz eines Unternehmens abhängen. Es handelt sich hierbei um Verträge, in denen die Vertragsparteien vereinbaren, einen oder mehrere Vertragsgegenstände zu festgelegten Bedingungen in der Zukunft zu kaufen, zu verkaufen oder zu tauschen, beziehungsweise alternativ Wertausgleichszahlungen zu leisten. Vereinfacht ausgedrückt sind Derivate an die Entwicklung von Indices, Ereignissen oder bestimmten Preisen gekoppelte Verträge, die börslich oder außerbörslich abgeschlossen werden. Das Wort Derivat ist lateinischer Herkunft (v. derivare bedeutet ableiten) und bezieht sich auf die Eigenschaft des abgeleiteten Preises (Kurs) dieser Instrumente von einem ihnen zugrunde liegenden Basiswert. Zitatende. Anmerkung des Autors: Lügen haben bekanntlich kurze Beine, Derivate leider etwas längere. Wenn man sie zu fassen kriegt, ist die Kohle schon futsch. Themawechsel: Ein anderes Finanzloch, klein, aber schwarz, ist die geltende Steuergesetzgebung, das sogenannte schwarze Loch. Seit vielen Jahrzehnten wird über eine große Steuerreform nachgedacht, fabuliert und gelabert. Ziel eines solchen Vorhabens sind Offenheit, Gerechtigkeit, das Schließen von „Schlupflöchern“ und die Senkung der gewaltigen Verwaltungskosten. Zudem muss eine heute noch legale Steuerflucht durch intelligentere gesetzliche Regelungen in Zukunft vermieden werden. Dort, wo gearbeitet, gelebt und Geld verdient wird, sollen auch Steuern gezahlt werden. In diesem Zusammenhang will die Study Times offen mit den Gegnern von staatlichen Regulierungen streiten! Jene Leute sind rein zufällig auch gegen den Kauf von den sogenannten Steuer-CDs durch die Länder. Hier sind viele, sehr detaillierte Steuer-Daten aufgeführt. Dadurch konnten die Steuerfahnder schon zig Millionen Euro Steuergelder wieder zurückholen. Manche Fachleute sagen, die Milliardengrenze wurde schon erreicht. Die ST bedankt sich bei den Leuten von der Steuerfahndung, im Namen aller ehrlichen Steuerzahler! Dies ist natürlich nur eine Übergangslösung. Es müssen gerechte Steuerabkommen mit den Staaten geschlossen werden, in denen unversteuertes Kapital gebunkert wird. Damit sollen die nichtgezahlten Steuern wirklich zu hundert Prozent wieder zurückgeführt werden. Auch zahlen, zum Beispiel, Weltunternehmen, wie Firmen der IT-Branche, in Deutschland verhältnismäßig wenig Steuern, da ihre Europazentralen „steuertechnisch“ woanders angesiedelt sind.

      Das Verhalten jener Großunternehmen ist völlig legitim und in Ordnung. Wirtschaftsunternehmen werden immer den vollen Rechtsrahmen ausfüllen oder ausschöpfen, um die größtmögliche Gewinnspanne zu erzielen. Für Steuergerechtigkeit müssen die Politiker und Bundestagsabgeordnete sorgen. Hier müssen europaweit gerechtere Lösungen gefunden werden. Ein aktuelles Beispiel von Steuerhinterziehung größeren Ausmaßes ist der Fall Uli Hoeneß (noch Präsident des Fußball-Clubs Bayern München, Stand 04.05.2013). Durch seine Selbstanzeige im Januar 2013 wollte er ein Strafverfahren vermeiden. Aber die zuständige Staatsanwaltschaft sieht wohl keinen Spielraum, dem zu folgen. Ohne den Fall im Detail zu kennen, kann man (m/w) aber eine generelle Meinung bezüglich einer Bestrafung aller Steuerhinterzieher formulieren. Diese lautet folgendermaßen:

      (1) Die Steuerschulden sind zu 100 Prozent zurückzubezahlen (inkl. der angehäuften Zinsgewinne). (2) Das gesamte „flüssige“ Privatvermögen wird eingezogen. Ausgenommen sind demnach Unternehmen im Privatbesitz inkl. der Arbeitsplätze und das Kapital für die Personalkosten (Löhne und Gehälter). Ebenfalls ausgenommen sind die essentiellen Dinge, wie ein Wohnhaus oder eine Eigentumswohnung mit Inventar, ein Auto und „Lebensalter x 150 Euro“ in bar auf dem Konto (so viel darf ein Hartz IV-Empfänger als Vermögen mitbringen). Das würde am meisten schmerzen. Dagegen ist – sagen wir -


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