Цветники в Саду 12-2015. Редакция журнала Цветники в Саду

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Цветники в Саду 12-2015 - Редакция журнала Цветники в Саду


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      Nach einer Weile fragte er mich: „Meinst du Hinrich ersetzen zu können?“

      Darauf erwiderte ich: „Ganz bestimmt kann ich ihn ersetzen. Hinrich schafft es nicht bis zur Abfahrt. Das ist fast sicher. Du alleine kannst nicht beide Aufgaben an Bord bewältigen und wir wissen noch nicht, ob die Sylter tatsächlich so gut sind, wie Vater es erzählte.“

      „In Ordnung, dann müssen wir mit unseren beiden Chefs reden“, sagte Jacob und bestellte sich noch eine Tasse von dem neumodischen braunen Getränk. Kaffee und Tee gab es in Hamburg erst seit kurzer Zeit, genauso wie Tabak und Kartoffeln. Letztere wird in den Marschlanden seit Mitte der vierziger Jahre angebaut. England, Frankreich, Spanien, Portugal und Holland lieferten direkt oder indirekt über ihre Kolonien die restlichen Güter, nämlich Kaffee, Tee und Tabak. Der Stellenwert für diese Waren nahm im Hafen einen immer größeren Umfang an. Auch das Hamburger Hinterland hatte seine Freude an den neuen Genüssen aus Übersee, so dass der Verbrauch ständig stieg.

      Derweil hatten Onkel Clemens und Vater die Zeit im Kontor verbracht. Sie trafen Absprachen bezüglich der Geschäftsergebnisse von Kock & Konsorten. Onkel Clemens berichtete vom neu aufgebautem Amerika- Handel. Im Sechswochenrhythmus fährt ein Schiff von La Rochelle nach New Orléans und es war immer ausgelastet. Pelze, Mais, Erdnüsse, Baumwolle, Reis, Indigo und Tabak kamen aus New Orléans und Werkzeuge, Gebrauchsgegenstände, Textilien, Wein und Käse wurden in La Rochelle für Amerika verladen. Leider gab es in Amerika wieder Kolonialstreitigkeiten zwischen Frankreich und England. Dementsprechend ist stets mit Feindseligkeiten, zum Beispiel eine Seeblockade der Englischen Marine zu rechnen, wenn das Französische Neu Orléans angelaufen werden soll.

      „Das ist zurzeit ein unberechenbarer Faktor mit dem wir leben müssen. Leider konnten wir von dem Materialeinsatz der Armee und deren Transporten nicht sonderlich profitieren, da König Louis, der XV. nicht viele Mittel zur Verfügung hatte, um die Kolonie Neufrankreich zu versorgen. Frankreich hatte bisweilen kein Geld mehr. Es wird immer nur so viel gemacht, um England in Schach zu halten. Und die Französische Marine hat nicht die Schlagkraft, um auf dem Atlantik gegen die Engländer zu bestehen“, sagte Onkel Clemens.

      „Wir sollten trotzdem den Amerika- Handel weiter ausbauen. Da es in Amerika starkes Wachstum gibt, wird in nächster Zeit weiterhin viel verschifft werden. Egal wer dort politisch die Oberhand haben wird. Wir müssen nur das Risiko immer neu beurteilen, meinte mein Vater und fügte hinzu:

      „Lass uns bitte jetzt über Hinrich sprechen. Er wird wahrscheinlich bis zur Abfahrt des Walfängers nicht reisefähig sein.“

      Onkel Clemens erwiderte: „Du musst jetzt Caspar auch mal loslassen können, Johann! Er ist alt genug seinen Bruder zu ersetzen. Er ist nicht mehr dein kleiner Sohn und er versteht sich sehr gut mit Jacob. Wenn du deine Frau überzeugen kannst und dir einen Ruck gibst, ist unser Problem gelöst!“

      Die Diskussion ging noch weiter. Ich erfuhr naturgemäß erst viel später davon. Zeitgleich saßen die Damen immer noch zuhause in der Großen Diele. Nathalie erzählte von der neuesten Mode in Paris. Ihre Schwester wohnte dort und die Beiden schrieben sich lange Briefe. Deshalb hörte sie gelegentlich Neuigkeiten aus der Hauptstadt. Die hochgesteckten Haare fand ich elegant, aber die weißen Perücken und das weiße Puder... Ferner wurden noch ein paar Mädchen- und Jungsnamen angesprochen, weil das Thema bei Tante Nathalie aktuell war. Es wird wohl diesmal ein rein französischer Name werden, obwohl sie sich geduldig die Vorschläge ihrer Verwandten anhörte, die eher Namen aus dem norddeutschen Raum vorschlugen. Wie soll ein Franzose den Namen “Knut“ aussprechen können? Das waren wirkliche Probleme!

      Unterbrochen von einem kräftigen Klopfen wurden die Damen von dem Hamburger Kapitän Broder, der um Einlass bei Maria bat. Mein Vater sah ihn vom Kontor Fenster aus und kam dem Kapitän in der Diele entgegen.

      „Herr Broder, herzlich willkommen in meinem Hause. Ich hoffe, sie haben alle Mann beisammen.“

      Der Kapitän antwortete ruhig: „Guten Tag, Herr Kock. Wir sind komplett. Jetzt fehlen nur noch die Hamburger, die aber bekanntlich kein Quartier in der Stadt beziehen müssen.“ Clemens kam dazu und die Männer gingen ins Logishaus um die Seesäcke weg zu bringen und die Zimmer in Beschlag zu nehmen. Anschließend besuchten die Sylter Seeleute, Kapitän Broder, Onkel Clemens und Vater die Werft, um unseren fast fertigen Walfänger zu besichtigen. Danach war freie Zeit für die Sylter, bis zur anstehenden Schiffstaufe, an der alle gerne teilnahmen.

      Meine Mutter, Tante Nathalie, Konstanze und Lisa machten indessen einen Stadtbummel. Tante Nathalie bereitete es große Freude mit Mutter durch die Stadt zu ziehen.

      Jacob und ich verließen das Café, um im Hafen von der Nathalie ein paar persönliche Dinge zu holen. Anschließend wollte Jacob unbedingt den Walfänger sehen. Wir gingen zur Schiffswerft und trafen dort Onkel Clemens und meinen Vater. Onkel Clemens fragte mich gleich überfallartig, ob ich mir die Fahrt zutrauen würde. Mein Vater wartete meine Antwort gar nicht ab und wandte sich von uns ab. Ich sprach deshalb etwas lauter, damit mein Vater meine Antwort auch gut hören konnte. Nun war eigentlich jedem von uns deutlich, dass Johann Ludwig Kock zu diesem Thema langsam Stellung beziehen musste. Jacob schaute seinen Vater an und er ebenso ihn und ich wiederholte meine Antwort in wiederum übertriebener Lautstärke: „Selbstverständlich kann und will ich die Reise machen!“

      Mein Vater drehte sich um und schmunzelte: „Also, gut - ich werde heute Abend mit deiner Mutter reden!“ - Dieser Satz klang in meinem Kopf nach, so dass ich mir einbildete, ein Echo zu hören, dass nie endete. Jetzt mussten wir alle lachen, denn die vorangegangene Szene war, glaubte ich, bühnenreif. Nachdem Onkel Clemens und Jacob das Schiff begutachtet hatten, trafen wir mit dem Schiffzimmerer- Meister Schulz noch einige Absprachen. Unter anderem bekamen wir die Zusage der Schiffszimmerer- Zunft, die Schiffstaufe direkt vor Ort durchführen zu dürfen. Üblich war eigentlich eine Taufe im Binnenhafen, nach einem bestimmten Ritual der Schiffszimmerer. Außerdem erlaubte die Zunft, dass wir einen hiesigen Schiffszimmerer mit auf die Walfangfahrt nehmen dürften, obwohl er seinen Dienst auf der Werft noch nicht abgeleistet hatte. Es war uns wichtig, jemanden dabei zu haben, der die Statik des Schiffes kennt und in der Not auf See zu Diensten sein konnte. Heinrich Grote empfahl sich durch hervorragende Arbeit auf der Werft. Er wird unsere Mannschaft auf See ergänzen.

      Die Schiffstaufe sollte übermorgen stattfinden. Einen Tag später, die Probefahrt auf der Unterelbe. In 4 Tagen sollte unser Walfänger auf große Fahrt gehen, wenn alle Hürden bis dahin überwunden wurden.

      Die Segelmacher und Reepschläger garantierten die Fertigstellung ihrer Arbeiten zu den zuletzt festgelegten Zeiten. Zum Abschluss besprachen wir mit dem Wirt des Zimmerer- Gasthauses der Werft die Einzelheiten der Schiffstaufe ab. Der Tag neigte sich seinem Ende zu. Es war inzwischen wieder sehr warm geworden. Ich schlug vor, dass wir noch ein wenig am Strand des Grasbrook spazieren gehen. Der mittlere Teil des Grasbrook bestand aus trockengelegten Wiesen, die noch die Schäfer beweiden konnten. Bis dahin hatte es die Werft in ihrer Ausbreitung noch nicht geschafft. Auch heute badeten wieder viele Kinder in der Elbe, obgleich die Sonne sich heute stark zurück hielt. Mein Vater, Onkel Clemens, Jacob und ich schlenderten elbaufwärts am Strand. Jeder dachte nochmals über das eben Vereinbarte nach. Wir alle wollten alles gut organisiert wissen. Schließlich war es auch ein Meilenstein für die Kompanie – Walfang. Am Ostende des Grasbrook war der Hamburger Holzhafen angelegt. Die großen Baumstämme wurden auf der Elbe transportiert und in einem gesicherten Bereich gewässert und entsprechend später weiter verarbeitet. - „Caspar, sagte Jacob, ich habe hier ein Stück versteinertes Holz gefunden. Ich dachte, die Insel sei nichts weiter als aufgespülte Sedimente der Elbe?“

      „Kann ich mir dein versteinertes Holz einmal ansehen?“, antwortete ich und Jacob gab mir einen länglichen Gegenstand, mit rundlichen Auswuchtungen an seinen Enden. Ich betrachtete das Ding und mein Vater sprach nach einem kurzen Blick daraufhin:

      „Das sind die Überreste der Piraten, die hier zuletzt vor 150 Jahren geköpft wurden!“ Wir starrten Vater mit großen Augen an und dachten dabei, er wollte jetzt einen Spaß machen. Er sah Unwissenheit in unseren Augen und legte nach:

      „Hamburg und damit meine ich besonders der Hanseatische Verbund, hatte damals große Anstrengungen


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