Кавказ и Чечня – обзор европейских ученых. Caucasus and Chechnya – a review of European scientists. Муслим Махмедгириевич Мурдалов

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Кавказ и Чечня – обзор европейских ученых. Caucasus and Chechnya – a review of European scientists - Муслим Махмедгириевич Мурдалов


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nur die Hüften. Der Körper erhält dadurch einen ungemein biegsamen, elastischen, manchmal etwas lässigen Zug. Sehr unterstrichen wird diese Linie noch durch die in der Ebene ziemlich allgemein getragene Tscherkesska. (Abb. 9). In den Bergen wird es weniger erkennbar, weil dort gewöhnlich der schwere Schafpelz die Glieder verhüllt, ausgenommen Mälchisti, so wieder die Tscherkesska vorherrscht.

      Fettleibigkeit, die ich bei Armeniern und Ostgeorgiern sowohl bei Männern als auch bei Frauern oft beobachtete, besonders in vorgerückteren Lebensjahren, fehlt so gut wie ganz; Straffheit und Magerkeit herrschen vor.

      Großgewachsen erscheinen die Tschetschenen vielleicht nur ihren Nachbarvölkern gegenüber; das Durchschnittsmaß erreicht kaum das des Norddeutschen. Größen über 1,85 m habe ich mit Sicherheit nur zweimal beobachten können. Der eine war ein Kiste aus Mälchisti, der andere, der größte Tschetschene überhaupt, war der schon erwähnte Großwesir des einstigen Emirats, Dischninski. Dieser Umstand trug übrigens nicht wenig dazu bei, sein Ansehen unter den einfachen Gebirglern zu festigen. Er war auch gleichzeitig eine durchaus aristokratische Erscheinung, die alle Vorzüge der Rasse in sich vereinigte, freilich auch die Fehler.

      Im vorstehenden wurde die Rassengrundlage des tschetschenischen Volkes als vorderasiatisch bezeichnet, man könnte sie aber auch mit demselben Recht dinarisch nennen. Dinarische Menschen habe ich auf Wanderungen in Kärnten und Steiermark und unter serbischen Kriegsgefangenen in größerer Zahl beobachten können und wenn ich sie vergleiche mit dem vorherrschenden Menschenschlag bei den Tschetschenen, so finde ich keinen wesentlichen Unterschied, der dazu berechtigen würde, im Gegensatz zu ersteren hier von einer besonderen vorderasiatischen Rasse zu sprechen. Für Armenier und manche Daghestaner mag dies berechtigt sein, doch auch nur in dem Sinne, daß die kennzeichnenden Merkmale der dinarischen Rasse hier noch übertriebener ausgefallen sind; der Kopf wird leicht zum ausgesprochen Spitzkopf, die Nase unschön groß; der Wuchs stellenweise etwas kleiner. Bei den Tschetschenen ist das eben im all gemein nicht der Fall, ebenso wenig bei Inguschen und Osseten und auch nicht, nach der landläufigen Vorstellung, bei den Tscherkessen. In diesem einschränkenden Sinne spreche ich also bei den Tschetschenen von vorderasiatischer Rasse.

      Die Sonderstellung des vorderasiatischen Tschetschenen wird noch erwiesen durch die Farben von Haar, Auge und Haut. Menschen mit rein schwarzen Haaren, ganz dunklen Augen, die bei Armeniern und auch stellenweise bei Georgiern vorherrschen, sind unter den Tschetschenen nicht allzu häufig, sofern sie beide Merkmale in sich vereinigen. Man kann nur von einem Typ sprechen, der im Gesamteindruck dunkel erscheint. Am ehesten ist noch das Kopfhaar dunkel, auch schwarz, die Augen dagegen braun oder von einer Farbe, die sich schlecht genau bestimmen läßt. Man kann sie vielleicht als ein helles Braun, das einen Stich ins grünliche auffällt, das ist die starke Verbreitung von Blonden und Helläugigen, hauptsächlich der letzteren. Welcher Helligkeitsgrad nun gerade vorherrscht, läßt sich mit Sicherheit nicht sagen; man sieht sowohl graue und graugrünliche Augen als auch rein blaue, himmelblaue Augen, wie sie in Norddeutschland nicht reiner sein können.

      Etwas seltener als helle Augen trifft man helles Kopfhaar an. Es liegen hier aber sehr starke Nachdunkelungserscheinungen vor. Bei Kindern sieht man es nämlich wesentlich häufiger als bei Erwachsenen und von dunkelhaarigen Erwachsenen versicherten mir verschiedene, in der Jugend blond gewesen zu sein. Aufgefallen ist mir bei Männern allgemein das frühe Ergrauern; bei Dreißigjährigen war es in der Regel schon deutlich zu erkennen. Sicher ist dafür auch das ständige Tragen der schweren Lammefellmütze verantwortlich zu machen. Auch kahlköpfige Männer sieht man nicht gar so selten. Schädelstudien werden durch diese Sitte natürlich sehr erschwert und man muß schon bei den Leuten übernachten, um bloße Köpfe sehen zu können; im Freien sieht man barhäuptige Menschen, ganz gleich ob Mann, Frau oder Kind, niemals.

      Der Farbwert des Blond entspricht vielleicht weniger dem fahlen Blond der Ostrasse als vielmehr dem der Nordrasse und hat Neigung zum Goldblond, wenn ich es auch in reiner Ausprägung nicht beobachtet habe. Auch ausgesprochen rothaarige Individuen habe ich mehrfach gesehen; ihre Augenfarbe war ein ganz helles Braun.

      Häufiger als blondes Kopfhaar sind blonde Bärte zu sehen, wobei mir ein braunroter Ton aufgefallen ist, auch bei Männern mit dunklem Haar und braunen Augen. Der Bartwuchs ist schön voll und grade, und es wird auch eine gewisse Sorgfalt darauf verwandt. Auch wallende Barbarossa-Bärte kann man antreffen, wobei zu bemerken ist, daß die Verwendung von Hennah nicht üblich ist. Die Mehrzahl der Männer gestattet sich übrigens nur einen Schnurrbart.

      Die Haut des blonden Tschetschenen ist zart und fein, wundervoll der Teint zuweilen bei jungen Mädchen. Bei Männern ist das Gesicht von Wind und Wetter gerötet, nicht gebräunt, ein Umstand, der besonders für die nordische Rasse kennzeichnend ist. Der Leib aber hat weiße Hautfarbe im besten Sinne. Ich konnte das einmal in Mälchisti beobachten. Eine Anzahl von Kisten war damit beschäftigt, Holz den Argun hinunter zu flößen, d. h. lose Stämme, die sie, selbst im Wasser stehend, mit langen Stangen in den nervigen Fäusten zwischen den gischtumsprüchten Felsblöken hindurchbugsierten. Obwohl sie völlig unbekleidet waren, genierten Kolonne. Die waldigen Hänge, der rauschende Bergstrom und die unverhüllten Reckengestallen der Flößer boten damals eine Szenerie von seltener Romantik, die mir ständig in Erinnerung geblieben ist, grade weil ihr ein ausgesprochen nordischer Zug nicht fehlte. Dergleichen günstige Gelegenheiten haben sich mir im übrigen mohammedanischen Kaukasus nicht wieder geboten; eine starke Prüderie hindert hier die Männer, sich unbekleidet zu zeigen. Umgekehrt ist ihnen auch der Anblick des wenn auch nur teilweise entblößten Körpers eines anderen unangenehm; ich mußte das mehrfach konstatieren, als ich im Winter 1919/20 einen Monat lang schwer krank in einem Hause in Botlich (Andisches Daghestan) lag; ich konnte damals keinen der Männer dazu bewegen, mir irgendwie behilflich zu sein und sowie ich Anstalten machte, mich einmal zu erheben, verließ alles trotz meines Gegenredens fluchtartig das Gemach. Ich glaube nicht, daß das auf irgendwelchen Aberglauben, etwa Furcht vor vor Ansteckung, zurückzuführen war.

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      Примечания

      1

      Eine landeskundliche Studie über den Nordostabhang des Kaukasus ist in Vorbereitung.

      2

      Näheres darüber enthält mein Aufsatz in der Zeitschrift «Osteuropa» 1928, Heft 10: «Vom kulturellen Leben in den kleinen Autonomen Gebieten des Nordkaukasus».

      3

      Der in der Literatur gebräuchliche Name «Pirikitelische Kette», ein Wort georgischer Herkunft, ist am Nordhange des Gebirges vollkommen unbekannt. Der tschetschenische Name, der in dieser den Tschetschenen gewidmeten Arbeit allein verwendet werden soll, lautet «Basch-lam» (lam = Berg, Gebirge).

      4

      Russische Bezeichnung für das Gebiet der Tschetschenen.

      5

      Russ.: «Ingušija». Dies ist die vom Inguschen-Institut in Wladikawkas neueingeführte


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