Läufig. Amy Blankenship

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Läufig - Amy Blankenship


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habe keine Ahnung“, antwortete Micah ehrlich, und wechselte dann das Thema. „Ich dachte, dass du alleine wohnst.“

      Kane verdrehte die Augen, als er Michaels erleichtertes Aufatmen hörte.

      Oben rannte Alicia ins Badezimmer, wo sie ihre Kleider gelassen hatte. Sie starrte müßig auf die Unterwäsche, die sie ohne nachzudenken ausgewählt hatte, und beschloss, dass sie nicht gut genug war. Micah hatte versprochen, dass er auf sie warten würde, und sie vertraute ihm, also ging sie wieder in ihr Zimmer, um etwas Hübscheres zu suchen. Dann föhnte sie auch noch ihr Haar und trug ein wenig Make-Up auf, ehe sie zufrieden mit sich war.

      Als sie in den Spiegel sah, musste sie feststellen, dass ihre Wangen immer noch deutlich gefärbt waren, und dass ihre Augen übermäßig glänzten. Sie winkte mit ihrer Hand, als wollte sie diese Tatsachen weglöschen und versuchte sich einzureden, dass es nur war, weil sie so froh war, dass ihr Bruder wieder zurück und irgendwie sogar gesund war.

      â€žDas sollte besser alles sein“, murmelte Alicia nervös, versuchte sich vorzumachen, dass ihre erste Diagnose falsch gewesen sein könnte. Das Allerletzte, was sie im Moment brauchen konnte, war in einem Haus voller attraktiver Männer zu sein, während sie läufig war. Es kam nicht oft vor, aber wenn eine Formwandlerin läufig wurde, ohne einen Partner zu haben, dann hatte die Frau zwei Optionen… sich selbst einzusperren, und zu leiden, bis es wieder wegging, oder ein paar One-Night-Stands zu haben, bis es vorbei war. Zumindest hatten die Mädchen, mit denen sie im Internat gewesen war, ihr das erzählt.

      â€žSo oder so.“ Alicia hob eine Augenbraue, als sie ihr Spiegelbild ansah. „Aus diesem Haus auszuziehen ist das Beste für alle Beteiligten.“

      Nachdem sie all ihre Sachen wieder in den Koffer gepackt hatte, beschloss Alicia, dass sie ihn gleich mit hinunter nehmen konnte, denn sie würde mit ihrem Bruder gehen. Sie würde die Freiheit vermissen, aber sie lächelte liebevoll, wusste, dass sie wieder in Micahs Nähe sein würde. Noch immer in ihren Gedanken verloren verließ sie ihr Zimmer und ging zur Treppe, nur um, als sie um die Ecke bog, in etwas zu laufen, das sich wie eine Ziegelmauer anfühlte.

      Damon streckte seine Hand aus, und schlang seinen Arm um Alicias Hüfte, zog sie fest an sich, um zu verhindern, dass sie über die Treppe flog. Nachdem er schlechter Laune war, hatte er diese kleine Begegnung geplant, und wenn es nur war, um sich selbst eine Sache zu beweisen… dass er nicht der einzige war, der das Prickeln fühlte. Er wollte, dass sie das wusste, bevor Micah sie aus seiner Reichweite entfernte.

      In dem Moment, als er sie berührte, konnte er hören, wie ihr Herz zu rasen begann. Für ihn genügte das, um sich berechtigt zu fühlen, seine Hand unter den Saum ihres kurzen T-Shirts zu schieben, und ihre weiche Haut zu streicheln, als er sie wieder aufrichtete. Er musste zugeben, dass Micah recht hatte, mit dem Fieber.

      Alicias Lippen öffneten sich und sie atmete zischend ein während sie in Damons Gesicht hochsah, als sie jeden Zentimeter von ihm an ihrem Körper fühlte, und es genoss. Er war wütend auf sie… sie konnte den Zorn in seinen Augen sehen. Und recht hatte er. Sie hatte versucht, ihn umzubringen… und als Dank dafür hatte er ihr das Leben gerettet. Sie schuldete Damon so viel, und es wäre nicht in Ordnung, einfach mit Micah wegzugehen, ohne ihm zu sagen, wie dankbar sie wirklich war.

      Sie würde in wenigen Minuten verschwinden und alleine das gab ihr den Mut, den sie brauchte. Alicia stellte sich auf ihre Zehenspitzen, um einen weichen Kuss auf Damons Lippen zu setzen, wobei sie sich fragte, ob es sich für ihn ebenso anfühlte, wie für sie. Er roch wunderbar und seine Haut war weich und kühl an ihren überhitzten Lippen.

      â€žDanke“, flüsterte sie, als sich ihre Lippen wieder entfernten.

      â€žWofür?“, fragte Damon, der völlig aus der Bahn geworfen worden war.

      â€žDass du mich wieder gerettet hast.“ Sie lächelte.

      Einen Augenblick lang fühlte Damon, wie sich das schwere Gewicht, das auf seiner Brust gelastet hatte, sich hob… bis sie es wieder ruinieren musste.

      â€žUnd dafür, dass du mir geholfen hast, Micah wieder zurückzubringen.“ Alicia nahm ihren Koffer wieder in die Hand und wollte an ihm vorbeigehen, aber zu ihrer Überraschung ergriff Damon ihre Oberarme und drückte sie rückwärts gegen die Wand. Er lehnte sich tief über sie, und sie beobachtete seine dunklen Wimpern, als er seinen Blick auf ihre Lippen senkte.

      â€žWenn du Belohnungen austeilst, dann lass uns den Einsatz erhöhen.“ Damon drückte seine Lippen auf ihre, zeigte ihr den Unterschied zwischen dem Kuss, den sie ihm gegeben hatte, und dem, den er brauchte. Er stellte sicher, dass es einer war, an den sie sich nächtelang erinnern würde.

      Damon erwartete, dass sie ihn wegstoßen würde, oder versuchen, sich loszureißen. Nachdem sie keines von beidem tat, vertiefte er den Kuss nur noch, fühlte, wie sich in seinem Kopf alles zu drehen begann. Zu seinem Erstaunen erwiderte sie plötzlich seinen Kuss, mit ebenso viel Leidenschaft.

      Nachdem er das Gefühl bekam, dass sie seine Strafe gegen ihn verwendete, beendete er den Kuss ebenso schnell, wie er ihn begonnen hatte, und machte einen Schritt zurück… dieses Mal hob er den verdammten Koffer selbst hoch. Er drehte sich um und machte sich auf den Weg die Treppe hinunter, ließ sie wie benommen stehen.

      Alicia brauchte ein paar Sekunden, um das Atmen wieder zu erlernen. Sie hatte sich nicht zurückhalten können, als er sie so fordernd geküsst hatte… sie hatte mehr gewollt. Sie wollte immer noch mehr. Verdammt. Was gab ihm das Recht, sie so zu erregen und sie dann einfach stehenzulassen? Sie rieb mit ihren Fingern über ihre Schläfen beschloss, im Zweifel für den Angeklagten zu sprechen. Wenn sie läufig war… würde ein Vampir das auch fühlen?

      â€žNein“, beantwortete sie ihre eigene Frage. Das war eine Sache unter Formwandlern. Dessen war sie sich sicher.

      Damon war schon im Wohnzimmer und saß entspannt neben Michael auf dem Sofa, als Alicia endlich den Mut aufbrachte, nach unten zu gehen. Zumindest sah es so aus, als wäre er entspannt… aber sie wollte ihn ja nicht anstarren. Sie schaute schnell weg, als er ihr dieses verdammte Lächeln schenkte, und wandte ihre Aufmerksamkeit auf Micah, der auf einem riesigen Polstersessel saß. Er hatte sich nach vorne gebeugt, vertieft in eine Unterhaltung mit Michael.

      Micah sah auf, als Alicia sich dem Sofa näherte. „Ich habe gehört, Selbstmordattentate sind dein neuestes Hobby. Weißt du, ich war nur zwei Wochen weg.“ Er klopfte auf den Sitz neben sich und legte einen Arm um Alicias Schultern, als sie sich hinsetzte. Nach dem, was Michael ihr gerade erzählt hatte, fragte er sich, wer in größerer Gefahr gewesen war… er oder Alicia.

      Alicia nickte und versuchte, ihren Blick nicht auf Damon zu richten. Also schaute sie Michael an und fühlte, wie die Schmetterlinge in ihrem Bauch lostanzten. Sie entschied schließlich, dass von den Vampiren Kane der Sicherste war… obwohl sie bezweifelte, dass ihr dabei jemand zustimmen würde.

      â€žIch schulde ihnen allen dreien sehr viel.“ Sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen, als sie Damons scharfen Blick fühlte. Mit Sehnsucht nach Rache, schenkte sie ihm ein leises Lächeln, sodass er dachte, dass sie es tun würde. Sie fand schnell heraus, wer ein Blickduell gewinnen würde, und konzentrierte sich darauf, was Michael zu ihrem Bruder sagte.

      â€žDie Stadt ist im Moment gefährlich“, bemerkte Damon. Er hatte sie dreimal gerettet, auch wenn sie nur von zwei Malen wusste. Wenn er Michaels und Kanes Rettungen dazuzählte, dann kam er auf fünf Tode, die in den letzten beiden Wochen knapp verhindert wurden. Plötzlich meinte er, dass es keine gute Idee war, wenn sie von ihnen wegging.

      â€žDu hast Recht.“ Micah zuckte seine Schultern, fühlte Damons Beschützerinstinkt. Michael hatte ihm erzählt, dass Damon sein Bruder war, und gekommen war,


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