Der Graf von Bragelonne. Александр Дюма

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Der Graf von Bragelonne - Александр Дюма


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wenn Ihr denkt, daß Eure Gegenwart . . . «

      »Allen diesen Schuften imponire? Oh! dessen bin ich sicher, Mylord.«

      »Eure Gegenwart wird es indessen nicht verhindern, daß das Gerücht sich verbreitet, wenn es schon ein wenig laut zu werden begonnen hat.«

      »Oh! es ist noch nichts davon laut geworden, Mylord, dafür bürge ich Euch. Glaubt mir in jedem Fall, daß ich zu Einem entschlossen bin.«

      »Wozu?«

      »Dem Ersten, der dieses Gerücht verbreitet, und dem Ersten, der es gehört hat, den Schädel zu zerschmettern. Dann komme ich nach England zurück, suche eine Zufluchtstätte und vielleicht auch Beschäftigung bei Eurer Herrlichkeit.«

      »Oh! kommt zurück, kommt zurück!«

      »Leider, Mylord, kenne ich nur Euch hier, und ich werde Euch nicht mehr finden, oder Ihr werdet mich in Eurer Größe vergessen haben.«

      »Hört, Herr d’Artagnan,« erwiederte Monk, »Ihr seid ein vortrefflicher Mann, voll Geist und Muth; Ihr verdient jedes Glück dieser Welt; kommt mit mir nach Schottland, und ich schwöre Euch, ich gründe Euch in meinem Vicekönigthum ein Loos, um das Euch Jeder beneiden soll.«

      »Oh! Mylord, das ist zu dieser Stunde unmöglich. Ich habe zu dieser Stunde eine heilige Pflicht zu erfüllen; ich habe über Eurem Ruhme zu wachen; ich habe es zu verhindern, daß ein schlechter Spaßmacher in den Augen der Zeitgenossen, wer weiß? vielleicht sogar in den Augen der Nachwelt, den Glanz Eures Namens trübt.«

      »Der Nachwelt, Herr d’Artagnan?«

      »Ei! gewiß! Alle Umstände dieser Geschichte müssen für die Nachwelt ein Geheimniß bleiben; denn nehmt an, diese unglückliche Geschichte mit der tannenen Kiste verbreite sich und man werde behaupten, Ihr habet den König nicht Kraft Eures freien Willens, sondern in Folge eines zwischen Euch in Scheveningen abgeschlossenen Vergleichs wieder auf seinen Thron gesetzt . . . ich mag dann immerhin sagen, wie sich die Sache zugetragen hat, ich, der ich es weiß, man wird mir nicht glauben und ausstreuen, ich habe einen Theil vom Kuchen erhalten und verzehre ihn.«

      Monk faltete die Stirne und sprach:

      »Ruhm, Ehre, Redlichkeit, Ihr seid nur leere Worte!«

      »Nebel!« erwiederte d’Artagnan, »Nebel, durch den Niemand klar schauen kann.«

      »Nun wohl! so geht nach Frankreich, mein lieber d’Artagnan,« sprach Monk, »geht, und um Euch England zugänglicher und angenehmer zu machen, nehmt ein Andenken von mir an.«

      »Immerzu!« dachte d’Artagnan.

      »Ich habe am Ufer der Clyde ein kleines Haus unter Bäumen, ein Cottage, wie man das hier nennt. Zu diesem Haus gehören ungefähr hundert Morgen Land, Nehmt es an.«

      »Oh! Mylord . . . «

      »Bei Gott! Ihr seid dort in Eurer Heimath, und es wird dies die Zufluchtstätte sein, von der Ihr vorhin spracht.«

      »Wie, ich sollte Euch in diesem Grade verpflichtet sein, Mylord! Wahrhaftig, ich schäme mich dessen.«

      »Nein, mein Herr,« erwiederte Monk mit einem seinen Lächeln, »nein, ich werde Euch verpflichtet sein.«

      Und er drückte dem Musketier die Hand und fügte bei:

      »Ich gehe und lasse die Schenkungsurkunde ausfertigen.«

      D’Artagnan schaute ihm nach, als er nun wirklich wegging, und blieb ganz nachdenkend und sogar bewegt.

      »Ah!« sagte er, »es ist doch ein braver Mann. Er ist ganz traurig, nur weil er fühlt, daß er aus Furcht vor mir und nicht aus Zuneigung so handelt. Nun! die Zuneigung soll kommen.«

      Nach einem Augenblick tiefen Nachdenkens sprach er aber:

      »Bah! wozu? es ist ein Engländer!«

      Und er ging ebenfalls hinaus, etwas angegriffen von diesem Kampf.

      »Ich bin also nun Grundeigenthümer,« dachte d’Artagnan, als er sich auf der Straße befand. »Doch wie Teufels soll ich das Haus mit Planchet theilen? Wenn ich nicht ihm die Güter gebe und das Schloß nehme, oder wenn nicht er das Schloß nimmt und ich . . . Pfui doch, Herr Monk würde nie dulden, daß ich ein Haus, das er bewohnt hat, mit einem Gewürzkrämer theilte! Er ist zu stolz hierzu! Warum übrigens hiervon sprechen? Ich habe dieses unbewegliche Gut nicht mit dem Gelde der Gesellschaft erworben, sondern mit meinem Verstand allein: es gehört also mir. Wir wollen Athos aufsuchen.«

      Und er wandte sich nach der Wohnung des Grafen de la Fère.

       XXIII.

      Wie d’Artagnan das Passivum ordnete, ehe er das Activum feststellte

      »Ich bin offenbar im Glück,« sagte d’Artagnan zu sich selbst: »dieser Stern, der einmal im Leben des Menschen leuchtet, der für Hiob und für Ixus, den unglücklichsten der Juden und den ärmsten der Griechen geleuchtet hat, leuchtet nun auch für mich. Ich werde keine Thorheit begehen, ich werde es benützen; es ist spät genug, um einmal vernünftig zu sein.«

      Er speiste diesen Abend in sehr guter Laune mit seinem Freund Athos, sagte ihm zwar nichts von der erwarteten Schenkung, konnte sich aber nicht enthalten, während er aß, seinen Freund über die Einsaat, über hie Pflanzungen, über den Ertrag zu befragen. Athos antwortete gefällig, wie er es immer that. Er dachte, d’Artagnan wolle Grundeigenthümer werden, nur beklagte er es mehr als einmal, daß er bei seinem Tischgenossen nicht mehr die so lebhafte Laune, die so belustigenden Witze des heiteren Gefährten der früheren Zeit fand.

      D’Artagnan benutzte den Rest des gestandenen Fetts auf dem Teller, um Zahlen darein zu schreiben und Additionen von einer Staunen erregenden Rundheit zu machen.

      Der Befehl, oder vielmehr die Erlaubniß zum Einschiffen traf noch am Abend bei ihnen ein. Während man dem Grafen das Papier übergab, überreichte ein anderer Bote d’Artagnan ein kleines Bündel Pergamente, versehen mit allen Siegeln, mit denen sich in England das Grundeigenthum schmückt. Athos überraschte ihn, als er noch damit beschäftigt war, in diesen verschiedenen Acten zu blättern, welche die Uebertragung der Eigenthumsrechte beurkundeten. Der kluge Monk, Andere würden gesagt haben: der großmüthige Monk, hatte die Schenkung in einen Kauf verwandelt und bescheinte den Empfang der Summe von fünfzehntausend Livres als Preis für die Abtretung.

      Der Bote hatte sich schon entfernt. D’Artagnan las immer noch, Athos schaute ihm lächelnd zu. Als d’Artagnan dieses Lächeln wahrnahm, verschloß er alle seine Papiere in seinem Etui.

      »Verzeiht,« sagte Athos.

      »Oh! Ihr seid nicht indiscret, mein Lieber,« erwiderte der Lieutenant; »ich werde Euch sagen . . . «

      »Nein, sagt mir nichts, ich bitte Euch! Befehle sind etwas so Heiliges, daß der mit diesen Befehlen Beauftragte seinem Vater, seinem Bruder nicht ein Wort davon gestehen muß. So würde ich, der ich mit Euch spreche und Euch zärtlicher liebe, als Vater, Bruder und Alles in der Welt . . . «

      »Außer Eurem Raoul?«

      »Ich werde Raoul noch mehr lieben, wenn er ein Mann ist, und wenn ich ihn habe in allen Phasen seines Charakters und seiner Handlungen hervortreten sehen, . . . wie ich Euch gesehen, mein Freund.«

      »Ihr sagtet also, Ihr habet auch einen Befehl, und Ihr würdet ihn mir nicht mittheilen?«

      »Ja, mein lieber d’Artagnan.«

      D’Artagnan seufzte und sprach:

      »Es gab eine Zeit, wo Ihr diesen Befehl ganz offen auf den Tisch gelegt und zu mir gesagt hättet:

      »»D’Artagnan, lest uns. Porthos, Aramis und mir, dieses verwirrte Zeug vor.««

      »Das ist wahr. Oh! das war die Jugend, das Vertrauen, die edle Periode des Lebens, wo das Blut befiehlt, wenn es durch die Leidenschaft erwärmt ist!«

      »Nun, Athos, soll ich Euch etwas sagen?«

      »Sprecht, Freund.«

      »Diese


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