Der Graf von Monte Christo. Александр Дюма

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Der Graf von Monte Christo - Александр Дюма


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zu haben, an das Land zu steigen. verloren.«

      »Dantes,« sagte der Reeder. sich gegen den jungen Mann umwendend. »kommen Sie hierher.«

      »Ich bitte um Vergebung. mein Herr,« erwiderte Dantes. »ich stehe sogleich zu Dienst;« dann sich an die Mannschaft wendend, sprach er:

      »Anker geworfen!«

      Sogleich fiel der Anker und die Kette wurde mit Geräusch nachgelassen. Dantes blieb an seinem Posten, trotz der Gegenwart des Lotsen. bis dieses letzte Manoeuvre beendigt war. Dann rief er:

      »Laßt den Wimpel halb herab! Hißt die Flagge auf! Kreuzt die Segelstangen!«

      »Sie sehen.« sagte Danglars. »auf mein Wort. er hält sich bereits für den Kapitän.«

      »Und er ist es wirklich,« versetzte der Reeder.

      »Ja, mit Ausnahme Ihrer Unterschrift und der Ihres Associé, Herr Morrel.«

      »Gott verdamme mich, warum sollen wir ihn nicht an diesem Posten lassen?« entgegnete der Reeder; »ich weiß wohl, er ist jung. aber er scheint mir ganz bei der Sache und in seinem Stande sehr erfahren zu sein.«

      Eine Wolke zog über die Stirne von Danglars hin.

      »Um Vergebung. Herr Morrel.« sagte Dantes. sich ihm nähernd, »nun. da das Schiff geankert hat, stehe ich ganz zu Befehl. Sie haben mich, glaube ich gerufen?«

      Danglars machte einen Schritt rückwärts.

      »Ich wollte Sie fragen. warum Sie an der Insel Elba angehalten haben.«

      »Ich weiß es nicht, mein Herr: es geschah. um einen letzten Befehl des Kapitän Leclère zu vollziehen. der mir sterbend ein Paquet für den Großmarschall Bertrand übergab.«

      »Sie haben ihn also gesehen, Edmond?«

      »Wen?«

      »Den Großmarschall.«

      »Ja.«

      Morrel schaute um sich her und zog Dantes bei Seite.

      »Und wie geht es dem Kaiser?« fragte er lebhaft.

      »Gute so viel ich mit meinen eigenen Augen beurteilen konnte.«

      »Sie haben den Kaiser also auch gesehen?«

      »Er kam zu dem Marschall, während ich bei ihm war.«

      »Und Sie haben mit ihm gesprochen?«

      »Das heißt, er hat mit mir gesprochen,« antwortete Dantes lächelnd.

      »Und was sagte er zu Ihnen?«

      »Er stellte Fragen an mich über das Schiff, über die Zeit seiner Abfahrt nach Marseille, über den Weg, den es genommen hatte, und über die Ladung, die es führte. Ich glaube, wenn es leer und ich der Herr desselben gewesen wäre, so hätte er es zu kaufen beabsichtigt. Aber ich sagte ihm, ich wäre nur einfacher Second, und das Schiff gehörte dem Hause Morrel und Sohn. »»Ah! Ah!«« erwiderte er, »»ich kenne das Haus. Die Morrel sind Reeder von dem Vater auf den Sohn, und es gab einen Morrel, der in denselben Regimente mit mir diente, als ich in Valence in Garnison lag.««

      »Das ist bei Gott wahr!« rief der Reeder ganz freudig, »es war Policar Morrel. mein Oheim, der später »Kapitän geworden ist. Dantes, Sie werden meinem Oheim sagen, daß der Kaiser sich seiner erinnert hat, und der alte Murrkopf wird weinen. Gut, gut,« fuhr der Reeder. dem jungen Menschen vertraulich auf die Schulter klopfend, fort, »Sie haben wohl daran getan, Dantes, den Auftrag des Kapitän Leclère zu erfüllen und an der Insel Elba anzuhalten. Doch wenn man wüßte, daß Sie dem Marschall ein Paquet übergeben und mit dem Kaiser gesprochen haben,  . . . es könnte Sie gefährden.«

      »In welcher Hinsicht sollte mich dies gefährden?« entgegnete Dantes. »Ich weiß nicht einmal, was ich überbrachte, und der Kaiser richtete nur Fragen an mich, die er an den Ersten den Besten gemacht haben würde. Doch um Vergebung hier sind die Sanität und die Douane. Sie erlauben, nicht wahr?«

      »Immerhin, immerhin, mein lieber Dantes.«

      Der junge Mann entfernte sich und je mehr er sich entfernte, desto näher kam Danglars.

      »Nun,« fragte er, »er scheint Ihnen gute Gründe dafür angegeben zu haben, daß er in Porto Ferrajo ankerte?«

      »Vortreffliche, mein lieber Herr Danglars.«

      »Ah, desto besser,« versetzte dieser, »denn es ist immer peinlich, einen Kameraden zu sehen, der seine Pflicht nicht tut.«

      »Dantes hat die seinige getan,« antwortete der Reeder, »und es läßt sich nichts dagegen einwenden. Es war der Kapitän Leclère, der ihm den Befehl erteilte, anzuhalten.«

      »Ab! was den.Kapitän Leckere betrifft, . . hat er Ihnen nicht einen Brief von ihm zugestellt?«

      »Wer?«

      »Dantes.«

      »Mir? Nein! Hatte er denn einen?«

      »Ich glaubte, der Kapitän Leclère hätte ihm außer dem Paquet auch einen Brief anvertraut.«

      »Von welchem Paquet sprechen Sie Danglars?«

      »Von dem, welches Dantes in Porto Ferrajo abgegeben hat.«

      »Woher wissen Sie, daß er ein Paquet in Porto Ferrajo abzugeben hatte?«

      Danglars errötete.

      »Ich ging an der Thüre des Kapitäns vorüber, welche halb geöffnet war, und sah, wie er den Brief und das Paquet Dantes zustellte.«

      »Er hat mir nichts davon gesagt,« entgegnete der Reeder; »aber was den Brief betrifft, so wird er ihn mir wohl übergeben.«

      Danglars überlegte einen Augenblick und erwiderte:

      »Dann bitte ich Sie, Herr Morrel, nicht mit Dantes davon zu sprechen, ich werde mich getäuscht haben.«

      In diesem Augenblick kehrte der junge Mann zurück, Danglars entfernte sich.

      »Nun, mein lieber Dantes, sind Sie frei?« fragte der Reeder.

      »Ja, mein Herr.«

      »Die Sache hat nicht lange gedauert«

      »Nein, ich habe den Douaniers die Liste von unsern Waaren gegeben, und die Consigne hatte mit dem Lotsen einen Menschen geschickt, dem ich unsere Papiere übergab.«

      »Sie haben also nichts mehr hier zu tun?«

      Dantes warf einen raschen Blick um sich her.

      »Nein, Alles ist in Ordnung«

      »Sie kennen mit mir zu Mittag speisen?«

      »Ich bitte, entschuldigen Sie mich, Herr Morrel, mein erster Besuch gehört meinem Vater. Doch ich bin darum nicht minder dankbar für die Ehre, die Sie mir erzeigen.«

      »Das ist richtig, Dantes, ganz richtig. Ich weiß, daß Sie ein guter Sohn sind.«

      »Und befindet sich mein Vater wohl, so viel Ihnen bekannt ist?« fragte Dantes mit einem gewissen Zögern.

      »Ich glaube, mein lieber Edmond, obgleich ich ihn nicht gesehen habe.«

      »Ja, er hält sich in seinem kleinen Zimmer eingeschlossen.«

      »Das beweist wenigstens, daß es ihm in Ihrer Abwesenheit an nichts gefehlt hat.«

      Dantes lächelte.

      »Mein Vater ist stolz. mein Herr, und wenn es ihm an Allem gefehlt hatte. so zweifle ich, ob er von irgend Jemand auf der Welt, mit Ausnahme von Gott, etwas gefordert haben wurde.«

      »Nun wohl, nach diesem ersten Besuche zählen wir auf Sie.«

      »Entschuldigen Sie abermals, nach diesem ersten Besuche habe ich einen zweiten zu machen, der mir nicht minder am Herzen liegt.«

      »Ah! das ist wahr, Dantes, ich vergaß, daß es unter den Cataloniern Jemand gibt, der mit nicht geringer Ungeduld auf Sie warten muß. als Ihr Vater. Es ist die schöne Mercedes.«

      Dantes errötete.

      »Ah, ah,« sprach der Reeder, »ich wundere mich gar nicht


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