Ruhend. Блейк ПирÑ
Читать онлайн книгу.außerdem…
Es ist bloß ein kleiner Kratzer – nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.
Riley ging in die Küche um Blaine dabei zu helfen, den Tisch zu decken und das Abendessen zu servieren. Die Mädchen gesellten sich schon bald zu ihnen, und so setzten sie sich an den Tisch – es gab köstliche Flunderfilets in Tartar Sauce. Alle waren glücklich und lachten. Als Blaine das Abendessen schließlich mit einem Käsekuchen zu seinem kulinarischen Höhepunkt führte, hatte sich längst ein warmes, wohliges Gefühl in Rileys Bauch breitgemacht.
Wir sind wie eine Familie, dachte sie.
Oder vielleicht war das nicht ganz richtig. Vielleicht, nur vielleicht…
Wir sind wirklich eine Familie.
Es war so lange her, dass Riley sich so gefühlt hatte.
Während sie ihr Dessert aufaß, dachte Riley erneut…
Ich könnte mich wirklich daran gewöhnen.
Nach dem Abendessen machten sich die Mädchen auf, vor dem Zubettgehen in ihrem Schlafzimmer noch ein paar Brettspiele zu spielen. Riley gesellte sich mit einem Glas Wein zu Blaine auf die Terrasse. Sie beobachtete, wie es um sie herum langsam Nacht wurde. Beide schwiegen eine lange Weile.
Riley genoß dieses Schweigen, und sie spürte, dass auch Blaine das tat.
Sie konnte sich nicht daran erinnern, mit ihrem Ex-Mann Ryan viele dieser einfachen, angenehm ruhigen Momente geteilt zu haben. Sie hatten eigentlich immer entweder geredet oder einander absichtlich angeschwiegen. Und wenn sie nicht miteinander gesprochen hatten, hatten sie einfach in ihren eigenen Welten gelebt.
Doch Blaine fühlte sich gerade sehr wie ein Teil von Rileys Welt an…
Und was für eine schöne Welt das war.
Der Mond schien hell und als die Nacht dunkler wurde, kamen die Sterne heraus – die Kraft ihres Glanzes so fernab der Stadt war kaum zu fassen. Das Licht des Mondes und der Sterne spiegelte sich in den dunklen Wellen des Golfs. Weit in der Ferne verschwamm der Horizont bis er endgültig verschwunden war, und es schien, dass Meer und Himmel eins waren.
Riley schloß die Augen und lauschte einen Moment lang dem Geräusch der Wellen.
Es gab überhaupt keine anderen Geräusche – weder Stimmen, noch Fernseher, noch Verkehr.
Riley atmete glücklich lang und tief ein.
So als ob er auf ihren Seufzer antwortete, sagte Blaine…
„Riley, ich habe mich gefragt…“
Er hielt inne. Riley öffnete ihre Augen und schaute ihn an, ein klitzekleines Gefühl der Sorge im Blick.
Dann fuhr Blaine fort…
„Meinst Du, dass wir einander bereits eine lange Zeit kennen, oder doch eher eine kurze Weile?“
Riley lächelte. Es war eine interessante Frage. Sie kannten sich nun seit ungefähr einem Jahr und hatten vor ungefähr drei Monaten beschlossen, dass sie sich voll und ganz aufeinander einlassen wollten. In dieser Zeit waren sie einander sehr nahe gekommen.
Sowohl sie selbst, als auch ihre Familien waren durch Momente großer Gefahr gegangen, in denen Blaine unglaublichen Erfindungsreichtum und Mut bewiesen hatte.
Durch all dies hatte Riley ihm zunehmend ihr Vertrauen und ihre Bewunderung geschenkt.
„Das ist schwer zu sagen“, sagte sie. „Beides, nehme ich an. Es kommt mir wie eine lange Zeit vor, weil wir uns so nahe gekommen sind. Dann scheint es wieder erst so kurz, weil… naja, ich manchmal nicht glauben kann, wie schnell wir uns so nahe gekommen sind.“
Es stellte sich erneut eine Stille ein – eine Stille, die Riley bewusst machte, dass Blaine sich genauso fühlte.
Dann sagte Blaine…
„Was meinst du… sollte als nächstes passieren?“
Riley schaute ihm in die Augen. Sein Blick war ernst und fragend.
Riley lächelte und sprach aus, was ihr als erstes in den Kopf kam. „Wieso, Blaine Hildreth – machst Du mir gerade einen Antrag?“
Blaine lächelte und erwiderte: „Komm mit rein. Ich muss dir etwas zeigen.“
KAPITEL DREI
Riley stockte nun ein wenig der Atem. Eine ganze Welt voller zukünftiger Möglichkeiten schien sich vor ihr zu eröffnen, und sie wusste nicht genau, was sie von all dem halten sollte.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Also nahm sie einfach ihr Glas Wein und folgte Blaine ins Esszimmer.
Blaine ging zu einem Schrank und holte eine große Papierrolle heraus. Als sie hier angekommen waren, hatte Riley gesehen, wie er die Rolle aus dem Auto herausgeholt hatte, zusammen mit anderem Strandkram, aber sie hatte nicht nachgefragt, was sie genau enthielt.
Er rollte das Papier auf dem Esstisch auseinander und stellte Tassen auf die Ecken, um es zu beschweren. Es sah nach einem komplizierten Grundriss aus.
„Was ist das?“, wollte Riley wissen.
„Erkennst du es nicht?“, erwiderte Blaine. „Es ist mein Haus.“
Riley warf nun leicht verwirrt einen zweiten, genaueren Blick auf die Zeichnung.
Sie sagte: „Ähm… es sieht zu groß aus, um dein Haus zu sein.“
Blaine kicherte und sagte: „Das liegt an diesem Flügel hier, der noch nicht gebaut ist.“
Riley wurde etwas schwindlig, als Blaine die Zeichnungen weiter erläuterte. Er erklärte, dass der neue Flügel Schlafzimmer für April und Jilly haben würde. Und natürlich würde es eine separate Wohnung für Gabriela, Rileys Hausmädchen, geben. Gabriela würde weiterhin für sie arbeiten können, wenn erst einmal alles fertig gebaut war. Der neue Grundriss sah sogar ein kleines Büro für Riley vor. Sie hatte kein eigenes Büro mehr seitdem Jilly eingezogen war. Als Ersatz hatte sie ihr Schlafzimmer notdürftig umfunktioniert.
Riley war gleichzeitig überrumpelt und amüsiert.
Nachdem er seine Ausführungen beendet hatte, sagte sie…
„Dann – ist das deine Art mich zu fragen, ob ich dich heiraten will?“
Blaine stammelte: „Ich – ich nehme an, ja. Ich weiß, dass es nicht besonders romantisch ist. Kein Ring, kein auf die Kniefallen.“
Riley lachte und sagte: „Blaine, wenn du dich vor mich hinkniest, ich schwöre dir, dass ich dir eine klatsche.“
Blaine starrte sie überrascht an.
Aber Riley meinte das ernst. Sie musste an Ryan denken. Wie er ihr damals vor so vielen Jahren einen Antrag gemacht hatte. Da waren sie sie noch jung und arm gewesen – Ryan ein noch wenig erfolgreicher Anwalt und sie Praktikantin beim FBI. Ryan hatte das gesamte Ritual aufgeführt. Kniend hatte er ihr einen Ring, den er sich eigentlich wirklich nicht hatte leisten können, vor die Nase gehalten.
Damals war es ihr durchaus romantisch vorgekommen.
Doch ihre Ehe hatte ein so böses Ende genommen, dass in Rileys Erinnerung nichts als Bitterkeit geblieben war.
Blaines sehr viel weniger traditioneller Antrag erschien ihr im Vergleich dazu geradezu perfekt.
Blaine legte seinen Arm um Rileys Schultern und küsste ihren Hals.
„Weißt du, verheiratet zu sein hätte auch seine praktischen Vorzüge“, sagte er. „Wir müssten nicht in separaten Schlafzimmern schlafen, immer wenn die Kinder dabei sind.“
Sein Kuss und seine Anspielung riefen in Riley ein lustvolles Kribbeln hervor.
Ja, das wäre durchaus ein Vorzug, dachte sie.
Intime Momente waren rar. Die beiden schliefen selbst in diesem wundervollen Urlaub in getrennten Schlafzimmern.
Riley seufzte tief und sagte: „Es gibt hier viel zu bedenken, Blaine. Für uns