Ruhend. Блейк ПирÑ
Читать онлайн книгу.durch den Kopf geht, und dass ich hoffe, dass es auch dir schon einmal durch den Kopf gegangen ist.“
Riley lächelte und gab zu: „Ja, es ist mir auch schon mal durch den Kopf gegangen.“
Einige Momente lang schauten sie einander in die Augen. Erneut genoss Riley die Stille zwischen ihnen. Doch sie wusste natürlich auch, dass sie diese Fragen nicht unbeantwortet lassen konnten.
Schließlich sagte Riley: „Lass uns wieder rausgehen.“
Sie füllten ihre Gläser mit Wein auf und gingen wieder auf die Terrasse, um sich dort wieder hinzusetzen. Die Nacht wurde mit jedem Augenblick schöner.
Blaine nahm Rileys Hand in seine. „Ich weiß, dass es eine große Entscheidung ist. Wir müssen beide über vieles nachdenken. Zum einen waren wir beide schon einmal verheiratet. Und…naja in der Zwischenzeit sind wir nicht jünger geworden.“
Riley dachte still…
Umso mehr haben wir einen Grund eine feste Bindung einzugehen.
Blaine fuhr fort: „Vielleicht sollten wir erst einmal damit anfangen, all die Gründe aufzuzählen, aus denen das vielleicht keine so gute Idee wäre.“
Riley lachte und sagte: „Oh, Blaine – müssen wir das wirklich tun?“
Aber sie wusste, dass er Recht hatte.
Dann kann ich auch gleich den Anfang machen, dachte sie.
Sie holte einmal langsam und tief Luft und sagte: „Zum einen müssen wir an mehr als nur an uns denken. Wir haben beide bereits Kinder, drei Teenager genauer gesagt. Und wenn wir heiraten, werden wir auch zu Stiefeltern – ich für deine Tochter und du für meine beiden Mädels. Das ist schon mal eine ziemlich große Sache.“
„Ich weiß“, sagte Blaine. „Aber ich finde den Gedanken schön, ein Vater für April und Jilly zu sein.“
Riley hörte die Aufrichtigkeit in seinen Worten und spürte plötzlich einen Kloß im Hals.
„Mit Crystal geht es mir genauso“, sagte sie. Dann fügte sie mit einem Kichern hinzu: „Meine Mädels haben bereits eine Katze und einen Hund. Ich hoffe, dass das ok ist.“
Blaine sagte: „Schon in Ordnung. Ich werde auch keine Haustierkaution von euch verlangen.“
Ihr Lachen schallte harmonisch durch die Abendstille.
Dann sagte Riley: „Ok, du bist dran.“
Blaine seufzte tief und sagte: „Wir haben beide Ex-Partner.“
Riley seufzte ebenfalls und erwiderte: „Das ist wohl wahr.“
Ein Schaudern durchfuhr sie, als sie sich an ihre einzige Begegnung mit Blaines Ex-Frau, Phoebe, erinnerte. Diese Frau hatte die arme Crystal in betrunkener Rage physisch angegriffen. Riley hatte das Mädchen nur mit Mühe aus den Händen der Frau befreien können.
Blaine hatte Riley erzählt, dass die Ehe mit Phoebe eine Jugendsünde gewesen war, und dass er sie geheiratet hatte, bevor er wusste, dass sie eine bipolare Störung hatte und für sich und andere eine Gefahr darstellte.
Als könnte er Rileys Gedanken erraten, sagte Blaine…
„Ich stehe kaum noch im Kontakt mit Phoebe. Sie lebt wohl bei ihrer Schwester Drew. Ich melde mich ab und zu bei Drew. Sie sagt, dass Phoebe eine Therapie macht und dass es ihr besser geht, aber dass sie nie an mich oder Crystal denkt. Ich bin mir sicher, dass sie unsere Leben endgültig verlassen hat.“
Riley musste schlucken als sie sagte…
„Ich wünschte, dass ich dasselbe von Ryan behaupten könnte.“
Blaine drückte Rileys Hand und sagte: „Naja, er ist Aprils Vater. Er wird weiterhin ein Teil eures Lebens sein wollen. Auch Jillys. Ich kann das verstehen.“
„Du siehst ihn in einem zu guten Licht“, sagte Riley.
„Wirklich? Wieso?“
Riley dachte nach…
Wo soll ich anfangen?
Ryans einziger Versuch Frieden zu schließen und wieder mit ihr zusammenzukommen war desaströs gescheitert – besonders im Hinblick auf Jilly und April, die einmal mehr hatten lernen müssen, dass sie sich in keinster Weise auf ihn verlassen konnten.
Riley hatte keine Ahnung, wie viele Freundinnen Ryans Leben in der Zwischenzeit betreten und wieder verlassen hatten.
Sie nahm einen Schluck Wein und sagte: „Ich denke nicht, dass wir Ryan oft zu sehen bekommen werden. Und ich finde, dass das gut so ist.“
Riley und Blaine schwiegen eine Weile. Als sie so dasaßen und in die Nacht starrten, begannen sich Rileys Sorgen um Phoebe und Ryan langsam aufzulösen. Sie konnte die wundervolle Wärme von Blaines Gegenwart wieder genießen.
Die Stille wurde durch das Geräusch von Schritten, Stimmen und Lachen unterbrochen, als die Mädchen schließlich aus ihrem Zimmer gerannt kamen. Es klang so, als würden sie etwas in der Küche tun – wahrscheinlich holten sie sich einen Mitternachtssnack, dachte Riley.
Währenddessen begannen Riley und Blaine über verschiedene mögliche Hindernisse zu sprechen – darüber, wie ihre sehr unterschiedlichen Berufe einander möglicherweise in die Quere kommen konnten, darüber, dass Riley das Townhaus verkaufen müsste, das sie vor nur einem Jahr gekauft hatte, darüber, wie sie ihre Finanzen aufteilen würden und andere, ähnlich geartete Dinge.
Als sie sprachen, dachte Riley…
Eigentlich wollten wir doch nur Gründe finden, die einer Ehe im Weg stehen.
Stattdessen erschien das Ganze mit jedem Moment der verstrich eine viel bessere Idee zu sein, als sie anfangs geglaubt hatte.
Das wirklich wunderbare war jedoch, dass keiner von ihnen es laut aussprechen musste.
Ich hätte eben so gut ja sagen können, dachte sie sich.
Sie fühlte sich auf jeden Fall so, als wären sie bereits verlobt.
Und dieses Gefühl gefiel ihr.
Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als April mit Rileys Handy in der Hand auf die Terrasse gerannt kam.
Das Handy vibrierte.
Als sie das Telefon an Riley übergab, sagte April…
„Hey, Mom – du hast dein Telefon in der Küche liegen gelassen. Du wirst angerufen.“
Riley unterdrückte ein Seufzen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Anruf von einer Person kam, mit der sie gerade gerne sprechen wollte. Wie erwartet sah sie auf dem Display, dass es sich bei dem Anrufer um ihren Boss, Spezialagent Brent Meredith, handelte.
Bestürzt begriff sie…
Er will, dass ich sofort zur Arbeit zurückkehre.
KAPITEL VIER
Als Riley den Anruf annahm, hörte sie Merediths vertraut grimmige Stimme.
„Wie verläuft Ihr Urlaub, Agentin Paige?“
Riley musste sich zusammenreißen, um nicht zu sagen:
„Bis gerade eben sehr gut.“
Stattdessen antwortete sie: „Es ist alles wunderbar. Danke der Nachfrage.“
Sie erhob sich aus ihrem Sessel und begann auf der Terrasse auf und abzugehen.
Meredith grummelte zögerlich und sagte dann…
„Hören Sie zu, wir haben einige merkwürdige Anrufe von einer Polizistin in Mississippi erhalten – aus einem kleinen Strandstädtchen Namens Rushville. Sie arbeitet dort an einem Mordfall. Einem Bürger der Stadt wurde der Schädel mit dem Hammer eingeschlagen und…“
Meredith hielt erneut inne und sagte dann…
„Sie hat die Vermutung, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben.“
„Wieso?“, wollte Riley wissen.
„Weil etwas ähnliches schon