Von der Welt und den Elementen. Plinius

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Von der Welt und den Elementen - Plinius


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hätte seine Tätigkeit einstellen können, wenn nicht sein rastloser Geist an dem Werk selbst Nahrung fände.« Denn ihm ziemte es wahrlich, zum Ruhm der Völker besiegenden Nation und des römischen Namens und nicht für seinen eigenen jenes Werk zu verfassen. Es wäre verdienstvoller gewesen, wenn er aus Liebe zur Sache, nicht seines Geistes wegen, und für das römische Volk, nicht aber für sich so beharrlich gearbeitet hätte.

σαι13, Παvδέκται14, Eγχειρίδια15, Λειμώv16, Πίvαξ17, Σχέδιov18 – Namen, wegen denen man wirklich einen Gerichtstermin versäumen könnte! Allein, liest man erst solche Bücher, ihr Götter und Göttinnen, welch’ ein Nichts enthalten sie! Die Ernsteren unter uns Römern bedienen sich der Worte: Antiquitates19, Exempla20, Artes21; die Scherzhaften sagen: Lucubrationes22, wie denn auch einer von ihnen ein Säufer war und so genannt wurde. Weniger ernst ist M. Varro, der seine Satiren mit Sesculysses23 und Flexibula24 überschrieb. 25 Unter den Griechen hörte Diodorus25 zuerst auf zu scherzen und gab seiner Geschichte den Namen Bιβλιoϑήκη. Zwar schrieb der Grammatiker Apion26, derselbe, welchen der Kaiser Tiberius die Zimbel der Welt nannte, während dieser doch eher als die Pauke des öffentlichen Gerichts angesehen werden könnte, dass diejenigen mit der Unsterblichkeit von ihm beschenkt werden sollten, denen er etwas widmen würde. 26 Mich reut es nicht, keinen pomphaften Titel ausgedacht zu haben. Damit es aber nicht scheine, als verspotte ich die Griechen in jeder Beziehung, so möchte ich wohl nach jenen Gründern der Malerei und Plastik beurteilt werden, welche Du in diesen Büchern findest, und die ihre vollendeten Werke sowie auch diejenigen, welche wir nicht genug bewundern können, mit einer schwankenden Inschrift versahen, wie z.B.: »Apelles arbeitete daran«27, oder »Polykleitos«; gleichsam als ob die Kunst stets nur eine angefangene, keine vollendete wäre, sodass dem Künstler den verschiedenen Urteilen gegenüber noch eine Ausflucht zur Entschuldigung übrig blieb, in der Absicht, das, was noch fehle, zu verbessern, wenn er nicht unterbrochen wäre. 27 Es zeugt daher von großer Bescheidenheit, dass sie alle ihre Werke wie als ihre neuesten bezeichneten, denen sie durch das Schicksal entrissen wären. Nur drei glaub’ ich, sind, laut der Inschrift: »Der und der machte sie«28, als vollendete bezeichnet, und auf diese werde ich gehörigen Orts29 zurückkommen. Wir ersehen aus diesen Worten, dass der Verfertiger seiner Kunst völlig sicher zu sein glaubte, und darum tragen alle dergleichen Kunstwerke das Gepräge der Prahlerei.


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