Bombenstimmung 2 - erweiterte Version. Dietmar Wolfgang Pritzlaff

Читать онлайн книгу.

Bombenstimmung 2 - erweiterte Version - Dietmar Wolfgang Pritzlaff


Скачать книгу
Deine kleinen Beinchen und Ärmchen sind so süß. Die kleinen Fingerchen, dein zerknautschtes Näschen. Lach doch mal, ja was ist denn? Ja lach doch mal, ja, ja, aber du...du...atmest ja gar nicht mehr. Hey, hey...du...du!!! (Mutter schreit.) Hallo, Hilfe, mein Kind, mein Kind, was ist mit meinem Kind?

      ARZT: (tritt auf und nimmt das Kind) Ihr Kind ist tot. Da kann man nichts mehr machen.

      (wirft das Kind in einen Mülleimer)

      MUTTER: (schreit) Nein!!!

      8. Szene - Afrika, und nicht nur dort...

      (Szene wird übertrieben mystifiziert gespielt. 3 Schauspieler wälzen sich auf dem Boden.)

      DIE DÜRRE: (tritt auf und geht zwischen den Halbtoten geheimnisvoll herum) Ich bin die Dürre. Ich stehe im Einklang mit der Sonne, die die Erde verbrennt. Dann schlage ich zu. Unter meinen Händen verdorrt alles, was ihr euch aufgebaut habt. Da gibt es kein Erbarmen, niemals. Still, ich höre jemanden kommen. Aah, einer meiner größten Schmarotzer. Einer der aus meinen Taten erst Gewinne zieht. (weicht zur Seite und schaut zu)

      DER HUNGER: (tritt auf und geht zwischen den Halbtoten geheimnisvoll herum) Ja, ich bin der Hunger. Der Hunger, der euch lehrt den Gürtel enger zu schnallen. Der, der euch das Fürchten vor dem Tode gibt. Der Helfer des Todes und einer seiner besten Freunde. Ich bin der, der eure Eingeweide qualvoll zusammenziehen läßt. Ihr windet euch in herrlichem Hungerschmerz. Mmmmhhh... und wenn ich in eure Gesichter schaue, sehe ich mein eigenes Antlitz wieder, wie in einem Spiegel. Die herausquellenden, blutunterlaufenen Augen, die wunderschönen dunklen Ränder drumherum, die eingefallenen Wangen, die die Knochen so bizarr herausstechen lassen. Ich sage euch, es ist wie, ja - wie ein Kunstwerk. Was gebe ich drum euch und eure Kinder noch länger zu quälen und dabei immer wieder euch anzusehen, aber ihr gebt so schnell auf und da höre ich ihn schon. Ihn...

      DER TOD: (tritt auf und geht zwischen den Halbtoten geheimnisvoll herum) Weiche Freund, denn ich bin der Tod. Sie gehören nun mir. Mir ganz allein. Es ist meine Aufgabe ihnen das letzte bischen Leben, daß Ihr Ihnen gelassen habt, ganz auszuhauchen. Seht, so geht es tausenden und abertausend in dieser Minute.

      (Blitz, Donner. Der Tod zeigt nacheinander auf die am Boden liegenden die dann schreien und sterben. Die Dürre und der Hunger lachen. Dann gehen Dürre, Hunger, und Tod gemeinsam lachend ab.)

      9. Szene - Eine Geburtstagsfeier

      (Alle singen: HAPPY BIRTHDAY TO YOU und HOCH SOLL ER/SIE LEBEN, das "Geburtstagskind" bläst Kerzen auf Torte aus, alle klatschen, beglückwünschen "Geburtstagskind", werfen Konfetti, tanzen, machen eine Polonaise. Langsam Licht aus.)

      10. Szene - Abendspaziergang

      (Ein Ehepaar geht spazieren)

      FRAU: Ein herrlicher Abend heute nicht wahr?

      MANN: Ja wirklich, diese frische klare Luft - (atmet tief) - tut gut.

      FRAU: (unterbricht den Mann) Sieh mal da, da liegt eine Frau.

      MANN: (geht zur Toten) Die ist tot.

      FRAU: Was? (geht auch zur Toten) Tatsächlich. (Sie reißt der Toten den Schmuck vom Hals)

      MANN: Ja so ist es gut, zieh ihr noch den Ring vom Finger. Die Klunkern braucht die sowieso nicht mehr. So, und jetzt schnell weg.

      (beide gehen ab)

      11. Szene - Männerliebe

      (Ein Mann steht auf der Bühne und wartet)

      Stimme: (aus dem Lautsprecher) Der Zug aus München fährt auf Gleis 7 in den Bahnhof ein. Vorsicht am Bahnsteig. (Zuggeräusche)

      (Ein anderer Mann kommt mit Koffer auf die Bühne. Beide Männer gehen aufeinander zu, umarmen und küssen sich stürmisch.)

      MANN 1: Hab ich dich endlich wieder.

      MANN 2: Na, na, Schatz. Die Geschäftsreise dauerte doch nur zwei Wochen.

      MANN 1: Zwei Wochen ohne dich, ist die Hölle. Furchtbar. Ich liebe dich so.

      MANN 2: Ich liebe dich auch, komm wir gehen nach Hause.

      (Die Männer gehen ab. 2 Frauen kommen auf die Bühne an den Männern vorbei und ereifern sich)

      FRAU 1: Hast du das gesehen, Ilse. Das ist ja widerlich. Also wirklich. Das hätte es früher nicht gegeben.

      FRAU 2: Und dann knutschen sie auch noch in aller Öffentlichkeit. Eklig. Haben die nicht alle AIDS?

      (Frauen gehen redend ab. Licht aus.)

      12. Szene - Ein anderer Geburtstag

      (Die Bühne ist dunkel. Eine Person kommt auf die Bühne mit einer Kerze in der Hand. Sie geht bis zum Bühnenrand, sie lächelt im Schein der Kerze und beginnt sich selber ein Lied zu singen: HAPPY BIRTHDAY TO YOU... Sie wird ernst, guckt ins Publikum, dann auf die Kerze, bläst sie aus und geht im Dunkeln ab. Man hört die sich entfernenden Schritte.)

      13. Szene - Ein Traum wird wahr

      (Ein Ehepaar liegt im Bett. Der Mann hat einen Traum. Die Frau schläft fest. Von einer Seite tanzen wild schwarze Gestalten, von der anderen Seite schweben graziös weiße Gestalten an das Bett heran. Dann kämpfen Gut und Böse gegeneinander. Die Weißen stürzen zu Boden. Die Schwarzen wollen den Mann aus dem Bett ziehen er schreit und wacht dabei auf. Schwarze Gestalten verstecken sich. Frau wird durch Schrei auch wach.)

      FRAU: Was ist? Was hast du denn?

      MANN: Mich wollten schwarz vermummte Gestalten töten. Sie packten mich und spielten mit mir ein tödliches Spiel.

      FRAU: Ach, nur ein Traum, mein Lieber, leg dich wieder hin und schlaf und .... stör mich bitte nicht wieder. Ich muß früh raus. Gute Nacht.

      (Beide legen sich wider hin, der Mann zittert, schläft dann aber wieder ein. Langsam stehen die Schwarzen wieder auf, tanzen und nehmen den Mann mit sich der sich mit aufgerissenem Mund und Schwenken der Arme wehrt, aber kein Laut ist von ihm zu Hören.)

      FRAU: (wacht auf) Träumst du schon wieder? (dreht sich um) Wo, bist du, hey, wo du bist hab´ ich dich gefragt? (Dann schlägt sie das Bett zurück, und zieht das blutige Hemd ihres Mannes hervor und schreit langanhaltend. Dann reißt sie sich sichtlich zusammen, holt tief Luft und lächelt.) Huh, ha, so, jetzt brauch ich erstmal ne Pause.

      (Black)

      PAUSE

      14. Szene - Flugzeuge und Abstürze

      STEWARDESS: Möchten sie noch etwas trinken?

      FRAU 1: Ja bitte, das wäre sehr freundlich. Bringen sie mir bitte noch einen Whisky. Aber pur. Ich fliege zum erstenmal müssen sie wissen.

      STEWARDESS: Verstehe, kommt sofort.

      MANN 1: Hey Stewardess. Was ist das für ein Rumoren hier an Bord. Und dann das ständige hoch und runter - mmmmhhh?

      STEWARDESS: Beruhigen sie sich. Das sind nur die Luftturbolenzen eines Gewittergebietes, das wir durchfliegen.

      (Stewardess geht ab)

      FRAU 2: (sieht aus dem Fenster) Aber sehen sie nur. Da kommen Flammen aus den Motoren. (ein paar Leute schreien, spielen als ob das Flugzeug sie schüttelt)

      MANN 2: (sieht auf der anderen Seite aus dem Fenster) Da, auf dieser Seite brennt auch eine der Düsen.

      FRAU 3: (stürzt vom Sitz, schreit) Hilfe, Stewardess.

      STEWARDESS: Meine Damen und Herren, der Kapitän wird in wenigen Minuten die zwei brennenden Düsen


Скачать книгу