Bombenstimmung 2 - erweiterte Version. Dietmar Wolfgang Pritzlaff
Читать онлайн книгу.26. Szene - Der Traum der Raketen
(Zwei Atomraketen stehen zu beiden Seiten der Bühne. Die Raketen werden von Menschen dargestellt.)
RAKETE 1: (schwelgend) Ich bin schön. Ich kann fliegen, weit und hoch, hat man mir gesagt.
RAKETE 2: (lustlos) Ich auch.
RAKETE 2: Vor mir hat die Welt Respekt.
RAKETE 2: Vor mir auch.
RAKETE 1: Wer mich besitzt hat die Macht.
RAKETE 2: Na, na. Nimm den Mund nicht so voll.
RAKETE 1: Ich möchte fliegen, fliegen hoch über den.Wäldern, über Täler, Seen und fernen Ländern.
RAKETE 2: Biste platzt. Dann ist alles vorbei.
RAKETE 1: Aber das ist doch der Sinn einer Rakete.
RAKETE 2: Und was hast du hinterher davon gehabt? Du bist zerstört, die Welt ist zerstört. Aus. Vorbei. Keine Rakete mehr, keine Welt mehr. Nur weil du einmal fliegen wolltest.
RAKETE 1: Wie kann man nur als Rakete, so unraketisch denken?
RAKETE 2: Weil ich es erst gestern wieder gesehen habe, und miterleben mußte. Meinen kleineren Bruder haben Sie für Versuchszwecke hochgehen lassen. Nichts mehr ist übriggeblieben von ihm. Deshalb.
RAKETE 1: Er explodierte für das Vaterland.
RAKETE 2: Sei still. Sei bloß still.
RAKETE 1: Schon gut.
RAKETE 2: Ich will dir mal was sagen. Es kann schon bald sein, daß wir fliegen werden. Ich habe so was im Gefühl.
RAKETE 1: Ach du, was du immer hast.
RAKETE 2: Sei mal still, ich glaube sie kommen. Hörst du nicht, sie kommen!
RAKETE 1: Ich hab Angst. Du hast mir Angst gemacht.
RAKETE 2: Da hilft kein Zittern und kein Beten mehr. Sie kommen, sei tapfer. Bald bis du dahin.
RAKETE 1: Ich will nicht. Ich will nicht. Hör auf.
RAKETE 2: Ja, schrei du nur.
(Zwei Männer. kommen auf die Bühne, packen sich die Raketen und schleppen sie von der Bühne. Lautes Schreien ist noch zu hören.)
RAKETE 1: Ich will nicht. Laßt mich doch los. Ich will nicht, daß nach mir nichts mehr bleibt. Ich will auch nie mehr vom Fliegen träumen. Nein, nein, nein!!!
RAKETE 2: Zu spät. Wir sehen uns ja bald wieder, wenn auch nur für einen kleinen Augenblick. Und dann treten wir gegeneinander an.
27. Szene - Weltuntergang, oder der Schluss, oder doch nicht?
SPRECHER: (tritt auf) Liebe Kinder (oder wenn Erwachsene anwesend: Meine sehr verehrten Damen und Herren) in dieser Minute wird uns eine kleine Erschütterung heimsuchen. Grelles Licht und eine Druckwelle, die die Scheiben zerspringen lassen wird, werden folgen. Falls ihr danach nichts mehr sehen solltet, so sind eure Augen verbrannt. Falls ihr nichts mehr spüren solltet, so sind Sie tot, und das Fleisch wird euch von den Knochen fallen. Aber bitte, bitte liebe Kinder (oder: Damen und Herren) keine Panik. Bewahrt bitte Ruhe und stört den Untergang der Welt nicht unnötig mit lautem Geschrei. Ich danke für eure Aufmerksamkeit und wünsche euch viel Spaß in dieser letzten Minute.
(Licht aus, sehnsuchtsvolle Musik, dazu Sirenen, diese "nervende" Geräuschkulisse, langsam steigern, dann abruptes Ende)
STIMME: (aus dem Lautsprecher) Liebe Kinderlein (oder: Meine Damen und Herren), jetzt für euch unser großes Finale.
(laute Musik, dabei Licht im Zuschauerraum langsam an, abruptes Ende der Musik, Licht aus)
(Wiederholung)
STIMME: (aus dem Lautsprecher) Liebe Kinderlein (oder: Meine Damen und Herren), jetzt für euch.
(laute Musik, dabei Licht im Zuschauerraum langsam an, abruptes Ende der Musik, Licht im Zuschauerraum an)
ENDE
Der Schlächter von Mykonos
Eine brühwarme Sexkrimödie
Theaterstück in 26 bunten Bildern
Inhalt:
5 Männer im Urlaub auf der Schwuleninsel Mykonos. Sextourismus pur. Es sollte ein schöner Urlaub werden, aber der Schlächter von Mykonos geht um...
Besetzung:
mindestens 7 H/ 1 Dek.
Personenregister (Mindestbesetzung):
Namen – Spitznamen – Alter (ca.)
1. Paul Kröpke – Paulinchen, Pauletta – 35
2. Bernd Patschke – Bernhardette – 32
3. Wolfgang Sterner – Wolferl – 31
4. Stefan Funke – Steffi –31
5. Jürgen Klapper – 26
6. Der Typ, später Alexander – Alexia – 31
weitere Rollen von DER TYP und noch 1 Person
(als Doppelrollen spielbar)
7. nackter Mann 1, in Garderobe
8. nackter Mann 2, in der Abfertigungshalle des Flughafens
9. Steward im Flugzeug
10. Brasilianer, im Flugzeug
11. Außerirdischer, in Höhle
12. Muchmed, der Araber – Sulaika oder Sulchen
Bühnenausstattung:
Hotelzimmer: drei Schränke, drei Betten
Garderobe eines Travestietheaters: ein Schminktisch und Kleiderständer
Insel Mykonos: Sandhaufen und Steine, gemalte Wellen auf beweglichen Holzplatten, ein Gummiboot
Flugzeug: ein paar Stühle
Sonstiges:
eine Leinwand: auf der Filme/Dias gezeigt werden können.
Die Requisite sollte so einfach wie möglich gestaltet, veränderbar, variabel und beweglich sein, zum Beispiel: Schränke und Betten auf Rollen, Vorderseite der Schränke = Hotelausstattung, Rückseite = Hügel von Mykonos etc.
1. Bild
In der Garderobe eines Travestietheaters: Paul, Bernd, Wolfgang, Stefan und Jürgen
Wolfgang und Jürgen in „Normal“-Kleidung helfen Paul, Bernd und Stefan im Fummel, beim Anziehen für einen Auftritt, Musik ist zu hören, zwischendurch Applaus.
PAUL (zu Wolfgang und Jürgen) Hach, schön dass ihr schon da seid. Wir haben es auch gleich geschafft.
Allgemeine Küsschen zur Begrüßung.
JÜRGEN Wir sind voll im Stau gestanden, sonst wären wir eher da gewesen.
BERND Noch liegen wir alle gut in der Zeit. Wo habt ihr denn euren Wagen abgestellt.
PAUL (sehr laut) Miiiiiiiiiiiii-mimimi--------miiiiiiiiii---miiiiiiii
BERND (zu Jürgen der fragend guckt) Ihre Stimmübungen.
STEFAN Dabei klappert sie nur lautlos mit ihrem Maul zum Playback.
PAUL (zupft Perücke zurecht) Ein Spiegelchen für drei Tunten sind einfach 5 zuwenig.
JÜRGEN