Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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ihn immer haben. Ich hab’ Euch oft gesagt, dass ich Euch nicht nur lieber habe, als irgend ein junges Weib auf Erden, oder eigentlich lieber als alle jungen Weiber auf der Welt; aber Ihr müsst bemerkt haben, Judith, dass ich Euch nie mit offenen Worten aufgefordert habe, mich zu heiraten.

      Ich habe beides bemerkt, versetzte das Mädchen, und ein Lächeln schwebte um ihren schönen Mund, trotz der seltsamen und derben Zutäppischkeit Hurry’s, die ihre Wangen flammen machte, und ihre Augen mit einem beinahe blendenden Glanz entzündete, – Ich habe beides bemerkt, und habe das letztere auffallend gefunden an einem Mann von Harry March’s Entschlossenheit und Furchtlosigkeit.

      Das hat seinen Grund gehabt, Mädchen, und einen, der mich noch jetzt unruhig macht, – nein, werdet mir nicht so rot, und seht nicht drein wie Feuer und Flammen, denn da gibt es freilich Gedanken, die einem Mann lang im Kopf stecken können, wie es Worte gibt, die ihm in der Kehle stecken bleiben – aber dann gibt es auch Gefühle, welche die Oberhand gewinnen über sie alle, und diesen Gefühlen, sehe ich, muss ich mich jetzt unterwerfen. Ihr habt keinen Vater und keine Mutter mehr, Judith, und es ist moralisch unmöglich, dass Ihr und Hetty hier allein leben solltet, selbst wenn es Friede und die Irokesen ruhig wären; aber wie die Sachen jetzt stehen, würdet Ihr nicht nur Hungers sterben, sondern auch beide, vor Ablauf einer Woche, Gefangene oder skalpiert sein. Es ist Zeit, an einen Wechsel und an einen Ehemann zu denken, und wenn Ihr mich nehmen wollt, so soll alles Vergangene vergessen sein, und das ist alles, was ich zu sagen habe.

      Judith hatte Mühe, ihre Ungeduld zu zügeln, bis diese rohe Erklärung nebst Antrag gemacht war, welche zu hören sichtlich ihr Wunsch gewesen, und die sie jetzt wirklich mit einer Bereitwilligkeit anhörte, die wohl einige Hoffnung erregen konnte. Sie ließ den jungen Mann kaum zum Schluss kommen, so begierig war sie, ihn auf den Hauptpunkt zu bringen, und so gefasst mit ihrer Antwort.

      So, Hurry, das ist genug, sagte sie, eine Hand erhebend, wie um ihm Einhalt zu tun. Ich verstehe Euch so gut, als sprächet Ihr noch einen Monat fort. Ihr gebt mir den Vorzug vor anderen Mädchen, und wünscht, dass ich Eure Frau würde.

      Ihr fasst es in bessere Worte, als ich es vermag, Judith, und ich wünschte, Ihr dächtet, ich habe es in solchen Worten ausgedrückt, wie Ihr sie am liebsten hört.

      Sie sind einfach genug, Hurry, und es ist auch angemessen, dass sie das sind. Es ist jetzt nicht am Orte zu tändeln oder zu täuschen. Hört denn meine Antwort, die in jedem Tüttelchen so aufrichtig sein soll, wie Euer Antrag. Es ist ein Grund, March, warum ich nie würde –

      Ich glaube, ich verstehe Euch, Judith; aber wenn ich bereit bin, diesen Grund zu übersehen, so geht das niemand Etwas an, als mich. Nun, lodert nur nicht so auf, wie der Himmel beim Sonnenuntergang; ich will ja nichts Beleidigendes sagen, und Ihr solltet es nicht so nehmen.

      Ich lodere nicht auf, und ich nehme Nichts als Beleidigung, sagte Judith kämpfend, ihre Entrüstung zu unterdrücken, in einer Art, wie sie noch nie früher sich im Falle befunden, mit sich kämpfen zu müssen. Es ist ein Grund, warum ich nie Euer Weib werden werde, es nicht kann, Hurry, den Ihr zu übersehen scheint, und welchen Euch jetzt zu sagen meine Pflicht ist, so unumwunden, wie Ihr von mir verlangt habt, es zu werden. Ich liebe Euch nicht so, und weiß gewiss, dass ich Euch nie so lieben werde, dass ich Euch heiraten könnte. Kein Mann kann sich ein Weib wünschen, das ihn nicht allen anderen Männern vorzieht; und wenn ich Euch dies offen sage, werdet Ihr mir, denke ich, selbst danken für meine Aufrichtigkeit.

      O Judith, die flunkernden, lustigen, scharlachröckigen Offiziere von den Garnisonen haben all dies Unheil angerichtet!

      Still, March! verläumdet nicht eine Tochter über dem Grab ihrer Mutter! Gebt mir nicht, wenn ich nur ehrlich gegen Euch handeln will, Grund, in der Bitterkeit meines Herzens Unglück auf Euer Haupt herabzurufen! Vergesst nicht, dass ich ein Weib bin, und Ihr ein Mann seid; dass ich weder Vater noch Bruder habe, Eure Worte zu rächen.

      Nun, am Letztern ist Etwas, und ich will nicht Mehr sagen. Nehmt Euch Zeit, Judith, und besinnt Euch eines Bessern.

      Ich brauche keine Zeit; ich bin längst entschlossen und habe nur gewartet, bis Ihr offen sprechen würdet, um Euch offen zu antworten. Wir verstehen jetzt einander, und weitere Worte nützen Nichts.

      Der heftige, ungestüme Ernst des Mädchens machte den jungen Mann schüchtern, denn nie früher hatte er sie so streng und entschlossen gesehen. Bei ihren meisten frühern Gesprächen hatte sie seine entgegenkommenden Worte mit Ausflüchten oder Spöttereien beantwortet; aber diese hatte Hurry fälschlich für weibliche Koketterie genommen, und geglaubt, sie würden sich leicht in eine Einwilligung verwandeln. Der Kampf in seinem Innern hatte den Antrag betroffen; und nie hatte er im Ernst es für möglich gehalten, dass Judith sich weigern würde, das Weib des schönsten Mannes auf der ganzen Grenze zu werden. Jetzt, als diese Weigerung kam, und das in so entschiednen Ausdrücken, dass alle Spitzfindigkeiten außer Frage gestellt waren, war er, wenn nicht eigentlich betäubt und verwirrt, doch so gekränkt und überrascht, dass er keine Lust zu einem Versuch fühlte, ihren Entschluss wankend zu machen.

      Der Glimmerglas hat jetzt keine große Anziehungskraft für mich, rief er aus, nachdem er eine Minute geschwiegen. Der alte Tom ist dahin, die Huronen sind in solcher Menge auf den Küsten, wie Tauben in den Wäldern; und überhaupt wird es nachgerade ein unlieblicher Platz.

      Dann verlasst ihn. Ihr seht, er ist von Gefahren umgeben, und es ist kein Grund vorhanden, warum Ihr Euer Leben für andere aufs Spiel setzen solltet. Auch wüsste ich nicht, wie Ihr uns einen Dienst leisten solltet. Geht, heute Nacht noch; wir wollen Euch nie anklagen, etwas Undankbares oder Unmännliches getan zu haben.

      Wenn ich gehe, so ist es mit schwerem Herzen, Eurethalb, Judith; ich nähme Euch lieber mit.

      Davon kann jetzt nicht mehr die Rede sein, March; aber ich will Euch ans Land setzen in einem der Canoe’s, sobald es dunkel ist, und Ihr Euch nach der nächsten Garnison flüchten könnt. Wenn Ihr das Fort erreicht, wenn Ihr uns könntet eine Truppe schicken –

      Judith erstarben die Worte im Munde, denn sie fühlte, dass es demütigend für sie sei, sich so den Bemerkungen und Glossen eines Mannes preiszugeben, der ihr Benehmen gegenüber Allen denen, die in den Garnisonen sich befanden, eben nicht im günstigsten Licht anzusehen geneigt war. Hurry aber fasste die Idee auf; und ohne sie zu verdrehen, wie das Mädchen fürchtete, antwortete er in diesem Sinne.

      Ich verstehe, was Ihr sagen wolltet, und warum Ihr es nicht sagt, versetzte er. Wenn ich wohlbehalten in das Fort gelange, soll eine Truppe sich aufmachen zur Verfolgung dieser Vagabunden, und ich will selbst mitkommen; denn es würde mich freuen, Euch und Hetty sicher und wohlbehalten untergebracht zu sehen, ehe wir auf immer scheiden.

      Ach, Harry March, hättet Ihr immer so gesprochen, so gefühlt, meine Gesinnungen gegen Euch wären wohl jetzt anders!

      Ist es jetzt zu spät, Judith? Ich bin rau und ein Waldmann; aber wir ändern uns alle, wenn man uns anders behandelt, als wir gewohnt gewesen.

      Es ist zu spät, March. Ich kann nie für Euch, oder irgend sonst einen Mann, Einen ausgenommen, die Gefühle haben, wie Ihr wünscht, dass ich sie gegen Euch hätte. So; ich habe jetzt sicherlich genug gesagt, und Ihr werdet mich nicht weiter mit Fragen bestürmen. Sobald es dunkel ist, setze ich oder der Delaware Euch ans Land; Ihr eilt was Ihr könnt an den Mohawk und zur nächsten Garnison, und schickt uns Beistand so viel Ihr könnt. Und, Hurry, wir sind jetzt Freunde, und ich kann Euch vertrauen, nicht wahr?

      Gewiss, Judith; obwohl unsre Freundschaft bei weitem wärmer wäre, könntet Ihr mich so ansehen, wie ich Euch!

      Judith zauderte, und eine gewaltige Gemütsbewegung kämpfte in ihr. Dann, als wäre sie entschlossen, alle Schwächen niederzudrücken und ihre Zwecke auszuführen, auf jede Gefahr hin, sprach sie sich noch offener aus.

      Ihr werdet einen Capitain mit Namen Warley auf dem nächsten Posten finden, sagte sie, blass wie der Tod, und zitternd während sie sprach, Ich halte für wahrscheinlich, dass er sich an die Spitze der Truppe zu stellen wünscht; mir wäre es weit lieber, wenn es ein Andrer wäre. Wenn Capitain Warley zurückgehalten werden könnte, würde es mich sehr glücklich machen.

      Das ist leichter gesagt, als getan, Judith; denn diese Offiziere tun


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