Die Zigeuner-Prinzessin. Barbara Cartland

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Die Zigeuner-Prinzessin - Barbara Cartland


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wissen doch selbst, daß eine Vernunftehe viel mehr Sicherheit bedeutet. Ich würde für Sie sorgen und Sie vor jedem Ungemach beschützen, Eurydice.“

      „Das glaube ich Ihnen unbesehen“, erwiderte sie ernst. „Eine Frage müssen Sie mir aber gestatten. Haben Sie eigentlich noch nie eine Frau so geliebt, daß sie heiraten wollten?“

      „Nein, das habe ich noch nicht.“

      „Und das, obwohl Sie so viele Liebesaffären hatten?“

      „Zwar nicht so viele, wie man mir nachsagt, aber genügend, um nicht zu wissen, daß die Liebe das flüchtigste aller Gefühle ist.“

      „Ist das Ihre wirkliche Meinung?“ fragte Lady Walden, trat ans Fenster und sah hinaus in den sonnenbeschienenen Garten. Der Marquis, dessen Augen auf ihrem goldenen Haar und den klaren Zügen ruhten, wußte plötzlich, daß Eurydice sich nur für das Beste entscheiden würde. Wie alle Frauen sehnte sie sich nach Liebe, einer Liebe, die mehr als Leidenschaft und Verlangen bedeutete, einer Liebe, die er ihr nicht geben konnte.

      Als ob sie draußen die Lösung ihres Problems gefunden hatte, drehte sie sich wieder zu ihm um.

      „Sie haben recht, Fabius“, sagte sie, „ich suche Sicherheit, und daher werde ich warten, was der Herzog mir heute Abend zu sagen hat.“

      „Heute Abend?“

      „Er kommt zum Dinner.“

      „In diesem Falle werde ich natürlich bis morgen warten.“

      „Vielleicht werde ich Ihnen auch morgen keine befriedigende Antwort geben“, erwiderte Eurydice. „Das Dumme an der Sache ist nämlich, daß ich mir Sie nicht als meinen Ehemann vorstellen kann. Wenn ich schon keine Herzogin sein kann, möchte ich wenigstens aus Liebe heiraten.“

      „Sie greifen nach den Sternen.“

      „Ich würde Ihnen von Herzen gern beweisen, daß Sie unrecht haben. Sie sind geradezu unerträglich selbstsicher.“

      Der Marquis lachte.

      „Ich werde Sie jetzt allein lassen“, erklärte er. „Vermutlich werden Sie sich für den Abend besonders verführerisch ankleiden wollen.“

      Seine letzten Worte waren so voller Hohn, daß sie hoch erhobenen Hauptes zur Tür ging.

      „Ich werde Sie gewiß nicht zum Bleiben überreden“, sagte sie. „Wenn Sie mich wieder einmal besuchen wollen, sei es in London oder hier, tun Sie es bitte nur, wenn Sie in besserer Laune sind.“

      „Oder in liebevollerer? Möchten Sie mir gern einen Abschiedskuß geben?“ fragte er.

      „Nichts liegt mir ferner“, antwortete sie empört und öffnete die Tür, bevor er seinen Worten die Tat folgen lassen konnte. „Leben Sie wohl, Fabius. Sie haben mich wütend gemacht, aber diese Fähigkeit besaßen Sie ja schon immer. Hoffentlich begegnen Sie eines Tages einer Frau, durch die Sie Höllenqualen erleiden. Das würde mir eine Genugtuung bereiten.“

      „Ihre Güte überwältigt mich förmlich“, erwiderte er und verließ das prächtige und eindrucksvolle Haus, in das Eurydices Vater riesige Summen gesteckt hatte.

      Den Marquis hatte aus London nur ein Reitknecht begleitet. Als sein Herr wieder den Wagen bestiegen hatte, nahm er auf dem Rücksitz des Phaetons Platz. Der Marquis war nur noch von dem einen Verlangen beseelt, Ruckley House so schnell wie möglich zu erreichen. Seine Handlungsweise war ihm plötzlich selbst nicht mehr verständlich. Er hatte zum ersten Mal im Leben einen Heiratsantrag gemacht und das ausgerechnet einer Frau, die offen zugegeben hatte, daß sie ihn nicht leiden konnte. Was ihm gestern Abend und auch heute Morgen noch als ganz vernünftiges Vorhaben erschienen war, nämlich Eurydice um ihre Hand zu bitten, war nun in die Brüche gegangen. Plötzlich konnte er nicht mehr verstehen, was ihn überhaupt zu dieser Handlungsweise gebracht hatte.

      Ein Leben an Eurydices Seite mußte unerträglich werden, wenn sie sich nach einer Liebe verzehrte, die er ihr nicht zu geben bereit war, und dann jede Gelegenheit ergriff, sich über seine Gleichgültigkeit zu beklagen. Er war erfahren genug, um zu wissen, daß eine sich vernachlässigt fühlende Frau einem Mann das Leben zur Hölle machen konnte. Zu viele seiner Liebesaffären hatten ein unerfreuliches Ende genommen, weil die betreffende Frau in die Verbindung mehr Gefühl investiert hatte als er.

      Das ist etwas, was eine Frau nicht verzeihen kann und will. Sie können nicht verstehen, daß man sich nicht auf Befehl verlieben kann, dachte er beinahe verzweifelt. Was war ich nur für ein Narr, daß ich geglaubt habe, daß Eurydice mich nicht auf der Stelle durchschauen könnte. Bei meinem ersten Heiratsantrag habe ich ein heilloses Durcheinander angerichtet.

      Der Marquis galt als erstklassiger Fahrer und konnte mit den wildesten und schwierigsten Pferden fertig werden. Das Tempo, zu dem er jetzt aus lauter Wut sein Vierergespann antrieb, hätte ihm allerdings von seinem Stallmeister einen erstaunten Blick eingetragen.

      Die Pferde preschten die Eichenallee entlang, die nach Ruckley House führten. Hinter einer scharfen Kurve sah der Marquis plötzlich auf dem Fahrweg eine einsame Frauengestalt. Er riß an den Zügeln, um die Pferde in eine andere Richtung zu lenken. Gleichzeitig schrie er der Frau zu, zur Seite zu springen. Die Pferde hatten die Unbekannte schon beinahe erreicht, als sie sich umdrehte. Sie stolperte vor Schreck und wurde von dem Wagen erfaßt. Nachdem der Marquis sein Gespann zum Stehen gebracht hatte, wandte er sich um. Mitten auf dem Fahrweg lag ein bewegungsloser Körper.

      „Oh mein Gott, ich habe sie getötet“, rief er außer sich.

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