Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli
Читать онлайн книгу.das Land Edom zu umgehen. Unterwegs aber wurde das Volk ungeduldig.
5. Und das Volk redete wider Gott und Mose: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt, damit wir in der Wüste sterben? Denn hier gibt es weder Brot noch Wasser, und uns ekelt ob dieser elenden Speise.
6. Da sandte der Herr die Schlangen, die Saraphe, wider das Volk; die bissen die Leute, und es starb viel Volk in Israel.
7. Da kamen die Leute zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den Herrn und dich geredet haben. Bitte den Herrn, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk.
8. Der Herr aber sprach zu Mose: Mache dir einen Saraph und stecke ihn auf eine Stange. Dann wird jeder Gebissene, der ihn anschaut, am Leben bleiben.
9. Da machte Mose eine eherne Schlange und steckte sie auf die Stange; wenn nun die Schlangen einen bissen, und er schaute dann die eherne Schlange an, so blieb er am Leben.
10. Dann zogen die Israeliten weiter und lagerten sich in Oboth.
11. Und von Oboth zogen sie weiter und lagerten sich in Ije-Abarim in der Wüste, die östlich von Moab liegt.
12. Von hier zogen sie weiter und lagerten sich am Bache Sered.
13. Von hier zogen sie weiter und lagerten sich jenseits des Arnon, der in der Wüste ist und im Gebiet der Amoriter entspringt; denn der Arnon bildet die Grenze Moabs zwischen Moab und den Amoritern.
14. Daher heisst es im Buch der Kriege des Herrn: «Waheb in Supha / und die Täler zum Arnon hin /
15. und den Hang der Täler, / der sich hinzieht nach dem Wohnsitz von Ar / und sich lehnt an die Grenze von Moab.»
16. Von dort (zogen sie) nach Beer (d. h. Brunnen); das ist der Brunnen, von dem der Herr zu Mose sagte: Versammle das Volk, ich will ihnen Wasser geben.
17. Damals sang Israel dieses Lied: «Quill empor, Brunnen!» singet ihm zu, /
18. dem Brunnen, den Fürsten gruben, / den die Edlen des Volkes bohrten / mit dem Szepter, mit ihren Stäben. Und von Beer (zogen sie) nach Matthana,
19. und von Matthana nach Nahaliel, und von Nahaliel nach Bamoth,
20. und von Bamoth in das Tal, das im Gefilde Moabs liegt, gegen den Gipfel des Pisga hin, der nach der Wüste schaut.
21. Und Israel sandte Boten an Sihon, den König der Amoriter, und liess ihm sagen:
22. Ich möchte durch dein Land ziehen! Wir wollen nicht in Äcker noch in Weinberge abbiegen, auch kein Wasser aus den Brunnen trinken; wir wollen die Königsstrasse ziehen, bis wir dein Gebiet durchzogen haben.
23. Aber Sihon liess Israel nicht durch sein Gebiet ziehen, sondern versammelte sein ganzes Volk und zog Israel entgegen in die Wüste. Und als er nach Jahaz kam, stritt er wider Israel.
24. Israel aber schlug ihn mit der Schärfe des Schwertes und besetzte sein Land vom Arnon bis zum Jabbok, bis zu den Ammonitern; denn Jaeser war die Grenze der Ammoniter.
25. Und Israel nahm alle diese Städte ein und liess sich in allen Städten der Amoriter nieder, in Hesbon und in allen seinen Nebenorten.
26. Denn Hesbon war die Stadt Sihons, des Königs der Amoriter, der mit dem frühern König von Moab Krieg geführt und ihm sein ganzes Land bis zum Arnon abgenommen hatte.
27. Darum heisst es im Spottlied: Kommet gen Hesbon, dass gebaut / und aufgerichtet werde die Stadt Sihons; /
28. denn Feuer ging einst aus von Hesbon, / eine Flamme von Sihons Stadt, / die verzehrte die Städte von Moab, / verschlang die Höhen am Arnon. /
29. Wehe dir, Moab, / du bist verloren, Volk des Kamos, / der seine Söhne zu Flüchtlingen machte / und seine Töchter gefangengab / Sihon, dem König der Amoriter! /
30. Nun haben wir Moab beschossen / von Hesbon an bis Dibon; / wir haben Feuer gelegt bis Nophah / und bis nach Medeba.
31. Also liess sich Israel im Lande der Amoriter nieder.
32. Und Mose sandte (Leute) aus, um Jaeser auszukundschaften; dann nahmen sie es samt seinen Nebenorten ein und vertrieben die Amoriter, die dort wohnten.
33. Hierauf wandten sie sich und zogen den Weg nach Basan hinauf. Da rückte der König Og von Basan nach Edrei ihnen entgegen zum Streite, er und sein ganzes Volk.
34. Aber der Herr sprach zu Mose: Fürchte dich nicht vor ihm; denn ich gebe ihn mit Land und Leuten in deine Hand, und du magst mit ihm tun, wie du mit Sihon, dem König der Amoriter, getan hast, der zu Hesbon sass.
35. Und sie schlugen ihn und seine Söhne und sein ganzes Volk, dass keiner entrann und übrigblieb, und nahmen sein Land in Besitz.
1. DARNACH zogen die Israeliten weiter und lagerten sich in den Gefilden Moabs, jenseits des Jordan gegenüber Jericho.
2. Als Balak, der Sohn Zippors, sah, was Israel den Amoritern alles angetan hatte,
3. befiel die Moabiter grosse Furcht vor dem Volke, weil es so zahlreich war, und es graute den Moabitern vor den Israeliten.
4. Da sprachen die Moabiter zu den Ältesten der Midianiter: Nun wird dieser Haufe alles um uns her kahlfressen, wie das Vieh das Grün des Feldes abfrisst. Balak aber, der Sohn Zippors, war König über Moab zu jener Zeit.
5. Der sandte Boten an Bileam, den Sohn Beors, nach Pethor, das am (Euphrat-)Strome liegt, in das Land seiner Volksgenossen, um ihn rufen zu lassen, und liess ihm sagen: Siehe, es ist ein Volk aus Ägypten ausgezogen, und nun bedeckt es das ganze Land und hat sich mir gegenüber festgesetzt.
6. So komm nun und verfluche mir dieses Volk, denn es ist mir zu stark; vielleicht vermag ich es dann zu schlagen und aus dem Lande zu vertreiben. Denn ich weiss: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht.
7. Da gingen die Ältesten der Moabiter und die Ältesten der Midianiter mit Wahrsagerlohn hin, und als sie zu Bileam kamen, richteten sie ihm die Worte Balaks aus.
8. Er aber sprach zu ihnen: Bleibt heute nacht hier, so will ich euch Bescheid geben, wie der Herr mich heissen wird. Also blieben die Fürsten der Moabiter bei Bileam.
9. Und Gott kam zu Bileam und sprach: Wer sind die Leute da bei dir?
10. Bileam antwortete Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat zu mir gesandt und mir sagen lassen:
11. Siehe, ein Volk ist aus Ägypten ausgezogen und bedeckt das ganze Land; so komm nun und verfluche es mir, vielleicht kann ich es dann bekämpfen und vertreiben.
12. Aber Gott sprach zu Bileam: Du darfst nicht mit ihnen gehen; du darfst das Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet.
13. Als Bileam am Morgen aufstand, sprach er zu den Fürsten Balaks: Geht hin in euer Land; denn der Herr hat sich geweigert, mich mit euch ziehen zu lassen.
14. Da machten sich die Fürsten der Moabiter auf, kamen zu Balak und sprachen: Bileam hat sich geweigert, mit uns zu kommen.
15. Da sandte Balak abermals Fürsten, noch zahlreicher und vornehmer als jene.
16. Als diese zu Bileam kamen, sprachen sie zu ihm: So lässt dir Balak, der Sohn Zippors, sagen: Lass dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen!
17. Denn ich will dich hoch ehren, und was du von mir verlangst, das will ich tun. So komme denn und verfluche mir dieses Volk.
18. Bileam antwortete und sprach zu den Dienern Balaks: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so vermöchte ich doch das Wort des Herrn, meines Gottes, nicht zu übertreten, weder im Kleinen noch im Grossen.
19. Doch bleibt nun auch ihr heute nacht hier, damit ich erfahre, was der Herr weiter mit mir reden wird.