Wie tief kann ein Engel fallen? Teil 1 und 2: Zwei Romane: Redlight Street 64/65 Doppelband. G. S. Friebel

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Wie tief kann ein Engel fallen? Teil 1 und 2: Zwei Romane: Redlight Street 64/65 Doppelband - G. S. Friebel


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haben wir noch nie etwas zu tun gehabt. Das kann ich nicht.«

      »Dann werden Vater und ich gehen.«

      Egon ging nach oben. In der kleinen Schlafstube wartete seine Frau. Sofort wollte sie wieder über ihre Schwägerin herziehen.

      »Na, wo hat sie denn gesteckt, die Prinzessin? Will jetzt wohl immer abgeholt werden, wie?«

      »Eva, halt deinen Mund! Wir haben Helga immer noch nicht gefunden. Sie ist spurlos verschwunden, und morgen müssen wir zur Polizei.«

      »Wirklich? Ich dachte, alles sei nur Spaß?«

      »Nein, und du mit deiner ewigen Petzerei, du hast sie aus dem Haus geekelt!«

      »Ach so!«, empörte sie sich. »Jetzt bin ich wohl an allem Schuld, wie? Immer ich! Du hast es wohl nicht gewollt, damals, wie? Das wird ja immer schöner!«

      Egon hielt mit dem Ausziehen inne, blickte sie an und meinte sehr wütend: »Und du, Nutte, hast es sofort zugelassen.«

      Eva warf sich in die Kissen und heulte wie ein Schlosshund. Er kümmerte sich nicht um sie und war kurze Zeit später eingeschlafen.

      Am nächsten Morgen kamen sie alle unten in der Küche zusammen. Von Helga noch immer keine Spur. Der Vater hatte schon ein Bild von seiner Tochter hervorgesucht.

      »Die Polizei muss doch wissen, wie sie aussieht. Darum nehme ich das Bild mit.«

      »Tja, dann wollen wir mal gehen.«

      Beide fühlten sich nicht ganz wohl in ihrer Haut. Auf der Polizeistation waren sie noch nie gewesen. Als sie dann wenig später vor dem Beamten saßen, stotterten sie sich einiges zurecht, und er hatte Mühe zu verstehen, was sie wollten.

      »So, eine Vermisstenanzeige wollen Sie aufgeben. Wie alt ist denn das Mädchen?«

      »Siebzehn.«

      »So, aha, ist wohl freiwillig fort von zu Hause? Ausgerissen, sozusagen, wie? Da können wir nicht sehr viel machen, Herr Wenda. Wir nehmen eine Vermisstenanzeige auf, und jede Polizeistation erhält eine Nachricht, dass Ihre Tochter gesucht wird. Wenn wir sie aufgreifen, bringen wir sie nach Hause zurück. Mehr können wir leider nicht tun. Meistens kommen die Mädchen in wenigen Tagen von allein nach Hause zurück – wenn sie merken, dass es woanders auch nicht besser ist – wenn das Geld alle ist und der Hunger zu nagen anfängt.«

      »Aber suchen Sie sie denn nicht?«

      »Ich sagte doch schon: Wir halten die Augen offen. Jeden Tag laufen an die tausend junge Leute von zu Hause fort. Da können wir nicht mehr groß suchen. Wenn es ein Kind wäre, ja, dann würden wir sofort eine Suchmannschaft zusammenstellen. Aber so? Ich sagte ihnen ja schon, es liegt nicht mal ein Verbrechen vor. Denn Sie sagen doch selbst, dass sie immer wieder gesagt hat, sie wolle von zu Hause fort.«

      »Wir haben immer gedacht, sie meint später«, sagte der Vater erschrocken. »Doch nicht so! Wir dachten halt, wenn sie erwachsen ist.«

      »Herr Wenda, Ihre Tochter ist schon erwachsen. Mit siebzehn ist man kein Kind mehr.«

      »Ja«, sagte er leise. »Sie haben recht. Vielleicht haben wir doch vieles falsch gemacht.«

      Sie wollten zur Tür hinaus, aber der Beamte hielt sie noch einen Augenblick zurück: »Und was ich Ihnen noch sagen möchte: Wenn Ihre Tochter heimkommt, seien Sie nett zu ihr, ja? Sie hat es verdient. Dann besonders.«

      Egon dachte bei sich: Das wird ja immer schöner! Wir sollen ihr womöglich die Füße küssen, wie? Aber wohlweislich schwieg er, und der Vater auch. Der Beamte dachte sich auch sein Teil, und

      als sie verschwunden waren, kam ein Kollege ins Zimmer. Mit ihm sprach er kurz über diesen Fall.

      »Die Kleine tut mir jetzt schon Leid. Ich kann mir wohl denken, wie sich alles abgespielt hat. Und wenn sie jetzt tatsächlich wieder nach Hause geht, dann merken sie noch nicht einmal, welch ein Glück sie trifft. Nein, sie werden noch über sie herfallen und sie ausschimpfen und ihr das Leben zur Hölle machen. Und das nennen sie dann christlich. Aber ein bisschen Verständnis, das ist wohl zu viel verlangt, wie?«

      »So sind sie nun einmal hier, aber woanders gibt es diese Typen auch. Darüber rege ich mich schon gar nicht mehr auf.« Er nahm das Bild zur Hand und betrachtete es lange Zeit.

      »Übel sieht sie wirklich nicht aus. Über den Durchschnitt hübsch, und wenn sie dann noch intelligent ist, na, ich weiß nicht.«

      »Was glaubst du? Wo mag sie sein? Ob sie einen Freund hat, zu dem sie gezogen ist?«

      »Das glaube ich nicht. Das hätten sie längst spitz gekriegt. Nein, sie ist auf und davon.«

      »Also nach Köln, um das große Glück zu finden?«

      «Ganz bestimmt.«

      »Das habe ich mir auch gedacht. So werde ich mal gleich ein Fernschreiben aufsetzen und das Foto nachsenden. Sollen die Kollegen dort die Augen offenhalten.«

      »Die werden sich bestimmt darüber freuen.«

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