Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand. Glenn Stirling

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Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand - Glenn Stirling


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sich und der Kellner brachte die Karte.

      „Ich möchte nichts mehr essen. Wir haben doch vorhin gegessen“, sagte sie.

      „Eine Bratwurst am Stand. Jetzt essen wir richtig“, entschied er. „Oder nicht?“ Seine Frage klang nicht mehr ganz so sicher.

      Sie nickte lächelnd. Dann suchten sie gemeinsam etwas zu essen aus.

      Als der Ober kam und Harald die Bestellung aufgab, beobachtete ihn Marita von der Seite. Sie fand ihn nett. Aber sie war sich über ihre Gefühle für ihn noch nicht schlüssig. Einesteils mochte sie ihn sehr, hatte ihn immer gemocht. Auf der anderen Seite schreckte sie sein Ruf als Schürzenjäger zurück. Sie fürchtete sich davor, ihm nachzugeben. Er wird mich, dachte sie, behandeln wie alle anderen. Irgendwann ist er mich satt und schiebt mich ab. Nein, das würde ich nicht einfach so überwinden. Also fange ich nichts mit ihm an.

      Er ahnte nichts von ihren Gedanken, als er sich ihr wieder zuwandte, ihr zulächelte und sagte:

      „Im Allgemeinen isst man hier sehr gut. Und die Musik... Ich liebe die griechische Musik.“

      „Ich auch.“

      „Sie haben vorhin die Melodie mitgesummt. Kannten Sie die?“

      Das Stück war inzwischen beendet. Die Musiker setzten zu einer neuen griechischen Weise an. Diesmal waren die Klänge Marita unbekannt. Aber es gefiel ihr.

      „Ja“, sagte sie, „ich habe das schon irgendwo gehört. Mir gefallen die meisten Sachen von Theodorakis.“

      „Wollen wir nicht einmal gemeinsam in Griechenland Urlaub machen?“, fragte er. „Ich fahre jedes Jahr dahin.“.

      Sie hatte zugehört und doch etwas ganz Anderes gedacht. „Er hat schöne Augen“, sagte sie sich. „Und vorhin im Schwimmbad, da habe ich seinen Körper gesehen, ein athletischer Körper. Traut man ihm, wenn er angezogen ist, gar nicht zu. Und er schwimmt viel besser als ich. Dabei hatte ich mir auf mein Schwimmen immer etwas eingebildet. Ich könnte ihn mir sehr gut in der grünen Ägäis vorstellen, in diesem glasklaren Wasser.“ Sie lächelte. „Ja, ich bin schon da gewesen, auf Rhodos und östlich von Saloniki. Ich habe mir gerade vorzustellen versucht, wie es ist, wenn Sie dort schwimmen. Sie wissen ja, wie klar das Wasser ist.“

      Er nickte. „Ja, aber nur dort, wo Sie gewesen sind. Vor Piräus ist der Strand eine einzige Schweinerei. Das wird immer schlimmer im Mittelmeer.“ Er besann sich ihrer Bemerkung und schaute sie wissbegierig an. „Und wie war das in Ihrer Vorstellung, als ich in der Ägäis schwamm?“

      Sie lachte. „Wie heute im Schwimmbad, nur eben größer.“

      „In meiner Fantasie schwimmen wir beide in der Ägäis. Zu machen wäre es. Wir fahren gemeinsam in Urlaub, schwimmen und...“

      „Sie träumen zu viel. Da kommt unsere Vorspeise.“ Sie schaute dem Kellner entgegen, der mit dem Tablett kam.

      Sie war dankbar für diese Unterbrechung. Aber als sie wieder allein waren, fing Harald erneut von Griechenland und einem gemeinsamen Urlaub an. Dann beugte er sich vor, weil sie nicht antwortete. Sie tat, als müsse sie sich auf das Essen konzentrieren. Es war Lasagne und das zu essen erforderte ja nun alles andere als Konzentration.

      „Sie sagen nichts. Ist das auch eine. Antwort?“, fragte er enttäuscht.

      Sie schaute auf und ihren Mund umspielte ein verschmitztes Lächeln. „Kommt Zeit, kommt Rat“, entgegnete sie.

      „Halten Sie das für eine schlaue Antwort?“, fragte er in gespielter Entrüstung. „Übrigens ist das Zeug sagenhaft heiß.“

      „Das Zeug, wie Sie es nennen“, meinte Marita, „schmeckt mir aber hervorragend. Ich habe lange nicht so gute Lasagne gegessen wie hier.“

      „Danke. Wenigstens ein Trost.“

      Plötzlich wurde sie ernst. „Ich muss an den Mann denken, diesen Herzinfarkt, wo wir heute gewesen sind. Er war gar nicht so alt und hatte noch kleine Kinder. Die Frau schien auch noch sehr jung zu sein. Sie war außer sich vor Aufregung. Was glauben Sie, wird er durchkommen?“

      „Ich weiß nicht. Es war ein Rückwandinfarkt und ziemlich groß.“ Er machte eine säuerliche Miene. „Warum reden wir von der Arbeit, Marita? Ich bin sehr gerne Arzt, aber irgendwann muss man einmal abschalten. Gerade, wenn man Notdienst macht.“

      „Entschuldigen Sie“, sagte sie leise. „Ich wollte Sie nicht damit belästigen, aber es kam mir gerade so in den Kopf.“

      Er sagte nichts. Aber als er mit seiner Lasagne fertig war, erhob er sich. Er hatte ihr genau gegenübergesessen, aber nun wechselte er den Platz und setzte sich an die linke Seite des Tisches.

      „Warum das?“, fragte sie interessiert.

      „Ich bin Ihnen so weit weg. Wir brauchen dann auch nicht so zu schreien. Hinter Ihnen sitzt jemand“, erklärte er leise, „der verrenkt sich bald den Kopf, ein älterer Mann. Aber was die Neugier angeht, sind die Männer nicht viel anders als die Frauen.“

      Sie war nun ebenfalls fertig, lehnte ich zurück und er ergriff mit seiner Rechten ihr linkes Handgelenk, zog die Hand zu sich und küsste ihren Handrücken.

      Marita bemerkte, dass ein paar Leute zu ihnen hersahen.

      „Das fällt aber noch mehr auf, als wenn wir laut sprechen“, meinte sie lächelnd. Es sollte kein Vorwurf sein, seine Geste war ihr nicht unangenehm gewesen. Aber irgendwie verstand er es falsch.

      „Entschuldigen Sie“, sagte er förmlich.

      Das war doch nur ein Scherz“, versuchte sie zu vermitteln. „Ich habe es nicht böse gemeint. Machen Sie nicht so ein Gesicht.“

      Als sie dann ihr Hauptgericht bekommen hatten und ihre Lammkoteletts, die Bohnen und Kroketten aßen, entwickelte Harald einen Appetit, der Marita viel Bewunderung abverlangte. Sie selbst war schon, als sie knapp die Hälfte der Portion gegessen hatte, rundum satt. Auf den Nachtisch, dachte sie, werde ich verzichten.

      „Harald, wollen Sie noch etwas von mir? Ich weiß nicht, ob ich es Ihnen anbieten kann, aber ich schaffe es nicht. Es ist doch gutes Fleisch.“

      „Nur das Fleisch?“, fragte er.

      „Das andere lasse ich auch stehen.“

      Ohne lange Umschweife nahm er ihren Teller und streifte sich das, was darauf lag, auf den seinen. Dann aß er mit großem Appetit weiter.

      Mit dem Kompott ging es dann ebenso und Marita fragte sich, wo er das alles hinaß. Aber sie freute sich darüber und außerdem war er jetzt so mit Essen beschäftigt, dass er nicht wieder die ihr unbequemen Fragen stellen konnte.

      Doch plötzlich geschah etwas, womit wohl niemand gerechnet hatte. Irgendwo im Hintergrund und gerade während die Musik spielte, gab es einen dumpfen Knall, dann war mit einem Male das Licht aus. Aber das Kuriose war: die Musik spielte weiter.

      Irgendwo klirrte ein Teller, eine Frau schrie auf und plötzlich spürte Marita Haralds Hand auf ihrem Arm, und diesmal schloss sie sich fest um ihr Handgelenk. Sie spürte seinen Atem dicht vor ihrem Gesicht und hörte ihn flüstern:

      „Ich liebe dich. Weis mich nicht wieder zurück. Ich liebe dich.“ Und dann strichen seine Finger über ihr Gesicht, berührte sein Mund erst ihre Wange, dann ihre Lippen.

      Im ersten Augenblick war alles in ihr Abwehr. Aber als sie die Glut seiner Lippen spürte, da warf sie ihre Hemmungen über Bord und gab sich seinem Kuss hin, erwiderte ihn sogar und spürte, wie seine Finger sie zärtlich im Nacken kraulten.

      Mit einem Male wollte sie seinen Kuss, wollte seine Zärtlichkeiten, schlang ihre Arme um seinen Hals, legte ihre Hände an seinen Hinterkopf, als müsste sie fürchten, er könnte sich wieder von ihr lösen.

      Im Raum war es sehr lebhaft geworden. Verschiedene Leute riefen nach Licht, erneut klirrte Porzellan. Eine Männerstimme fluchte, dann geisterte der Strahl


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