Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand. Glenn Stirling

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Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand - Glenn Stirling


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spielten noch immer.

      Großes Ah und Oh unter den Leuten, weil das Licht wieder brannte, aber Harald und Marita waren auseinandergezuckt, als hätten sie etwas Unrechtes getan.

      Er sah sie an und sagte, während es ringsum im Raum sehr laut war, zu ihr:

      „Ich liebe dich, Marita. Und ich meine es ganz ernst. Ich weiß, was du fürchtest. Du denkst, dir geht es wie den anderen. Aber diesmal ist es nicht so. Glaube es mir.“

      Er hatte diese Worte schon so oft gesagt, sie gingen ihm leicht von den Lippen. Und Marita spürte das. In seinen Bemerkungen lag so viel flüssige Routine, dass sie ein sehr deutliches Gefühl dafür hatte, was bei ihm echt war und was nicht.

      Nun, da das Licht wieder brannte, war alles wie ein Rausch verflogen. Ernüchtert schaute sie ihn an. „Wir wollen das nicht wieder tun, bitte.“

      Er machte ein überraschtes Gesicht „Was habe ich getan? Ich liebe dich. Es ist kein Verbrechen.“

      „Nein, aber nun lassen wir es dabei. Wir werden gute Freunde sein, aber das von vorhin ... Es sollte sich nicht wiederholen.“

      „Und warum?“

      „Ich bin kein Mädchen für einen Tag, auch nicht für eine Woche. Ich bin lieber allein, als dass ich ein Abenteuer suche.“

      „Aber ich habe dir doch gesagt, ich meine es sehr ernst und ... “

      „Bitte, mach uns beiden nichts vor. Sei ehrlich, versuche es wenigstens. Ich könnte viel mehr Achtung für dich aufbringen, wenn du ehrlich bist“

      „Wie du meinst“, erwiderte er pikiert. „Wenn du also glaubst, ich meine es nicht ehrlich, dann ist dir doch klar, dass du mich damit beleidigst.“

      Sie spürte ganz deutlich, was er mit seinem Beleidigt sein bezweckte. Aber sie beteuerte nicht, ihn nicht beleidigen zu wollen. Sie blieb ganz einfach stumm und sah ihn an. Erst nach einer ganzen Weile, als er sich in seine beleidigte Miene immer mehr hineinsteigerte, sagte sie leise: „Das gehört auch dazu.“

      Jetzt wurde er wirklich wütend. „Willst du mich verladen? Was habe ich dir getan? Ist es denn tatsächlich so schlimm, dass ich dir meine Liebe gestanden habe?“

      Sie nahm ihre Handtasche, öffnete sie und nahm das Portemonnaie heraus.

      „Was soll das?“, fragte er zornig.

      „Ich möchte bezahlen.“

      „Aber verdammt nochmal, nun sag, was ich dir getan habe? Warum bist du mit einem Mal so?“

      „Ich bin nicht so. Ich habe Ihnen nur meinen Standpunkt erklärt. Es wäre schön, wenn Sie wenigstens einmal darüber nachdächten. Ich bin wirklich kein Mädchen für ein Abenteuer.“

      Er seufzte hörbar. „Also gut, dann gehen wir. Schade, es hätte sehr schön werden können.“

      Sie schwieg dazu und überlegte, ob sie sich von ihm nach Hause bringen lassen sollte. Aber morgen, dachte sie, bin ich den ganzen Tag wieder mit ihm zusammen. Streit möchte ich auch nicht mit ihm haben. Was soll ich nur tun? Wenn er wüsste, was in mir vorgeht. Ich möchte ihm ja so gern nachgeben. Und er gefällt mir. Aber dann würde er mich behandeln wie alle anderen. Und er wird es ganz bestimmt tun. Nein, ich darf es nicht zulassen, dass er mir zu nahetritt. Ich darf es wirklich nicht zulassen.

      10

      Der nächste Morgen war für Marita einer von vielen, so schien es jedenfalls.

      Draußen herrschte Nebel. Es war ungemütlich, ein richtig schlimmer Novembertag.

      Maritas Gedanken waren noch beim gestrigen Abend. Der Abschied von Harald Preiß war etwas unterkühlt verlaufen. Ihr tat es leid und vor allen Dingen tat er ihr leid. Ein Gefühl der Reue beschäftigte Marita noch während sie frühstückte.

      Hätte ich ihm nicht doch nachgeben sollen? Ich mag ihn ja. Vielleicht ist er bei mir ganz anders, er hatte es ja gesagt.

      Doch da war der Verstand, der ihr riet, ihm nicht zu glauben. Er hat es schon anderen gesagt, vielen, davon bin ich überzeugt, überlegte sie.

      Aber dann war zu langem Nachdenken keine Zeit mehr. Sie musste in den Dienst. Der einzige Vorteil des Notdienstes war der, dass Willi, der den Rettungswagen fuhr, sie vor Dienstbeginn mit seinem Auto abholte.

      Willi war ein erfahrener, besonnener Rettungssanitäter von etwa fünfundvierzig Jahren. Marita kannte ihn schon von anderen Notdiensten her und schätzte besonders seine fröhliche Art.

      Als sie einstieg, trug der Kahlköpfige dann bereits seine weiße Dienstkleidung.

      Nach der Begrüßung fragte er, als er schon losfuhr: „Gut geschlafen heute?“

      „Ja“, behauptete sie, obgleich es nicht stimmte. Sie war ein paarmal aufgewacht und hatte an den gestrigen Abend denken müssen. Er war nun gar nicht zu ihrer Zufriedenheit verlaufen. Aber das mochte sie Willi nicht erzählen.

      „Hört sich aber nicht so an“, meinte er. „Bisschen miesepetrig heute Morgen, wie?“

      Sie lachte. „Aber wieso denn?“

      Er ging nicht darauf ein, sondern erzählte:

      „Es gibt eine Neuigkeit. Der Freund von Frau Doktor Bender ist überhaupt nicht tot. Habe ich gestern Abend erfahren. Ich hatte meine Jacke vergessen und bin noch einmal in der Klinik gewesen. Frau Thieme hat es mir erzählt. Ein Irrtum, Namensverwechslung.“

      „Wie das?“, fragte Marita überrascht.

      „Da ist ein anderer gewesen, der hieß Stolzer oder so ähnlich, ein Österreicher. Und den hat es in Wirklichkeit erwischt. Die haben einfach die Namen vertauscht. Und dann ist bei uns in der Klinik noch den ganzen gestrigen Tag über vergessen worden, die Nachricht, die Frau Thieme für ihre Ablösung hinterlassen hatte, durchzugeben. Vorgestern Nacht hatte Frau Thieme nämlich schon versucht, Frau Doktor Bender anzurufen, aber da soll sich niemand gemeldet haben. Na ja, und den Tag über ist Frau Doktor Bender herumgelaufen, wie ich hörte, wie eine wandelnde Tote. Und erst gestern Abend, als Frau Thieme wiederkam und gemerkt hat, dass die Nachricht nicht weitergegeben worden ist, erfuhr sie dann die Wahrheit. Ich glaube, die ist wie neugeboren. Die hängt ja so an diesem Mann. Ich kenne ihn fällig. Eine Zeitlang war er auch bei Rettungsfahrten dabei.“

      „Ich weiß“, bestätigte Marita. „Ich bin auch einmal mit ihm zusammen gewesen. Er ist wahnsinnig nett.“

      Als sie die Klinik erreicht hatten, war keine Zeit mehr für lange Gespräche. Es war sechs Uhr morgens, sie mussten ihre Schicht im Notdienst antreten. Und kaum waren sie im Bereitschaftsraum, bekamen sie einen Einsatzbefehl.

      „Wo steckt denn Doktor Preiß?“, fragte Willi. „Jetzt haben wir Einsatz und er ist nicht da.“

      Marita sah ihn durch die Glastür den Gang entlangkommen.

      „Er kommt gerannt“, rief sie. „Wir können.“

      Der Rettungswagen stand direkt an der Rampe.

      „Es geht schon los!“, rief Willi dem ein wenig atemlosen Harald Preiß zu.

      Noch im Gehen zog sich Harald den Kittel an. „Was ist es denn?“, wollte


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