Die Stunde der Apachen: 12 Romane einer großen Western-Saga. Pete Hackett

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Die Stunde der Apachen: 12 Romane einer großen Western-Saga - Pete Hackett


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zu jagen ist nicht Ihr Job. Na schön. Lassen wir es. Über Ihre Zukunft bei der Armee werden andere zu entscheiden haben. Es wird Sache Ihres Vorgesetzten sein, die Angelegenheit weiterzuverfolgen.«

      »Diese Banditen schüren den Hass der Apachen. Muss das Land tatsächlich im Blut seiner Menschen ertrinken?«

      Colonel Miles winkte ab. »Ich kann Sie verstehen, Lieutenant, und wollte Ihnen nur klar machen, was Sie möglicherweise erwartet.« Miles räusperte sich. Dann wechselte er das Thema. »In El Paso drei Banditen zu finden ist nahezu unmöglich. Es ist ein Sammelsurium von Glücksrittern, Abenteurern, Büffeljägern, Soldaten, Huren und einer Reihe anderen zwielichtigen Gesindels. Sie sollten zu Ihren Leuten zurückkehren und versuchen, Ihren Auftrag zu erfüllen, mit dem Sie in die Mimbres Mountains geschickt wurden.«

      »Auf Sergeant Billinger ist Verlass. Ich habe ihm befohlen, keinen Kampf zu provozieren. Sollte er das Lager Victorios entdecken, habe ich angeordnet, dass er Verstärkung aus Fort Thomas oder Fort Grant holt.«

      »Von mir aus, Lieutenant. Ich bin nicht Ihr Vorgesetzter, und ich mache Ihnen auch keine Vorschriften. Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, dann fragen Sie in den Mietställen nach. Die Stallburschen sind die am besten unterrichteten Leute in den Städten. Denn wer mit dem Pferd kommt, sucht zuerst sie auf.«

      Sie blieben fast noch eine Stunde bei dem Colonel, sprachen über das Apachenproblem und andere Dinge, schließlich verabschiedeten sich Whitlock und Patty und begaben sich in die Stadt, um Nachforschungen wegen der drei Banditen zu betreiben.

      Der erste Mietstall, den sie aufsuchten, war ein zugiger Bretterverschlag, dessen Tor schief in den Angeln hing und dessen Besitzer wohl nur darauf bedacht war, Gewinn zu machen, ohne etwas zu investieren. Neben dem Stalltor hing ein Laterne und warf einen Lichtklecks in den Hof. Auch im Innern des Stalles hing an einem Tragebalken eine Laterne und sorgte für etwas Helligkeit.

      Whitlock und Patty führten ihre Pferde an den Zaumzeugen über den Wagen- und Abstellhof. Der Stallmann kam aus einem Verschlag linker Hand, der ihm wahrscheinlich als Stall Office und Aufenthaltsraum, vielleicht sogar als Unterkunft diente.

      »An Ihnen und den Pferden klebt der Dreck der Wüste«, kam es näselnd von dem alten Burschen. Er spuckte einen Priem zur Seite aus, einen braunen Strahl Tabaksaft, dann grinste er und braune Zahnstummel wurden sichtbar. »Sieht nicht so aus, als wärt ihr in Fort Bliss stationiert. Wer aus der Wüste kommt, hat es meistens sehr eilig, auf die andere Seite des Rio Bravo zu verschwinden. Seid ihr Deserteure?«

      »Nein. Wir suchen drei Männer...«

      Als Whitlock geendet hatte, schüttelte der Stallbursche den Kopf. »Diese Kerle sind bei mir nicht abgestiegen. Es gibt vier Ställe in der Stadt. Ich kann Ihnen nicht helfen. Lassen Sie Ihre Pferde trotzdem hier?«

      »Was verlangen Sie pro Pferd und pro Nacht?«

      »Von der Armee fünfzig Cents. Die Woche kostet drei Dollar.«

      »Die Konkurrenz ist beachtlich, wie?« Whitlocks Mund umspielte ein Lächeln.

      »Sie ist tödlich, Lieutenant. Wo es geht, versuchen wir, uns gegenseitig zu unterbieten. Irgendwann ist jedoch Schluss. Bei fünfzig Cent ist kaum etwas verdient.«

      Er übernahm die Pferde.

      Im dritten Stall wurden Whitlock und Patty fündig. »Ja«, sagte der Stallmann, »die drei sind heute Mittag angekommen. Sahen ziemlich abgerissen aus, scheinen aber nicht auf der Flucht zu sein, weil sie sich immer noch in El Paso aufhalten.«

      »Haben Sie den Dreien irgendein Hotel oder Boarding House empfohlen?«

      »Ja, Jeff's Boarding House. Dort steigen die meisten Männer ab, die nur auf dem Durchritt sind. Ist bedeutend günstiger als ein Hotel.«

      »Wo finden wir die Pension?«

      Der Stallmann beschrieb ihnen den Weg.

      Ja, drei Männer waren an diesem Tag in der Pension abgestiegen. Ihre Namen waren Wilburn, Farley und Morgan. Unter diesen Namen hatten sie sich zumindest ins Gästebuch eingetragen. Der Clerk erklärte, dass die Kerle irgendwo in der Stadt unterwegs waren.

      »Irgendwann werden sie ja kommen«, sagte Whitlock. »Wir beobachten den Bau.«

      Ihre Geduld wurde auf eine ziemlich lange Probe gestellt. Es war weit nach Mitternacht, als die drei Banditen auftauchten. Sie unterhielten sich lautstark. »...reiten wir mit einer größeren Mannschaft als bisher in die Mimbres Mountains«, sagte Wilburn gerade, als Whitlock aus dem Schatten des Boarding House trat und sich ihnen in den Weg stellte.

      Die drei hielten an. Sie ahnten, was die Stunde geschlagen hatte. Und dann erkannte Wilburn den Lieutenant im vagen Licht, das aus den Fenstern zu beiden Seiten der Straße fiel. »He, Pferdesoldat. Du hast uns also eingeholt. Und jetzt bist du auf Kampf aus, wie?

      Rechter Hand kam Jack Patty hinter einem Gebäude hervor und blieb am Rand des Schattens stehen. »Wir haben euch eingeholt!«, rief er und betonte das Wort wir ganz besonders.

      »Sie haben zwei Möglichkeiten«, ließ wieder Whitlock seine Stimme erklingen. »Sich ergeben oder kämpfen. Entscheiden Sie sich.«

      Wilburn entschied sich innerhalb eines Sekundenbruchteils. »Erschießt die Narren!«, zischte er seinen Komplizen zu, dann griff er zum Revolver. Er war schnell, verdammt schnell, brachte das Eisen in die Waagerechte, mit dem Daumen spannte er den Hahn, dann drückte er ab.

      Whitlock und Patty waren langsamer. Aber sie glitten, während sie zogen, zur Seite. Und die Banditen konnten sich nicht schnell genug auf die so jäh veränderten Ziele einstellen.

      Die Schüsse donnerten, die Detonationen stießen durch die Stadt, Mündungslichter leckten in die Dunkelheit. Farley und Morgan brachen zusammen. Wilburn riss die Faust mit dem Colt herum, doch da erklang eine eiskalte Stimme:

      »Runter mit dem Revolver! Wenn Sie spannen, schieße ich!« Es war Whitlock, der gesprochen hatte.

      Als wäre der Griff plötzlich glühend heiß geworden, ließ Wilburn das Eisen fahren. Er hob die Hände. Am Boden stöhnte einer seiner Kumpane. Der Tod hatte die Knochenfaust, die er bereits nach ihm ausgestreckt hatte, wieder zurückgezogen.

      Langsam kam Whitlock auf den Banditen zu. »Wir werden Sie nach Las Cruses bringen, Mister!«, stieß der Lieutenant hervor. »Wer sind Sie? Wilburn, oder Farley, oder Morgan.«

      »Scott Wilburn.«

      »Schön, Wilburn. Sie sind verhaftet.«

      Männer kamen näher, einige traten aus dem Boarding House. Whitlock erkundigte sich nach dem Sheriff's Office. Der Mann erklärte ihm den Weg. »Vorwärts, Wilburn«, gebot Whitlock. »Sie werden die Nacht hier im Jail verbringen, und morgen früh reiten wir.«

      »Noch habt ihr mich nicht in Las Cruses«, zischte der Bandit wie eine Schlange.

      Whitlock drückte ihm die Mündung des Revolvers gegen die Wirbelsäule. »Marsch! Sie haben gehört, wohin wir uns wenden müssen.«

      »Verständigt den Arzt«, sagte Corporal Patty zu einigen Männern. Dann schloss er sich Whitlock an, der den Banditen bereits in Richtung Office dirigierte.

      Zwei Deputys kamen ihnen auf der Straße entgegen. »Was war los? Wer hat geschossen? Ist jemand verwundet oder tot?«

      »Wir sind Wilburn und seinen beiden Kumpanen von den Mimbres Mountains herunter gefolgt«, erklärte Whitlock ruhig. »Es sind Skalpjäger und Mörder und haben in New Mexiko einen Sheriff niedergeschossen. Wir brechen morgen früh auf, um Wilburn nach Las Cruses zu schaffen. Bis zum Morgen bitte ich Sie, ihn in Gewahrsam zu nehmen.«

      »Liegt gegen diese Männer in Texas etwas vor?«, fragte einer der beiden Deputys.

      »Nein«, antwortete an Stelle des Lieutenants der Bandit. »In Texas werde ich nicht gesucht, ebenso wenig meine Freunde. Wir waren vorher noch nie in diesem Staat.«

      »Dann


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