Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo


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sich umso mehr widersetzt, je mehr sie liebt,

      Gab sie ihre großen Güter und ihre Macht und Kunde,

      Gezwungenermaßen, mit einer widerwilligen Freude;

      Sich selber gab sie zur Verzückung und zum Gebrauch.

      Auf tiefgreifende Weise von Abirrungen befreit,

      Fand sie die Ziele wieder, derentwegen sie geschaffen war:

      Sie wandte gegen das Böse, dem sie geholfen hatte,

      Ihren motorigen Zorn, ihre unsichtbaren Mittel zur Tötung;

      Ihre gefährlichen Launen und ihre willkürliche Gewalt

      Überantwortete sie dem Dienst an der Seele

      Und der Kontrolle eines spirituellen Willens.

      Ein größerer Despot bändigte ihren Despotismus.

      Bestürmt, überrascht in der Festung ihres Selbstes,

      Besiegt von ihrem eigenen unerwarteten König,

      Erfüllt und freigekauft durch ihre Dienstbarkeit,

      Erlag sie in einer bezwungenen Ekstase,

      Geraubt ihre versiegelt hermetische Weisheit ihr,

      Fragmenten des Mysteriums der Allgewalt.

      Eine Grenzland-Herrscherin ist die okkulte Kraft.

      Als Wächterin an der Schwelle zum Jenseits der Erdenbühne

      Hat sie die Ausbrüche der Götter kanalisiert

      Und durch Aussichten intuitiven Sehens

      Eine lange Straße schillernder Entdeckungen gebahnt.

      Die Welten eines wundervollen Unbekannten waren nah,

      Eine unbeschreibliche Gegenwart stand hinter ihr:

      Ihre Herrschaft nahm deren mystischen Einfluss auf,

      Deren Löwenkräfte kauerten ihr zu Füßen;

      Hinter deren Türen schläft unbekannt die Zukunft.

      Höllenabgründe gähnten um die Schritte der Seele

      Und riefen für ihre steigende Schau göttliche Gipfel:

      Ein nie endendes Aufsteigen und Abenteuer der Idee

      Lockten dort unermüdlich den Forschergeist

      Und zahllose Stimmen suchten auf das entzückte Ohr;

      Millionen Gestalten kamen und waren nie mehr gesehen.

      Dies war eine Vorderseite von Gottes tausendfachem Haus,

      Anfänge des halb abgeschirmten Unsichtbaren.

      Eine magische Eingangshalle schimmerte

      Zitternd im Halbdunkel eines abgeschirmten Lichtes,

      Ein Hof des mystischen Verkehrs der Welten,

      Ein Balkon und eine wunderreiche Fassade.

      Über ihr erstrahlten hohe Unermesslichkeiten;

      All das Unbekannte schaute aus dem Grenzenlosen:

      Es wohnte auf einem Rande stundenloser Zeit

      Und blickte aus irgendeinem immerwährenden Jetzt,

      Seine Schatten, schimmernd von der Geburt der Götter,

      Seine Körper, ankündigend den Körperlosen,

      Seine Stirnflächen, glühend von der Überseele,

      Seine Formen, projiziert aus dem Unkennbaren,

      Seine Augen, träumend vom Unbeschreibbaren,

      Seine Antlitze, starrend in die Ewigkeit.

      Leben in ihm erfuhr sein riesiges unterbewusstes Hinterland;

      Die kleinen Vorderfronten erschlossen sich den ungesehene Weiten:

      Die Schlünde lagen bloß, die fernen Transzendenzen

      Flammten in Transparenzen geballten Lichts.

      Eine riesenhafte Ordnung ward hier entdeckt,

      Von der die Fransen und der ausgedehnte Saum

      Der karge Stoff unseres materiellen Lebens sind.

      Dies offenkundige Universum, dessen Figuren

      Die in überbewusstem Lichte eingetauchten Geheimnisse bergen,

      Schrieb deutlich die Buchstaben seines leuchtenden Codes:

      Eine Karte mit subtilen Zeichen, unbegreiflich dem Denken,

      War aufgehängt an der Wand des innersten Mentals.

      Erhellend die konkreten Bilder der Welt

      Durch seinen Glanz in Symbole voller Sinn,

      Bot es dem intuitiven Exegeten

      Seinen Widerschein des ewigen Mysteriums dar.

      Aufsteigend und absteigend zwischen den Polen des Lebens

      Tauchten die aufeinanderfolgenden Königreiche abgestuften Gesetzes

      Aus dem Ewigwährenden in die Zeit

      Und, froh über die Glorie eines vielseitigen Mentals

      Und voll von Lebens Abenteuer und Freude

      Und bepackt mit Schönheit von der Materie Formen und Farben,

      Klommen aus der Zeit zurück in todloses Selbst,

      Tragend auf einer goldenen Leiter die Seele hoch,

      Mit Diamantfäden die Extreme des Geistes verbindend.

      Bei diesem Absinken von Bewusstsein zu Bewusstsein

      Stützte sich jedes auf die Macht des okkulten Nichtbewusstseins,

      Den Brunnen seiner notwendigen Unwissenheit,

      Erzsteinmetz der Begrenzungen, durch die es lebt.

      Bei diesem Aufsteigen von Bewusstsein zu Bewusstsein

      Erhob ein jedes seine Gipfel hin zu Dem, woher es kam,

      Ursprung von allem, was es je gewesen ist,

      Und Heimat von allem, was es noch werden könnte.

      Eine Orgel-Tonleiter von den Taten des Ewigen,

      Steigend zu deren Klimax in einer endlosen Ruhe,

      Schritte des Wundervollen mit den vielen Gesichtern,

      Vorbestimmte Etappen des sich entwickelnden Weges,

      Maße für die Statur der wachsenden Seele,

      Deuteten sie Dasein durch Dasein

      Und, vermittelnd zwischen den Höhen und Tiefen,

      Einten die heimlich vermählten Gegensätze

      Und verknüpften die Schöpfung mit dem Unbeschreibbaren.

      Eine letzte hohe Welt, wo sich alle Welten treffen, war zu sehen;

      In ihrem Gipfelglanz, wo nicht Nacht ist und nicht Schlaf,

      Begann das Licht der höchsten Trinität.

      Alles entdeckte dort, wonach es hier sucht.

      Sie setzte das Endliche frei in die Grenzenlosigkeit

      Und stieg empor in ihre eigenen Ewigkeiten.

      Das Nichtbewusste fand sein Herz des Bewusstseins,

      Idee und Gefühl, tappend in Unwissenheit,

      Ergriffen endlich voll Inbrunst den Körper


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