Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo


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      Schienen sie kaum aus dem Stoff hiesiger Dinge zu sein.

      Wie durch das Glas eines magischen Fernsehens,

      Scharf umrissen für ein vergrößerndes inneres Auge,

      Erstrahlten sie wie Bilder, projiziert von einem entlegenen Schauplatz,

      Zu hoch und froh, als dass sterbliche Augen sie fassen könnten.

      Doch nah und wirklich sind dem sehnsuchtsvollen Herzen

      Und dem leidenschaftlichen Verstehen und Erfühlen des Körpers

      Die verborgenen Königreiche der Glückseligkeit.

      In einem nahen unerreichten Reich, das wir dennoch fühlen,

      Geschützt vor der krallenden Umklammerung von Tod und Zeit,

      Entronnen der Heimsuchung von Kummer und Begehren,

      Liegen sie in hellen verzauberten sicheren Peripherien

      Für immer in der Seligkeit schwelgend.

      Vor unseren Augen in Traum und Trance und tiefem Sinnen,

      Über das innere Feld einer subtilen Vision,

      Weite verzückte Landschaften, die der Sicht entfliehen,

      Ziehen die Gestalten eines vollendeten Königreichs vorbei

      Und hinterlassen eine Spur leuchtender Erinnerung.

      Imaginäre Schauplätze oder großartige ewige Welten,

      Im Traum erfasst oder gefühlt, berühren unser Herz mit ihren Tiefen;

      Unwirklich erscheinend, doch wirklicher als das Leben,

      Glücklicher als Glück, wahrer als wahre Dinge,

      Und wären sie nur Träume oder erhaschte Bilder,

      Würde des Traumes Wahrheit der Erde eitle Wirklichkeiten Lügen strafen.

      Dort leben festgehalten im prompten ewigen Moment

      Oder kehren, immer rückrufend, den sehnsuchtsvollen Augen zurück

      Ruhige Himmel unvergänglichen Lichts,

      Erleuchtete Kontinente violetten Friedens,

      Meere und Flüsse von Gottes Fröhlichkeit

      Und sorglose Ländereien unter purpurnen Sonnen.

      Dies, einst ein Stern der hellen fernen Idee

      Oder der Fantasie Kometenschweif des Traumes,

      Ward jetzt eine nahe Gestalt der Wirklichkeit.

      Die Kluft zwischen Traum-Wahrheit und Erd-Tatsache überquert,

      Waren die Wunderwelten des Lebens keine Träume mehr;

      Seine Schau machte sich all das zu eigen, was sie enthüllten:

      Ihre Szenen, ihre Ereignisse trafen sein Auge und Herz

      Und übergossen sie mit reiner Lieblichkeit und Seligkeit.

      Eine atemlose Gipfelregion zog seinen Blick auf sich,

      Deren Grenzen in ein Firmament des Selbstes ragten

      Und gen seltsamen ätherischen Grund eintauchten.

      Die Quintessenz der höchsten Freude des Lebens glühte dort.

      Auf einem spirituellen und geheimnisvollen Gipfel

      Trennte nur die hohe umwandelnde Linie eines Wunders

      Das Leben vom formlosen Unendlichen

      Und bot der Zeit die Zuflucht vor der Ewigkeit.

      Aus jenem formlosen Stoff prägt die Zeit alle Form;

      Die Ruhe des Ewigen hält das kosmische Wirken:

      Die proteus-artigen Bilder der Welt-Kraft

      Bezogen die Stärke zu sein, den Willen fortzubestehen,

      Aus einem tiefen Ozean dynamischen Friedens.

      Umkehrend des Geistes Spitze auf das Leben zu,

      Gewährt sie die formgebenden Freiheiten des Einen,

      Um die Träume ihrer Launen in Taten auszugießen,

      Sein Weisheitsruf festigt ihren unbedachten Fuß,

      Er stützt ihren Tanz auf festem Untergrund,

      Seine zeitlose stille Unveränderlichkeit

      Muss ihrem Schöpfungswunder Normen setzen.

      Aus den nichtsehenden Energien der Leere

      Den Schauplatz eines konkreten Universums erfindend,

      Hat sie dessen Schritte durch sein Denken festgelegt, in dessen blindem Wirken

      Sieht sie durch Blitze seines allwissenden Lichts.

      Das unergründliche Supramental neigt sich nach ihrem Willen nieder,

      Um ihre Kraft zu lenken, die fühlt, doch nicht erkennen kann,

      Sein Atem der Macht beherrscht ihre ruhelosen Meere

      Und Leben gehorcht der regierenden Idee.

      Nach ihrem Willen, geführt von einer leuchtenden Immanenz,

      Bahnt sich das riskant experimentierende Mental

      Seinen Weg durch dunkle Möglichkeiten

      Inmitten zufälliger Formationen einer unkundigen Welt.

      Unsere menschliche Unwissenheit bewegt sich hin zur Wahrheit,

      Damit das Nichtwissen allwissend werden kann,

      Umgewandelte Instinkte sich zu göttlichen Gedanken formen,

      Gedanken fehlerlose unsterbliche Schau beherbergen

      Und die Natur emporklettert zur Identität mit Gott.

      Der Meister der Welten, der sich selber zu ihrem Sklaven machte,

      Ist der Vollstrecker ihrer Fantasien:

      Sie hat die Meere der Allmächtigkeit kanalisiert;

      Sie hat durch ihre Gesetze den Unbegrenzbaren begrenzt.

      Der Unsterbliche hat sich verpflichtet, ihre Werke zu tun;

      Mit Aufgaben ringt er, die ihr Unwissen stellt,

      Verborgen im Mantel unserer Sterblichkeit.

      Die Welten, die Formen, die von der Fantasie ihrer Göttin erschaffen werden,

      Haben ihren Ursprung auf den ungesehenen Höhen verloren:

      Sogar abgetrennt, abirrend von ihrer zeitlosen Quelle,

      Sogar deformiert, finster, verflucht und gefallen, –

      Da selbst das Fallen entstellte Freude in sich birgt

      Und nichts sie verschmäht, das dem Entzücken dient, –

      Können auch diese wieder zu den Gipfeln zurückkehren oder hier

      Den Urteilsspruch von des Geistes Sturz aufheben,

      Ihre verwirkte Göttlichkeit wiederfinden.

      Sogleich vom Schwung einer ewigen Schau erfasst,

      Sah er ihre Pracht und Herrlichkeit von hochgeborenen Zonen

      Und ihre Regionen, die sich in den Niederungen winden.

      Oben war eine Monarchie ungefallenen Selbsts,

      Unten war die düstere Trance des Abgrunds,

      Ein Gegenpol oder eine dunkle Antipode.

      Dort gab es Weiten von Herrlichkeit der Lebensmacht Absolutheiten:

      Alle


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