Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman - Günter Dönges


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im Wagen überprüfen!«

      »Die Anlage funktionierte natürlich ausgezeichnet, oder?«

      »Sehr wohl, Sir. Und was die beiden Herren betrifft, so müßten sie inzwischen gefunden worden sein.«

      »Wieso?« Rander lächelte bereits. Er wußte um den Erfindungsreichtum seines Butlers.

      »Nun, Sir, aus Gründen der Sicherheit fühlte ich mich veranlaßt, den zuständigen Behörden das zu geben, was man gemeinhin einen Tip nennt.«

      *

      Die beiden in Parkers Wagen Gefangenen standen inzwischen Höllenqualen aus.

      Was durchaus zu verstehen War.

      Sie waren durch eine handelsübliche Handschelle miteinander verbunden und glichen im übertragenen Sinn siamesischen Zwillingen. Ihr Pech bestand darin, daß der Mann mit dem 45er durch eine zusätzliche und zweite Handschelle mit dem Scherengitter eines Bankportals verbunden war.

      Über Langeweile konnten sie sich nicht beklagen.

      Zwei uniformierte Polizisten waren mit Stahlsäge und Beißzange damit beschäftigt, diese bewußte Handschelle aufzuknacken. Was nicht einfach war, denn die Handschelle, die das Handgelenk und das Scherengitter miteinander verband, erwies sich als ausgesprochen hartnäckig.

      Abgesehen von den beiden Uniformierten belebten noch weitere Beamte die Szene. Diese Leute gehörten verschiedenen Dezernaten an und diskutierten lebhaft miteinander darüber, wer die beiden Männer wohl kurzgeschlossen haben mochte.

      Es mußte, darüber waren sie sich einig, ein Sach- und Fachkenner gewesen sein, denn die beiden Männer waren der Polizei wohlbekannt. Sie hießen Cary und Hal und galten als ausgemachte Gangster.

      Cary und Hal hüteten sich, nähere Auskünfte über ihre Betriebspanne zu liefern. Sie sprachen von dem berühmten großen Unbekannten und wußten im übrigen von nichts.

      Bei dieser Version blieben sie auch noch nach zwei Stunden, als man sie endlich vom Scherengitter losgeeist hatte. Was ein gewisser Josuah Parker übrigens einkalkuliert hatte, denn zu dieser Zeit war er bereits wieder unterwegs. Diesmal aber in Begleitung von Mike Rander und Sue Weston.

      Captain Madford vom Sonderdezernat allerdings ging sofort ein Licht auf, als die Meldung von der seltsamen Befreiungsaktion seinen Schreibtisch erreichte.

      Er klemmte sich sofort ans Telefon und rief Mike Randers Penthouse an.

      Als sich auf der Gegenseite aber nur der automatische Antwortgeber meldete, da wußte er genau Bescheid. Er wußte, daß sich zumindest ein gewisser Josuah Parker wieder mal auf den Kriegspfad begeben hatte.

      Und er wußte, daß es wieder mal Ärger für ihn geben würde.

      *

      Es war etwa zweiundzwanzig Uhr, als Parkers hochbeiniger Wagen vor einem kleinen Kino hielt, das in einer engen Seitenstraße irgendwo im Loop lag.

      Es handelte sich um ein sogenanntes Studio-Kino, in dem nur Experimentalfilme gezeigt wurden, wie die Leuchtschrift über dem schmalen Eingang verkündete.

      Das Kassenhäuschen präsentierte eine üppige Blondine, die ein wenig lasziv bis ordinär wirkte. Ihr Dekolleté war verwegen und an sich ein Experiment.

      Parker schritt gemessen auf dieses Kassenhäuschen zu und lüftete höflich seine schwarze Melone.

      »Wären Sie so liebenswürdig, Madam, mir eine Karte zu verkaufen?« bat er.

      »Klar«, sagte sie und musterte ihn ungeniert, »Loge oder Parkett?«

      »Was würden Sie meiner bescheidenen Wenigkeit denn empfehlen?«

      »Parkett«, sagte sie etwas geringschätzig, »wir zeigen übrigens nur Filme in der Originalsprache.«

      »Könnten Sie mit weiteren Einzelheiten dienen?«

      »Revolutionsfilme aus Kuba«, sagte sie.

      »Ausgezeichnet«, freute sich Parker andeutungsweise, »ich wollte meine spanischen Kenntnisse ohnehin ein wenig auffrischen.«

      Er erhielt seine Karte, nachdem er einen erstaunlich hohen Eintrittspreis entrichtet hatte. Im Eingang zum eigentlichen Kino stieß er fast mit einem Turm von einem Mann zusammen, der eigentlich in einen Catcherring gepaßt hätte.

      Dieser Catcher prüfte sehr eingehend die Eintrittskarte, schaltete dann die kleine Taschenlampe ein und führte den Butler in den Zuschauerraum.

      Etwas unlustig wies der Catcher einen Platz im Parkett an und verschwand dann auf äußerst leisen Sohlen.

      Parker schaute zur Leinwand hoch, wo ein Film abgespult wurde. Es handelte sich tatsächlich um einen Experimentierfilm, denn er verstand von dem, was gezeigt und gesagt wurde, nicht ein einziges Wort.

      Auf der Leinwand war eine Frau zu sehen, die vor einem Spiegel saß und sich ihr Haar kämmte.

      Sie tat es noch nach vier Minuten, was Parker verständlicherweise langweilte.

      Dabei stieß sie leise, zischende Geräusche aus, was Josuah Parker befremdete.

      Er fühlte sich derart gelangweilt, daß er sich entschloß, diesem Film sein Interesse vorzuenthalten.

      Parker hatte sich inzwischen informiert.

      Außer ihm befanden sich im Zuschauerraum nur etwa zwölf bis fünfzehn Personen, die die Dunkelheit nutzten, entweder zu schlafen, oder, falls es sich um Pärchen handelte, intim miteinander zu werden.

      Parker, der seine schwarze Melone abgenommen hatte, schob sie über den Bambusgriff seines Regenschirms und klemmte diesen so verzierten Regenschirm dann hinter einen der Klappsitze. Dann erhob er sich und nutzte eine Dunkelphase auf der Leinwand, um seinen Sitz und die Stuhlreihe zu verlassen.

      Er hoffte, dabei nicht entdeckt zu werden.

      *

      »Und ich gehe jede Wette ein, daß Ihr Butler uns diese Geschichte eingebrockt hat«, schnaufte Madford und sah Mike Rander grimmig an, »inzwischen kenne ich doch seine Methoden. Vor allen Dingen seine Masche mit den privaten Handschellen. Ich will wissen, weshalb er die beiden Gangster Cary und Hal an das Scherengitter angeschlossen hat.«

      »Darf ich Ihnen einen Drink anbieten?« ließ Sue Weston sich vernehmen. Auch sie befand sich im Studio von Mike Rander und hatte amüsiert zugehört, wie Madford sich wieder mal über den Butler beschwerte.

      »Ich will keinen Drink! Ich will wissen, wo Parker steckt!« gab Madford in seiner gereizten Art zurück. Der schmale, kleine Mann mit dem eleganten Lippenbärtchen erinnerte eigentlich stets an einen mißgelaunten Gockel, der auf alles einhackt, was seinen Weg kreuzt.

      Als Sue Weston mit dem gefüllten Glas wieder gehen wollte, schnappte er allerdings blitzschnell nach dem Drink.

      »Nehmen Sie doch nicht immer alles so wörtlich«, sagte er dazu, »Sie müssen doch meinen Ärger verstehen. Parker geht wieder mal seine eigenen Wege. Und ich wette, diese beiden festgeschlossenen Gangster hängen mit dem Fall Levell zusammen. Ist es nicht so?«

      Während er noch redete, sah er Mike Rander eindringlich an.

      »Sprechen Sie darüber mit Parker! Ich habe die beiden Typen ja schließlich nicht ans Scherengitter angeschlossen«, sagte Rander lächelnd.

      »Aber Sie wissen, was gespielt wird!«

      »Glauben Sie denn immer noch daran, daß Levell sich freiwillig mit dem Lohngeld abgesetzt hat?« Rander wich mit seiner Frage einer Antwort aus.

      »Natürlich bin ich nach wie vor sicher«, schnappte Madford sofort zu, »ein durchgebrannter Kassenbote ist doch bereits ein klassischer Fall. So etwas kommt doch am laufenden Band vor.«

      »Sie haben natürlich eine Großfahndung nach ihm eingeleitet, nicht wahr?«

      »Worauf Sie sich verlassen können, Rander.« Madford nippte am Drink, um dann nachdrücklich zu nicken, »irgendwann


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