Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Blicke, die sich Stilson, Paul und Lana zuwarfen, waren der letzte Beweis für Parker. Diese Gruppe hatte mit Conally nichts zu tun. Sie hatte sogar deutlich sichtbare Angst vor diesem Gangsterboß.

      Paul verlor plötzlich sein Interesse für Parker. Er schaute kurz auf seine schallgedämpfte Waffe und verließ dann schnell die Privatwohnung seines Chefs.

      Er wollte sich wohl irgendwo im Treppenhaus aufbauen und aufpassen. Er wollte sich nicht von den Schlägern und Gorillas überraschen lassen.

      Lana zögerte einen Moment, dann folgte sie dem Hippie. Zurück blieb ein deutlich nervöser Mister Stilson, der nicht so recht wußte, was er machen sollte.

      *

      Es war hell geworden.

      In den Straßenschluchten der Stadt regte sich der erste Verkehr. Rander und Madford saßen abgekämpft im Studio des jungen Anwalts und genossen den heißen, starken Kaffee, den Rander aufgebrüht hatte.

      Sie hatten sich noch sehr lange mit einer entfesselten Sue Weston herumschlagen müssen. Nun war Ruhe eingekehrt. Sie schien tief und fest zu schlafen.

      »Als das Telefon sich meldete, nahm Rander den Hörer ab, hörte kurz zu und reichte ihn dann an Madford weiter.

      »Interessante Neuigkeiten«, sagte er, nachdem er aufgelegt hatte. »Meine Dienststelle hat sich mit den beiden Gangstern Ron und Clive befaßt.«

      »Hoffentlich sind es Bekannte.«

      »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Madford und nippte an seinem Kaffee, »sie haben eben zugegeben, für Conally zu arbeiten. Sie haben auf der ganzen Linie ausgepackt.«

      »Und Miß Weston und mich wollten sie sicher nur zu einem kleinen und harmlosen Ausflug einladen, nicht wahr? Von Kidnapping keine Spur, oder?«

      »Das ist haargenau ihre faule Ausrede«, gab Madford lächelnd zurück. »Wir werden sehen, wie weit sie damit kommen.«

      »Wo stammen diese beiden Schläger her?« wollte Rander wissen.

      »Hier aus Chikago, sie waren aber für ein paar Jahre im Süden. Jeder von ihnen hat einige Vorstrafen auf dem Buckel. Ich bin sicher, daß sie Conally belasten werden.«

      »Dann brauchen Sie sich ja jetzt nur diesen Conally zu kaufen, wie?«

      »Meine Leute sind bereits unterwegs«, sagte Madford selbstzufrieden. Er trank seine Tasse leer und schaute dann auf seine Armbanduhr, »für mich wird’s jetzt Zeit. Ich möchte dabei sein, wenn Conally in meinem Dezernat erscheint.«

      »Um ihn nach Hank Levell zu fragen, wie?« Rander lächelte.

      »Vielleicht auch das«, meinte Madford, »es sieht jetzt tatsächlich so aus, als wären ein paar Leute hinter dem Kassenboten her, um ihm die Dollars abzujagen. Was doch nur beweist, daß meine Theorie richtig ist. Er ist mit dem Zaster durchgebrannt.«

      »Haben Sie wirklich keine anderen Beweise?« Rander sah den Captain prüfend an.

      »Nun ja …«

      »Sagen Sie schon, daß Sie die beiden Anrufe mitgehört haben«, warf Rander ihm an den Kopf.

      »Nun ja … Stimmt! Natürlich habe ich die Telefonleitung überwachen lassen.«

      »Dann könnten Sie mir doch auch sagen, woher der Anruf kam.«

      »Ich werde mich hüten, meine Karten auf den Tisch zu legen, Rander. Weiß ich, was Parker inzwischen ausgegraben hat?«

      »Ich werde Sie informieren, sobald er hier auftaucht, Ehrenwort!«

      »Okay.« Madford sah den jungen Anwalt abschätzend an, »ich werde es riskieren. Hank Lovells Anruf kam aus … Atlantic City.«

      »Wo sein Bruder Paul lebt?«

      »Richtig!«

      »Steht Paul Levell unter Beobachtung?«

      »Aber selbstverständlich, Rander. Er tut keinen Schritt, den wir nicht kennen. Bisher hat sich dort aber nichts Verdächtiges getan.«

      »Ihrer Ansicht nach dürfte Hank dann mit den 250 000 Dollar zu seinem Bruder gefahren sein?«

      »Wäre das so abwegig? Die beiden Burschen haben sich vielleicht zusammengetan.«

      »Klingt nicht schlecht. Vorausgesetzt, Madford, daß Hank Levell wirklich der Anrufer war.«

      »Hat das seine Frau nicht bestätigt? Sie waren doch in ihrer Wohnung, als der zweite Anruf kam.«

      »Das wissen Sie auch?«

      »Selbstverständlich wird auch Mrs. Levell überwacht. Für den Fall nämlich, daß Levell zurück zu seiner Frau kommt!«

      »Ich wünschte, Parker würde endlich aufkreuzen«, sagte Mike Rander ungeduldig, »irgendwie paßt es nicht zu ihm, daß er sich nicht meldet.«

      »Wie ich Ihren Butler kenne, rührt er bereits wieder in irgendeiner Suppe herum«, schloß Madford und verzog sein Gesicht, »ich wünsche ihm ja nichts Böses, Rander, aber die Fingerspitzen, die sollte er sich wirklich mal gründlich verbrennen.«

      *

      »Darf ich mir gestatten, einen Gedanken laut werden zu lassen?« Parker hatte sich an Stilson gewandt, der allein zurück im Wohnraum geblieben war.

      »Na?«

      »Sie haben sich zwar, was Ihre Aussagen und Behauptungen betrifft, in viele Widersprüche verwickelt«, stellte der Butler fest, »doch langsam neige ich zu der Ansicht, daß Sie keineswegs die Fäden in der Hand halten.«

      »Wie … Wie kommen Sie denn darauf?«

      »Den Ton scheint doch dieser Hippie anzugeben, oder?«

      »Unsinn!«

      »Oder vielleicht Miß Clint?«

      »Quatsch … Ich bin der Chef!«

      »Hoffentlich respektieren Ihre beiden Mitarbeiter Paul und Lana diese Behauptung, Mister Stilson.«

      »Wenn es denen picht paßt, können sie ja gehen. Und nun wieder zu Ihnen, Parker. Zu Hank Levell. Ich hätte Ihnen einen Vorschlag zu machen.«

      »Sie wollen mir eine gewisse Beteiligung anbieten?«

      »Woher wissen Sie das?«

      »Dies, Mister Stilson, war nicht schwer zu erraten.«

      »Das ist Ihre letzte Chance, wenn Sie nicht solange durchgeprügelt werden wollen, bis Sie Ihre Informationen ausspucken!«

      »Sind auch Sie dieser Ansicht, Miß Lana?« fragte Parker über die Schulter von Stilson hinweg.

      Und erneut fiel Stilson auf diesen plumpen Trick herein. Er nahm zumindest den Kopf etwas herum.

      Was dem Butler vollkommen genügte.

      Er griff erstaunlich schnell nach seiner schwarzen Melone und funktionierte sie in ein Wurfgeschoß um.

      Die schwarze Kopfbedeckung sirrte mit scharfem Zischen durch die Luft und traf die Stirn von Stilson, der wie unter einem Hammerschlag zusammenfuhr.

      Als er sich herumwerfen und Parker angreifen wollte, war es bereits zu spät.

      Parker goß ihm nicht nur den Inhalt einer Blumenvase über den Kopf, sondern gebrauchte anschließend die Vase als Schlaginstrument. Als Stilson sehr ruhig und entspannt auf dem Boden lag, mußte der sonst so würdige Butler sich ein aufsteigendes Lächeln verbeißen.

      Eine der halb verwelkten Blumen aus der Vase steckte wie eine Indianerfeder hinter Stilsons Ohr.

      Was fast dekorativ aussah.

      *

      »Da sind Sie ja endlich«, sagte Rander erleichtert, als sein Butler aus dem Expreßlift stieg.

      »Ich möchte mich für meine Unpünktlichkeit in aller Form entschuldigen«,


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