Tagebücher 1818 - 1832. Johann Wolfgang von Goethe

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Tagebücher 1818 - 1832 - Johann Wolfgang von Goethe


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Den Schultzischen Brief mundirt. Genast. Acten geheftet. Spazieren gefahren, John Briefconcepte dictirt. Mit Ulriken zu Tische. Nachher Raphaels Zeitgenossen nach Bartsch. Hofrath Meyer. Blieb zu Tische. Die Raabische Sendung besprochen.

      16. Nebenstehende Expeditionen: Brief an Staatrath Schultz nach Berlin (laut Concept). Paquet an Güldenapfel nach Jena (ein Rieß Papier zum Catalog). – Genast und Sohn, auch Schauspieler; sang der junge Genast einige Arien und Lieder. Zu Ihrer Hoheit der Großherzogin, wo die Prinzessinnen waren, auch Staatsminister von Fritsch. In's Palais zu Conditor Stenger, die ausgestopften Vögel zu sehen. Zu Hause Abschiedsbesuch von Geheimderath von Einsiedel. Empfehlungsschreiben für Schiller und Unzelmanns ajustirt. Kam das Blücherische Modell von Rauch aus Berlin durch Herrn von Stein. Mittag mit Ulriken. Nach Tische Bartsch und Kupfer. Hofrath Meyer. Über das Modell. Abends von Schiller, von Stein, der Canzler und Frau von Pogwisch.

      17. Spät aufgestanden. Jones Verdienste und Ironie. Einige Briefe. Kaufmann restaurirte das Blüchersche Modell. Mittags zu zwey. Nach Tische Bartsch und Kupfer. Abends bis Umpferstedt gefahren. Mit Ulriken allein.

      18. Briefe mundirt. Um 11 Uhr Herr von Stein, über das Blücherische Modell gesprochen. Mittag zu zwey. Nach Tische Lombardische Schule. General- Krause. Zum Abend Frau von Stein, Fräulein von Staff, Stiftsdame; Herr von Stein und Tochter; Herr und Frau Prof. Riemer, Coudray und Meyer. – An Herrn Frommann das Manuscript zum Nachtrag des Divans. Herrn Dr. Boisserée nach Stuttgardt, neue Anregung zur Correspondenz. Herrn Präsident von Weiden, Dank für einen überschickten Bärenschädel.

      19. Nebenstehendes besorgt: Erstes Manuscript der Osteologie nebst Brief an Frommann nach Jena. Paquet und Brief mit meinen Werken an Schlosser in Frankfurt. – Carlsbader Mineralien-Sammlung für Petersburg. Ordnung in den vorderen Zimmern. Mittags mit Ulriken. Nach Tische Verdienste der Künstlerfamilie Ghisi in Mantua. Mit Herrn Hofrath Meyer spazieren gefahren um's Webicht. Ulrike aus Salomo's Urtheil. Dr. Weller war von Jena gekommen.

      20. Ging Dr. Weller nach Jena zurück mit verschiedenen Expeditionen. Verordnung an Rentamtmann Müller wegen des Fruchtdeputats für die Allgemeine Litteratur-Zeitung. Prof. Renner wegen der Prosectorstelle. Mittag mit Ulriken. Die Kiste nach St. Petersburg gepackt, Briefe deßhalb concipirt. Kam eine Kiste Mineralien vom Herrn Ritter von Giesecke. Dieselbe ausgepackt geordnet und betrachtet. Herr von Stein. Über schlesische und andere preußische Verhältnisse. Vor Tische hatte Canzler von Müller Abschied genommen, der nach Neustadt ging. Aufsatz des Herrn von Lindenau im Oppositionsblatt wegen des Contingentes. Berliner Zeitung. Aufruf einer Jury aus Norddeutschland. Abends Hofrath Meyer, über diese und andere Gegenstände.

      21. Verzeichniß der Mineralien von Giesecke. Urlaubsgesuch meines Sohnes an den Minister von Gersdorff; gewährende Antwort. Zum Druck das Neuste vorbereitet. Einige Briefe concipirt, andere mundirt. Mit Ulriken zu Tische. Nach Berka gefahren. Um 7 Uhr zurückgekommen. Hofrath Meyer, blieb zu Tische. Recapitulation der nächsten Zustände.

      22. Aufsatz über botanische Metamorphose für den 9. Bogen des 2. morphologischen Heftes. Verschiedene Briefe concipirt. Sendung der Gieseckischen Mineralien einrangirt. Mittags zu zwey. Nach Tische einige Zeichnungs-Miscellaneen durchgesehen. Metamorphosen des Ovids. Brief an meinen Sohn nach Dresden. Kam Professor Zelter an, mit demselben den Abend zugebracht.

      23. Nebenstehende Briefe zur Post: Prof. Renner nach Jena. Dr. Gries nach Jena. Herrn Cammerrath von Goethe nach Dresden. – 26. und 27. Aushängebogen zum Divan. Professor Zelter spazieren gefahren an den untern Garten und in's Webicht. Zurück und mancherlei verhandelt über Musik und andere Kunstgegenstände. Mittag zu drey. Nach Tische Raphaels Bibel. Spazieren gefahren nach Belvedere. Abends Hofrath Meyer. Einige Lieder vorgetragen und sonst.

      24. Nebenstehende Briefe mundirt und abgeschlossen: Herrn Rath Schlosser, Ankunft des Schnitzwerks, nach Frankfurt a. M. Bergrath Cramer nach Dillenburg. Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn. – War das Schnitzwerk Adam und Eva wohl angekommen. Etwas zur Morphologie. Mit Zelter manches verhandelt. Die Kupfer nach Raphael angesehen. Mittag zu drey. Nach Tisch einige Musik. Kam Prof. Riemer. Kam Hofrath Meyer. Blieben Abends beysammen.

      25. Ging Zelter fort. Morphologische Botanik. Schauspieler Wolff von Berlin. Mit demselben Theatralia, besonders auf Faust bezüglich, durchgesprochen. Mittags derselbe und Prof. Riemer. Blieben lange zusammen. 28. Revisionsbogen von Jena. Abends allein. Las Clytämnestra, ein Trauerspiel, Probestückchen junger Berliner Dichter.

      26. Zur Abreise nach Jena vorbereitet. Um 9 Uhr abgefahren, nach 11 Uhr in Jena. Entoptische Versuche bey völlig heiterem Himmel wiederholt; Übereinstimmung mit denen vor zwey Jahren. Mittag allein. Rentamtmann Müller wegen verschiedener Zettel. Kam Professor Zelter. Mit Dr. Weller spazieren gefahren. Nachts mit Zelter auf Winzerla; auf dem Wege die Johannisfeuer betrachtet.

      27. Die nächsten Geschäfte geordnet und überdacht, Promemoria an Serenissimum wegen der Bibliotheksangelegenheit. Einiges zu Faust für Fürst Radziwill. 29. Revisionsbogen. Prof. Zelter. Zu den Prinzessinnen zur Tafel. Nach Hause. Sodann mit Zelter gegen Dornburg spazieren gefahren. Zu Major von Knebel, wo Obrist von Lynkers waren. Mit Zelter zu Frommanns, Unterhaltung über Mara, Catalani und mehrere Sängerinnen.

      28. Johann aus der Druckerei, den 29. Bogen ihm zugestellt; neues Manuscript zur Morphologie. Professor Güldenapfel wegen seiner eigenen Angelegenheiten. Professor Werneburg wegen den Maschienen zur angewandten Mathematik. Inspector Bischoff wegen seines Quartiers. 10 Uhr auf die Bibliothek, daselbst alles betrachtet und überlegt, auch einiges angeordnet. Nach Hause. Einiges den Druck betreffend nachgearbeitet. Zu Major von Knebel zu Tische. Um 4 Uhr nach Hause. Prof. Renner Nachricht bringend, daß die Kinder in Weimar angekommen. Herr Frommann kam zum Versuch. Mit Major von Knebel spazieren gefahren nach Lobeda. Nachts zu Hause den 30. Revisionsbogen durchgesehen. NB. Die Prachtausgabe der Lusiaden von der Bibliothek durchgegangen.

      29. Vorbereitung auf den heutigen Botentag. Kam Hofrath Meyer. Auf die Bibliothek. Tischlermeister Werner wegen ferner aufzuschlagenden Repositorien. Zu Obrist von Lynker. Zu Hause gegessen. Der 30. Revisionsbogen in die Druckerei. Mit Dr. Weller nebenstehende Expeditionen: 1) Geh. Cammerrath Stichling wegen der Baulichkeit im Collegien-Gebäude. 2) Rath Vulpius wegen der Zettel. 3) Cammerjunker von Goethe. – Erhielt einen Brief von August; beantwortete denselben durch die Boten. Mit Major von Knebel nach Drackendorf und, da niemand zu Hause war, wieder zurück. Abends für mich. Die Bibliotheksgeschäfte durchgedacht und schematisirt.

      30. Die Prinzessinnen geben Nachricht, daß die Herzogin Bernhard mit einem Sohne niedergekommen. Etwas zur botanischen Morphologie. In das Schloß. Anmeldung bey den Herzogen. In der Bibliothek. Zu Herrn von Ziegesar, der Session hatte. Mittag für mich. Johann aus der Druckerey, Verabredung mit ihm. Manuscript zum 9. Bogen der Morphologie durchgesehen. Manuscript in die Druckerey bis Diez incl. Besuche von Stein, von Staff und Obrist von Lynker. Professor Kosegarten. Seine Vorlesungen über die Psalmen besprochen; ferner über Eichhorns Propheten, arabische Rhythmik u.s.w. Mit Major von Knebel nach Zwätzen. Sendung von Weimar mit vielfachen Depeschen aller Orten her.

      Juli.

      1. Früh Botanisches mit Färbern. Fortgesetzt mit Dr. Weller. Timmler wegen des Löberthors und Bibliotheksgebäudes. Diese Angelegenheit durchgedacht. Promemoria an Stichling. Manuscript zum 9. Bogen der Morphologie in die Druckerey. Die gestern angekommenen Briefe nochmalen durchgesehen. Gedichte von Timotheus a Lyra. Seidlerischer Blumenstrauß unter Rahmen. Mittag allein. Herzog Paul von Mecklenburg mit Herrn von Schmidt und Monsieur Monod. Einige Ordnung in den Schubeladen. Gegen Winzerla mit Major von Knebel und Bernhard gefahren. Abends Herr von Ziegesar. Nachts 31. Revisionsbogen. Brief von Sartorius.

      2. Den Bibliotheksbericht bedacht und schematisirt. Entoptische Farbenlehre bedacht und schematisirt. 33. Revisionsbogen in die Druckerey zurück. Stallmeister Seidler, seiner Tochter Aufenthalt in Italien erwähnt. Die dorther gesendeten zum Strauß ausgetrockneten Blumen an Frommanns zurückgesendet. Ankunft von John. Schreiben von Herrn von Weiden, Antwort durchgedacht. Besuch von Herrn von Knebel und Weller; über entoptische


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