Tagebücher 1818 - 1832. Johann Wolfgang von Goethe

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Tagebücher 1818 - 1832 - Johann Wolfgang von Goethe


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beschäftigte mich mit Nosens Basalten. Dictirte an Stadelmann über die Zinnformation. Morgens war Prof. Posselt bey mir gewesen.

      26. Entoptische Capitel, 28 und 29. Nebenstehende Briefe: An Herrn Geh. Staatsrath Schultz nebst Abschrift des Raabischen nach Berlin. An J. G. Meyer nach Schlaitz wegen Marienbader Brunnen. Frau Gräfin O'Donell nach Würzburg. – Fuhr spazieren. Mittag für mich. Betrachtung der Chladnischen Figuren und des sämmtlichen Rückständigen. Abends zu Knebel. Gegen Winzerle gefahren. Nachts Betrachtung der von Fräulein Schopenhauer gesendeten Granite. Brief von Zelter. Über Spix Craniologie einiges dictirt.

      27. Die Aldobrandinische Hochzeit von Rom, nebst dem Übrigen. Betrachtungen darüber. Chladni's und Seebecks Figuren parallelisirt. Mittag für mich. Nach Tische Forsters Witterungslehre. Local zu Adelens Zwergenfest gezeichnet. Einige Briefe dictirt.

      28. Nebenstehende Expeditionen: Rolle an Hofrath Meyer, 1) die zwey leiblichen Hauptfiguren aus der Aldobrandinischen Hochzeit, 2) zwey Copien nach Cortona, 3) die Gmelinschen Kupfer. Paquet an denselben, die Acte enthaltend wegen Raabe und Brief. Frau Hofrath Schopenhauer, Rolle, Kupfer und Skizze. An Cammerjunker von Goethe, Brief und Gemmenabdruck. Rath Vulpius, Anordnung wegen des Buchbindens. An Kräuter, wegen Sendung Carlsbader Acten, Rechnungen und dergleichen. – – Die königlichen englischen Paläste durchgesehen. Entoptische Farben dem Abschluß näher geführt. Weimarisches Paquet älterer mineralogischer und geologischer Papiere durchgesehen und zu sondern angefangen. Den Tag für mich. Abends mit Döbereiner gegen Winzerla gefahren. Nachts Vorbereitung auf morgen.

      29. Abschluß der entoptischen Farben. Hofrath Döbereiner; mit demselben die Producte des Zwätzener Töpferofens durchgegangen und wegen der nächst zu bearbeitenden Steinarten das weitere besprochen. Vor Tische spazieren gefahren. Paquet von Haage erhalten. Schreiben von Hüttner mit Fausts Kupfern, ingleichen dessen litterarische Relationen. Serenissimi Medaille für den Grafen Bedemar. Fragmente lateinischer Autoren, herausgegeben von Niebuhr. Zu Major von Knebel, woselbst von Lyncker und Kosegarten. Nachts für mich die Sendungen angesehen, dictirt wegen meteorologischer Gesellschafts- Einrichtung. Über Rationalismus ein früheres Werk des neuen Generalsuperintendents, gedruckt 1813.

      30. Mancherley anzuordnen beschäftigt. Bergrath Lenz, die angeschmolzenen Mineralien zu sehen. Hofrath Döbereiner deßgleichen. Kam mein Sohn von Weimar. Besuchte mich Herr Hofrath Stark und Frau Regierungsräthin von Voigt. Speiste mit meinem Sohn. Fuhr nach Tafel in den Prinzessinnen-Garten, den Herrschaften aufzuwarten. Sie fuhren um 4 Uhr weg. Knebel mit mir nach Hause, die verschiedenen angekommenen Kunstwerke betrachtend. Mein Sohn ritt weg gegen Sechse. Fuhr ich sodann mit Hofrath Döbereiner bis Winzerla, besuchte Knebeln. Zeitig zu Bette.

      31. Mundum der Einleitung, die Zinnformation. Nebenstehendes Schreiben und Expedition an Herrn Hüttner nach London, eingeschlossen an Herrn Bidwell, eingeschlossen an Herrn Mellish. Zeichnung von den academischen Hof-Gebäuden durch Compter. Mittags für mich. Zu Frommanns, nachher zu Knebel. Durchsicht Nachts von den nächst abzugebenden Manuscripten.

      August.

      1. Serenissimi Ankunft auf morgen verschoben. Die zunächst in die Druckerey zu gebenden Manuscripte durchgesehen. Die englische geologische Karte studirt. Mittag für mich. Nose Symbole. Gegen Abend Knebels und Dr. Weller, die Karte und die englischen Paläste zu besehen. Mit Knebel gegen Winzerla gefahren. Heiterer ruhiger warmer Abend.

      2. Bald nach Sonnenaufgang von Westen her starker Regenguß. Betrachtung von Nose's neuster Schrift. Lange Unterhaltung mit Dr. Körner über Meteorologisches, über eine Maschine zu entoptischem Gebrauch und dergleichen. Serenissimus hatten einen Cometensucher mitgebracht, und kamen vorher die Prinzessinnen, die englische Karte zu beschauen und anderes. Gaben Befehl wegen einiger englischen Bücher und fuhren ab gegen 12 Uhr. Fuhr ich spazieren und disponirte nachher die geologischen Papiere. Mittag für mich. Sodann Auszug aus Nose. Brief an Wilbrand. Fuhr zu Knebel, brachte demselben die englischen Litterar-Notizen. Nachts Sendung von Weimar. Olfried und Lisena von August Hagen, Königsberg. Brief von Leonhard und vom Maler Birnbach in Cöln.

      3. Die geologischen Papiere geordnet und vervollständigt, besonders Nose durchgearbeitet. Um 11 Uhr gegen Löbstädt gefahren. Mittag für mich, fortgesetzte Beschäftigung von früh. Abends zu Knebel. Gegen Winzerle allein gefahren. Nachts Olfried und Lisena.

      4. Früh Oberbaudirector Coudray nach Carlsbad gehend. Geologie, besonders die böhmische. Herr Geh. Legationsrath Conta wegen academischer und anderer Geschäfte; Mittheilung verschiedener Neuigkeiten. Lenz, die Gebirgsarten bringend zum Schmelzversuch. Nachricht von Graf Bedemar. Compter ein nachgebildetes Notenblatt bringend. Der Bogen H. zur Revision. Mittag für mich. Compter mit der Pergamenthaut zum Diplom für Bedemar. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Hofrath Meyer, wegen seiner Herüberkunft. An meinen Sohn autorisirte Quittung. An Vulpius dergleichen. An Kräuter, Aufträge zu besorgen. – Compter brachte den Entwurf zum Diplom für Bedemar. Zu Knebel, mit demselben gegen Winzerle. Abends Kosegarten; Abschied des Schanfari aus dem Arabischen. Über die ältesten Manuscripte des alten Testamentes; das Original Septuaginta und andere frühere Übersetzungen.

      5. Zu Hause die gewöhnlichen Geschäfte verrichtet. Von Serenissimo gesendete Ente. Von Weimar aus ein Schwarzer Storch. Abends die Prinzessinnen mit ihrer Umgebung.

      6. Vorarbeiten zum nächsten naturwissenschaftlichen Hefte, den 2. Bogen H. revidirt. Kam Hofrath Meyer und mit demselben das Berliner Geschäft sowohl als andere besprochen, auch verschiedene Recensuren verabredet. Speiste derselbe mit mir, fuhren wir zum Major von Knebel. Um 6 Uhr ging Meyer ab, fuhr ich gegen Winzerla. Nachts die Symbolischen Vorstellungen bedacht. Den Tag über in Zwischenzeiten Hermann Über das Wesen und die Behandlung der Mythologie. – An Professor Wilbrand nach Gießen.

      7. Aufsatz über die Gmelinischen Kupfer. Besuch von Hofrath Döbereiner, ingleichen von Geheimen Justizrath Martin, welcher zurückkehrte von Marienbad. Fortgearbeitet an dem Laufenden. Mittag zu Tafel im Prinzessen-Garten. Nachher die Herrschaften sämmtlich in Gesellschaft bey mir, um manches anzusehn. Fuhr ich allein gegen Winzerla. Hofrath Carus gesendet Lindenwurzeln. Geheime Legationsrath Conta, Acten und Gutachten.

      8. Früh das Vorliegende überdacht. Bemerkungen über Marienbad von Doctor Ziegler. Brief von Schubarth. Zu Mittag spazieren gefahren. Allein gegessen. Nach Tische Bergrath Lenz. Verschiedene Briefe. Abends zu Knebel, mit ihm gegen Winzerle gefahren. Nachts Branische Miscellen und Minerva.

      9. Nebenstehende Briefe: An Auctionator Lechner nach Nürnberg. An Cassier Weigel nach Leipzig. An Herrn Geheime Staatsrath Schultz nach Berlin. An Bibliothekssecretär Kräuter nach Weimar. – Das Rathhaus von Amsterdam ward fertig; ingleichen die Hackerts bey Knebel aufgehängt. Fuhr gegen Löbstädt. Mittag für mich. Nach Tische die Expeditionen abgeschlossen. Den Bogen I. zur Naturwissenschaft aus der Druckerey. Exemplare und Papiere wegen des Bernhards-Wäldchens. Herr Oberst von Lyncker war nach Marienbad abgereist. Nachstehendes Werk: A critical examination of the first principles of Geology, by G. B. Greenough, London 1819. Abends zu Major von Knebel, wohin Demoiselle Ballard kam. Fuhr mit demselben spazieren nach Winzerle. Abends für mich. Sendung von Weimar. Vierzehn Briefe eines Karthäusers und geistliche Sprüche aus dem Cherubinischen Wandersmann des Angelus Silesius.

      10. Früh der Kutscher nach Weimar. Revisionsbogen J. in die Druckerey. Das Rathhaus von Amsterdam fertig. Liebesbriefe eines Karthäuser von einem wunderlichen Verfasser. Nach Tische Bergrath Lenz, einige Briefe bringend, über die Mineralien des Schloßbergs von Carlsbad sprechend. Das Manuscript für die nächsten Bogen, sowohl für Naturwissenschaft als für Kunst und Alterthum, durchgesehen. Abends Prof. Kosegarten; mit ihm durchgegangen den Abschied des Schanfari. Letzte Revision des Bogens J., erste des Bogens K.

      11. Zweyte Revision von J., erste und zweyte von K. in die Druckerey zurück. Nebenstehende Briefe: An Kräuter die englischen Zeitungen für Bertuch. An meinen Sohn Zelters letzten Brief. – Mittag spazieren gefahren. Mit Bergrath Lenz das Carlsbader Gestein, derselbe hatte einiges davon schon beschrieben.


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