Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Kohlen sitzen.«

      »Mit Sicherheit«, nickte Jane Auckhill. »Zum Glück ahnen Ma und Pa nicht, was ich in der Zwischenzeit erlebt habe.«

      Minuten später verließ man das Haus. Der Morgen war nicht mehr fern, aber noch lag tiefe Dunkelheit über der Stadt. Mike Rander zwängte sich zu Kathy Porter und Jane Auckhill in den Mini-Cooper, um an der Curzon Street in den dort parkenden Austin umzusteigen.

      An der Einmündung in die breite Durchgangsstraße trennten sich die Wege. Kathy Porter bog nach rechts ab. Parkers hochbeiniges Monstrum rollte in Richtung Chelsea davon.

      *

      Omar Ben Abbas’ Wohnsitz an der Tedworth schlicht als »Haus« zu bezeichnen, wäre einer eklatanten Untertreibung gleichgekommen. Die Bezeichnung »Residenz« paßte auf den prachtvollen Bau aus weißem Marmor schon eher.

      Zur Straße hin war das weitläufige Anwesen durch ein schmiedeeisernes Gitter abgeriegelt. Die schweren Torflügel waren geschlossen, die Fenster an der Vorderfront dunkel.

      »Darf man vermuten, daß Mylady persönlich die Erkundung vorzunehmen wünschen?« fragte Parker, während er sein schwarzes, eckiges Gefährt hundert Schritte weiter am Straßenrand ausrollen ließ.

      »Das dürfen Sie übernehmen, Mister Parker«, gestattete die Detektivin großzügig. »Falls Sie wirklich fündig werden, können Sie mich ja rufen, damit ich die Mädchen befreie.«

      »Wie Mylady wünschen«, sagte Parker, lüftete ein wenig die schwarze Melone und verließ den Wagen.

      Das altertümliche Schloß des schmiedeeisernen Tores hätte Parkers Spezialbesteck kaum Widerstand entgegengesetzt. Dennoch zog er es vor, einen Bogen über das Nachbargrundstück zu schlagen.

      Bald hatte er eine Stelle gefunden, wo ein Baum mit ausladenden Zweigen die Überwindung des mehr als mannshohen Gitters erleichterte. Der Butler erklomm den Stamm und hangelte sich an einem überhängenden Ast über den Zaun.

      Die Blätter raschelten nur leise. Dennoch blieb Parkers Ankunft nicht unbemerkt.

      Kaum stand der Butler auf dem grünen Teppich des kurzgeschorenen Rasens, als bedrohliches Knurren ihn aufmerken ließ. Zähnefletschend schossen zwei Doggen in der erst langsam weichenden Dunkelheit auf ihn zu.

      Die Tiere hielten sich nicht mit Bellen auf, sondern griffen den Eindringling von beiden Seiten an. Parker bewahrte die Nerven, und das war seine Rettung.

      Kurz entschlossen streckte er dem von rechts anstürmenden Hund den schwarzen Universal-Regenschirm wie eine Lanze entgegen. Das Tier stutzte kurz und schlug dann die Zähne in die Spitze des altväterlich gebundenen Regendachs. Allerdings bekam der bleigefüllte Bambusgriff den Beißwerkzeugen des wütend zuschnappenden Tieres ausgesprochen schlecht.

      Nahtlos ging das aggressive Knurren in wehleidiges Jaulen über. Parker half noch ein wenig nach, indem er den Schirm in den Rachen des Tieres schob, das seinen Biß gerade gelockert hatte.

      Der zweiten Dogge, die den Butler von links angriff, erging es nur wenig besser. Während Parker mit dem Schirm den ersten Hund abwehrte, zog er mit der schwarzbehandschuhten Linken eine weiße Spraydose aus der Außentasche seines Zweireihers.

      Mit weit aufgerissenem Rachen sprang der Hund in den betäubenden Nebel, den der Butler per Knopfdruck freisetzte. Das Tier japste und würgte, bevor es wie ein Stein zu Boden plumpste und alle viere von sich streckte. Gleich darauf war auch der zweite vierbeinige Angreifer durch ein Wölkchen aus der Spraydose schachmatt gesetzt.

      Lauschend blieb Parker stehen. Außer dem Atem der Hunde, der jetzt sanft und ruhig ging, war kein Geräusch zu vernehmen. Die Fenster an der Straßenseite des Gebäudes waren immer noch dunkel. Offenbar hatte niemand den Zwischenfall bemerkt.

      Unbemerkt erreichte der Butler die Rückseite von Omar Ben Abbas’ Villa. Auch hier war alles dunkel – bis auf ein Zimmer, das auf eine großzügig angelegte Terrasse hinausging. Die Vorhänge waren nur halb zugezogen. Die gläserne Tür stand einen Spaltbreit offen.

      Geräuschlos schwang Parker sich über die Marmorbrüstung und spähte vorsichtig in den Raum.

      An einem kleinen, runden Messingtisch saßen zwei Männer in orientalischen Gewändern auf niedrigen Sitzpolstern. Vor ihnen stand eine Wasserpfeife mit kostbar ziseliertem Silbergefäß und einem voluminösen Pfeifenkopf aus türkisfarbig glasiertem Porzellan.

      Die beiden machten einen leicht nervösen Eindruck. Einer von ihnen sah gerade auf seine Armbanduhr und schüttelte unwillig den Kopf.

      Parker bedauerte, die früher erworbenen arabischen Sprachkenntnisse in den letzten Jahren nicht gepflegt zu haben. Sie reichten aber immerhin aus, um das Gespräch der Männer wenigstens sinngemäß zu verstehen.

      »Was fällt Ben Abbas eigentlich ein, uns so lange warten zu lassen?« knurrte der Linke mürrisch. »Wenn er in einer Stunde immer noch nicht hier ist, müssen wir los – auch ohne das dreizehnte Mädchen.«

      »Das gibt Ärger«, prophezeite sein Gegenüber und machte ein ausgesprochen betretenes Gesicht.

      »Wieso?« entgegnete der andere. »Wir können doch nichts dafür.«

      »Aber an uns wird der Scheich seine Wut auslassen.«

      »Weißt du was?« schlug der erste Mann vor. »Wir rauchen noch eine gute Wasserpfeife, bis Ben Abbas kommt. Ich weiß ja, wo er den Stoff versteckt hat.«

      »Gute Idee«, willigte der zweite ein. »Dann wird uns die Zeit nicht zu lang. Und falls Ben Abbas wirklich nicht mehr kommt, läßt uns der Ärger kalt, mit dem wir an Bord auf jeden Fall rechnen müssen.«

      Der erste Mann stand auf und schickte sich an, den Raum zu verlassen.

      »Warte!« rief der zweite und lief eilig hinter ihm her. »Ich will Ben Abbas’ Vorräte auch mal sehen.«

      Der Butler wartete ab, bis die Schritte der Männer sich entfernt hatten. Anschließend drückte er die Terrassentür ganz auf und trat ins Zimmer.

      Fast hätte man den Eindruck gewinnen können, ein Lächeln wäre über Parkers glattes Gesicht gehuscht, als er in eine der zahlreichen Innentaschen seines schwarzen Covercoats griff.

      Im nächsten Moment hielt er einen kleinen Knallkörper chinesischer Herkunft zwischen Daumen und Zeigefinger. Behutsam ließ er das rote Pappröhrchen in den geräumigen Kopf der Wasserpfeife fallen.

      Schon näherten sich wieder die Schritte der beiden Araber, und der Butler zog sich diskret hinter die bodenlangen Vorhänge zurück.

      Die Männer hatten eines der weißen Leinensäckchen mitgebracht, wie Parker sie schon im Kofferraum von Ben Abbas’ Daimler gesehen hatte. Rasch rissen sie die Verpackung auf und entflammten ein Zündholz, um ein Stück des zähen Harzes zerbröckeln zu können.

      In der hohlen Hand wurde das Haschisch mit Zigarettentabak vermischt und anschließend in den Pfeifenkopf gefüllt. Daß Parker die Füllung durch einen ebenso unüblichen wie brisanten Zusatz ergänzt hatte, fiel keinem von beiden auf.

      Genießerisch lehnte einer der Männer sich zurück und sog an einem der Mundstücke, die durch elastische Schläuche mit der Pfeife verbunden waren. Sein Kumpan hielt derweil ein brennendes Streichholz über den Pfeifenkopf.

      Dichte, schwer duftende Rauchwolken stiegen auf. Da griff auch der zweite Mann nach einem Mundstück und begann, tief zu inhalieren.

      Der illegale Genuß, dem sich die Männer unter Parkers wachsamen Blicken hingaben, wurde jedoch empfindlich gestört, sobald die Glut sich tiefer in den Pfeifenkopf gefressen und die Zündschnur des kleinen Feuerwerkskörpers erreicht hatte.

      Ein ohrenbetäubender Knall zerriß die Stille. Gleichzeitig verwandelte sich der Pfeifenkopf in einen Miniaturvulkan, der eine Fontäne von Glut und Funken spie.

      Vor Schreck ließen die Männer ihre Saugröhrchen fahren, stießen unterdrückte Schreie aus und kippten samt ihren Sitzkissen hintenüber.

      »Darf


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