Ostseeküste - Mecklenburg-Vorpommern Reiseführer Michael Müller Verlag. Sabine Becht

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Ostseeküste - Mecklenburg-Vorpommern Reiseführer Michael Müller Verlag - Sabine Becht


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Uhr), Mo/Di Ru­he­tage. Ost­see­al­lee 64 (an der Straße Rich­tung Weiße Wiek), Tel. 038825-22114.

      Restaurant Kamerun. Am Yachthafen der Weißen Wiek. Das Res­tau­rant gehört zu einem 1917 gegründeten, familiengeführten Fi­sche­rei­betrieb (heute in der vierten Genera­tion). Serviert wird fang­frischer Fisch in zig Varia­tio­nen (le­cker z. B. der Fischeintopf), der di­rekt vom Kut­ter „Uschi“ kommt. Man kann ihn ent­we­der im Terrassenrestaurant verzeh­ren oder im Hofladen als Fischbrötchen be­kom­men. Haupt­gerichte 14-22,50 €. Mo-So 11-21.30 Uhr (Kü­che 12-20.30 Uhr), Hofladen 10-18 Uhr. Zum Hafen 1a, OT Tarnewitz, Tel. 038825-267231.

      Café Alte Häuslerei. Haus­gebackene, köstli­che Kuchen und Torten, sehr freundlicher Ser­vice. Auch Pension. Mit­telpromenade 32, 23946 Boltenhagen, Tel. 038825-21039. ♦ Lesertipp

      Die sichelförmige Bucht der Woh­len­ber­ger Wiek am Eingang der Wis­mar­bucht liegt nur wenige Kilome­ter süd­öst­lich von Boltenhagen. Die Land­straße nach Wis­mar führt z. T. di­rekt am flachen, daher kinderfreundli­chen Strand ent­lang. Und noch etwas kommt dem Badegast entgegen: Auf­grund der gerin­gen Tie­fe erwärmt sich die Bucht deutlich schneller als die of­fene Ostsee. Der Zugang zum oft aber recht schmalen Strand ist gebühren­pflich­tig (2 €, Kinder 1 €), ebenso die Parkplätze an der Bucht. Diverse Im­bissbuden.

      Verbindungen Am besten ist man in die­ser abgelegenen Gegend mit dem eigenen Fahr­zeug unterwegs. Der Bus auf der Stre­cke Wis­mar - Boltenhagen (ca. 10-mal tägl., Sa/So ein­geschränkt) hält in Wohlenberg.

      Übernachten/Camping Ostseecamping Zierow. Über dem recht flachen Sandstrand der Eggers Wiek bei Zierow, eigener Strand. Zie­row liegt ca. 2 km nördlich der B 105 (Straße nach Wismar). Bei Gäge­low geht es ab, beschil­dert. Anlage mit Mini-Market und Gaststätte, di­verse Sportangebote, Sauna, kleines Hallen­bad, Wellness sowie Indoor-Spielplatz für (klei­nere) Kinder. Die schönsten und teuersten Stell­plätze sind die vorderen mit Seeblick, aller­dings sind diese auch schattenlos. Im Angebot auch hübsche, komfortable Hütten und Bunga­lows. Stellplatz (Wohnmobil oder Wohnwagen) und 2 Pers. 36-40 €, Zeltplatz ohne Auto 21 € (mit Auto 24,50 €, je inkl. 2 Pers.), Hüt­te für bis zu 4 Pers. 419 €/Woche, Bungalow für bis zu 4 Pers. 799 €/Woche. Hund 5 €, Strom 3,50 €, Fa­milienbad 14 €. Ganzjährig geöffnet. Strandstr. 19 c, 23968 Zierow, Tel. 038428-63820, www.ostsee-camping.de.

      Die stille Insel, der Wismarbucht schützend vorgelagert, war dank ih­rer stra­tegisch günstigen Lage in der Vergangenheit oft um­kämpft. Heute erholt man sich hier am lang ge­streckten Sand­strand.

      Im Hafen von Timmendorf

      Die 37 Quadratkilometer große Insel Poel ist weitge­hend landwirtschaftlich ge­prägt, mit dem far­benprächtigen Ef­fekt, dass zur Rapsblüte die halbe Insel in ein sat­tes Gelb ge­taucht ist. Baumbe­stand findet sich vornehmlich in Form eines schma­len Wald­strei­fens zum Schutz der Außenküste. Zum Festland hin sowie rund um die Bucht Fau­ler See im Südwesten wird die Küste von unter Naturschutz ste­hen­den Salz­wie­sen gesäumt. Im Nordosten be­findet sich rund um die klei­ne Insel Lan­gen­wer­der ein bereits 1924 einge­richtetes Vogelschutzgebiet. Seit jeher leben die Be­woh­ner der Insel von der Landwirtschaft und der Fische­rei. Seit dem frühen 20. Jh. ist der Tou­rismus hinzugetreten und bildet heute die Haupt­ein­nah­me­quelle der Ein­woh­ner. Es findet sich zwar nur eine über­schau­bare Anzahl an Ho­tels und Pensi­onen auf Poel, umso er­staunlicher ist aber die Menge an Apparte­ment­häu­sern und Ferienwohnungen. Seit 2005 kann sich die gesamte In­sel mit dem Prä­di­kat (staatlich anerkanntes) Ost­see­bad schmücken.

      Der Hauptort Poels ist Kirchdorf, das zwar mitten auf der Insel liegt, dank der lang ge­streckten Bucht namens Kirch­see aber über einen Hafen verfügt. Einstmals be­fand sich hier ein kleines, aber stattliches Schloss, von dem nur die Erdwälle ehe­ma­li­ger Festungsanla­gen übrig sind. Um den Hafen - hier di­verse Fischrestaurants und Im­biss­bu­den - findet man die beiden Se­hens­wür­dig­keiten der Insel: das In­sel­mu­seum und die kleine Inselkirche.

      Farbenspiel auf der Insel Poel

      Die Attraktion Poels hingegen ist der lan­ge Strand, der im Sommer auch zahl­reiche Aus­flügler aus der nahe ge­le­genen Hansestadt Wismar anlockt. Schon bei der An­rei­se auf die Insel, bei Fähr­dorf, bietet sich an einem Pick­nick­platz an der Straße der weite Blick auf die Stadt Wismar, auf die Kirchtürme St. Marien und St. Nikolai, aber auch auf die riesige Werft. Das touristische Zent­rum ist Timmen­dorf/Strand (nicht zu verwech­seln mit Lübecks berühmter Ba­de­meile) mit seinem klei­nen Ha­fen, dem schmu­cken Leuchtturm, einem Camping­platz und vor allem dem herr­li­chen Sand­strand. Gänzlich abgeschie­den und still liegt Goll­witz am anderen En­de des Außen­strands im Nordosten der Insel. Da­zwi­schen be­fin­det sich un­weit von Kirch­dorf der ruhige Ortsteil Am Schwar­zen Busch mit einer Mutter-Kind-Kurkli­nik am Ortsrand. Ein Mahn­mal erinnert hier an eine der größten Katast­rophen der See­fahrts­ge­schichte. In den letzten Ta­gen des Zweiten Welt­kriegs, als die alliierten Trup­pen auf dem Vor­marsch waren, wur­den die Häft­linge des KZ Neuen­gamme nach Lü­beck getrieben und dort auf kaum mehr fahrtaugli­che Schif­fe verladen, das größte darunter war der einstige Luxusdampfer Cap Ar­cona. Einen Ziel­hafen hat­te die KZ-Flotte nicht, was geschah, war von den Na­tio­nal­sozialisten nicht nur bil­li­gend in Kauf ge­nommen worden, sondern men­schen­ver­achtendes Kalkül. Eine bri­ti­sche Jagdbomber­staffel griff am 3. Mai 1945 die Schiffe an, nicht wis­send, dass sich über­lebende KZ-Häft­linge an Bord befan­den. Bei den An­grif­fen, bei denen die Cap Arco­na und drei weitere Schiffe versenkt wurden, ka­men etwa 7000 Menschen ums Leben: Sie verbrannten, ertranken (die Was­sertemperatur betrug acht Grad Cel­sius) oder wur­den erschossen. Die Ost­see spülte die Leichen an die Küsten der Lü­be­cker Bucht und Wismarbucht. Bis in die 1960er Jahre fand man noch Knochen an­ den Stränden. Mehrere Friedhöfe und Gedenksteine erinnern heute an die Opfer.

      Sehenswertes

      Poeler Kirche und Festungsschanzen: Die Inselkirche in Kirchdorf ist das äl­test­e Bauwerk Poels. Vom romanischen Vor­gängerbau, um 1220 begonnen, zeugt noch der mas­si­ge Turm. Im 14. Jh. wurde die Kirche im gotischen Stil um­gestaltet und er­weitert. Be­mer­kens­wert ist der fein geschnitzte Haupt­altar aus dem frühen 15. Jh., der die Ma­rienkrö­nung darstellt. Um die Kir­che sieht man die Reste der Fes­tungs­schanzen, die im 17. Jh. errichtet worden waren. Ab 1614 wurde das klei­ne Schloss er­baut und 1620 mit­samt Turm und wehrhafter Stern­schanze fertiggestellt. Doch bereits elf Jah­re später musste sich die kleine Fes­tung dem Ansturm der Trup­pen Wallen­steins geschlagen geben. Zwar wurde das Schloss wieder aufge­baut, ver­fiel aber ge­gen Ende des 17. Jh. und diente schließlich nur noch als Stein­bruch.

      ♦ Mai bis Okt. Mo-Sa 9-16 Uhr, Gottesdienst Sonntag 10 Uhr (danach Kirchenführung).

      Inselmuseum Poel: In der ehemaligen Inselschule präsentiert das klei­ne Mu­seum zahlreiche informative Schauta­feln über Geografie und Naturschutzge­biete der In­sel, die abwechslungsreiche Ge­schichte Poels und ihrer Festung so­wie über die Tra­gö­die der Cap Arcona. Dazu ist ein buntes Sammelsurium von Aus­stellungsstü­cken rund um die In­sel Poel zu sehen, von eini­gen wenigen ar­chäologischen Fun­den bis hin zu All­tagsgegenstän­den und Fi­sche­reigerät­schaften wie Fischwaage und Aaleisen. Im Inselmuseum finden im Sommer re­gelmäßig Lesungen, Filmvorführungen Vor­trä­ge und ähnliche Veranstaltungen statt. Vor dem Museum befindet sich der Poe­ler Find­lingsgarten, in dem Find­linge der In­sel und aus der näheren Um­gebung zu se­hen sind.

      ♦ Mitte Mai bis Mitte Sept. Di-So 10-16 Uhr, Mitte


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