Star Trek - Legacies 1: Von einem Captain zum anderen. Greg Cox

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Star Trek - Legacies 1: Von einem Captain zum anderen - Greg  Cox


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das Kommando über ein eigenes Schiff übertragen, die U.S.S. Yorktown. Diese wurde gerade nach einigen Jahren in den Tiefen des Alls generalüberholt. Man munkelte in der Sternenflotte, dass sie bald zum Commodore befördert und womöglich ins Sternenflottenkommando nach San Francisco versetzt werden würde. Kirk fragte sich, was sie von dieser Aussicht hielt, nachdem sie mindestens zwei Jahrzehnte über die Decks von Raumschiffen gewandelt war. Er selbst hatte keine Eile, zu einem Schreibtischjob befördert zu werden, wo es doch noch so viel in der Galaxis zu erforschen gab.

      »Offenbar bin ich in der Unterzahl«, stellte sie trocken fest. »Ich denke also, ich habe keine andere Wahl, als Ihre Komplimente so anzunehmen, wie sie gemeint sind.«

      »Eine höchst logische Schlussfolgerung«, sagte Kirk. »Kein Wunder, dass Sie und Spock so gut zusammengearbeitet haben.«

      »Er war ein ausgezeichneter Wissenschaftsoffizier«, erinnerte sie sich, »obwohl er anfangs relativ jung und unerfahren war.«

      Spock hob eine Augenbraue. »Beiden Makeln wurde im Verlauf unserer gemeinsamen Dienstzeit eindringlich Abhilfe geschaffen.«

      »Das will ich doch hoffen«, entgegnete sie.

      McCoy, der offensichtlich seinen Spaß daran hatte, kicherte im Hintergrund.

      »Schwer, sich Spock als jungen Grünschnabeloffizier vorzustellen«, klinkte der Doktor sich in die Unterhaltung ein. »Nun, mal abgesehen von dem grünen Teil.« Er stieß Kirk mit seinem Ellenbogen an. »Wo sind deine Manieren, Jim? Stell mich der Lady vor.«

      »Sie müssen mich nicht daran erinnern, Doktor. Ich wollte gerade dazu übergehen.« Er machte einen Schritt zur Seite und zeigte auf den ungeduldigen Arzt. »Mein leitender medizinischer Offizier, Doktor Leonard McCoy.« Er drehte sich zu ihrem Gast um. »Doktor, Captain Una von der U.S.S. Yorktown

      Kirk wusste, das war nicht ihr richtiger Name, aber ihr illyrianischer Beiname war für Außenstehende so gut wie unmöglich auszusprechen, sodass sie den Namen »Una« spätestens zu ihrer Zeit an der Akademie angenommen hatte. Im illyrianischen System in einer unabhängigen Kolonie aufgewachsen, in der persönliche Bestleistungen mehr zählten als alles andere, war sie immer Klassenbeste gewesen, wenn es um Studien, Sport, Intelligenz und Leistungen ging. Somit war sie schon als »Nummer Eins« – oder »Una« – bekannt gewesen, noch bevor sie unter Pike in den Rang des Ersten Offiziers aufgestiegen war.

      So oder so ähnlich hatte Spock es ihm erklärt.

      »Sie müssen mir unbedingt erzählen«, beharrte McCoy, »wie Spock in jüngeren Jahren war.«

      »Wesentlich reifer als gewisse Schiffsärzte«, schoss Spock zurück.

      »Gesellschaft, schon vergessen?«, ermahnte Kirk sie. Er sah Una an und zuckte entschuldigend mit den Schultern. »Sie müssen meinen Freunden verzeihen. Sie scheinen sich auf entgegengesetzten Seiten einer neutralen Zone zu befinden.«

      Sie nahm die Scherze gelassen. »Ich habe Ionenstürme und orionische Piratenflotten überlebt, Captain. Da werden ein paar Sticheleien unter Schiffskameraden mich nicht aus der Ruhe bringen.« Dann trat sie näher zu Spock und ihr Tonfall wurde ernster. »Aber ich hätte gern irgendwann die Gelegenheit, mit Ihnen allein zu sprechen … über einen gemeinsamen Freund.«

      Kirk vermutete, dass sie damit ihren früheren Captain, Christopher Pike, meinte. Es war erst ein Jahr her, seit Spock die Enterprise entführt hatte, um Pike einen letzten Dienst zu erweisen und ihm eine bessere Zukunft auf dem verbotenen Planeten Talos IV zu ermöglichen. Die Einzelheiten dieses Vorfalls waren immer noch streng geheim und Pike wurde in den offiziellen Akten lediglich als »vermisst« geführt. Kirk fragte sich, wie viel Una von dem, was wirklich passiert war, wusste – oder zumindest ahnte.

      Was war der wahre Beweggrund ihres Spontanbesuchs? Una hatte erst vor ein paar Tagen mit der Enterprise Verbindung aufgenommen und darum gebeten, vorbeischauen zu dürfen. Soweit Kirk wusste, gab es für den Besuch keinen offiziellen Grund.

      »Selbstverständlich«, sagte Spock. »Ich stehe zu Ihrer Verfügung.«

      »Ich werde in einem geeigneteren Moment darauf zurückkommen.« Ihr Tonfall wurde wieder entspannter und sie wandte sich den anderen zu. »Jetzt wollen wir Captain Kirk und Doktor McCoy aber nicht mit unseren alten Kriegsgeschichten langweilen.«

      »Es wird noch viel Zeit zum Schwelgen in Erinnerungen geben«, stimmte Kirk zu, »nachdem Sie sich eingerichtet haben. Und Sie können sich auch auf eine baldige Führung durchs Schiff freuen.« Er strahlte vor Stolz. »Ich glaube, Sie werden davon beeindruckt sein, wie das alte Mädchen heute aussieht.«

      »Ich bin sicher, das werde ich«, erwiderte sie. »Ich habe nur Gutes über Ihren Chefingenieur gehört, der angeblich Wunder vollbringen soll.«

      »Ich werde das an Mister Scott weiterreichen«, sagte Kirk. »Aber Sie müssen nach Ihrer langen Reise müde sein und wollen bestimmt nicht den Rest des Tages auf dem Hangardeck verbringen.« Nach der Schiffszeit war es früh morgens, aber Una war mit Sicherheit noch in ihrem eigenen Rhythmus. »Gestatten Sie uns, Sie zu Ihrem VIP-Quartier zu begleiten, wo Sie sich bestimmt sehr wohlfühlen werden. Für eine der angesehensten Ehemaligen der Enterprise nur das Beste.«

      »Vielen Dank, Captain Kirk.« Sie unterdrückte ein Gähnen. »Ich muss zugeben, die Chance, mir die Beine zu vertreten, wäre mir sehr willkommen. Auch mit Warp sieben war es eine ziemlich lange Reise von Memory Alpha.«

      Bates, die sich im Hintergrund gehalten und gezögert hatte, sich an der Unterhaltung zu beteiligen, trat vor. »Kann ich Ihnen mit Ihrer Tasche behilflich sein, Captain?«

      Kirk stellte die junge Frau nachträglich vor: »Mein Yeoman, Lisa Bates.« Er überlegte kurz, zu erwähnen, dass Bates eine große Verehrerin von Una war, beschloss dann aber, Bates nicht in Verlegenheit zu bringen. »Zu Ihren Diensten.«

      »Danke, Yeoman«, entgegnete Una, »aber ich komme zurecht.«

      »Sind Sie sicher, Captain? Es macht keine Mühe.«

      »Lassen Sie nur, Yeoman«, sagte Kirk leichthin. »Mir scheint, Captain Una hat alles im Griff.«

      Bates zog sich zurück und wirkte leicht verlegen. »Aye, Sir.«

      Kirk machte sich im Geiste eine Notiz, mit Bates später ein freundliches Gespräch zu führen, was den Unterschied zwischen hilfsbereit und zu hilfsbereit anging. Er wollte nicht zu hart mit dem übereifrigen Yeoman ins Gericht gehen, die sich immer noch einarbeitete. Außerdem wollte er sie nicht entmutigen, die Initiative zu ergreifen, auch wenn sie es in ihrem Bemühen, sich unentbehrlich zu machen, manchmal ein bisschen übertrieb.

      Sie ist keine Janice Rand, dachte er. Aber man muss ihr Zeit lassen.

      »Der Rest Ihres Gepäcks wird selbstverständlich in Kürze zu Ihrem Quartier gebracht werden«, erklärte Spock. »Und unsere Hangarbesatzung kümmert sich um Ihr Schiff.«

      »Ich reise mit leichtem Gepäck«, sagte Una, die immer noch ihre Reisetasche schleppte. »Aber ich bin davon überzeugt, dass meine spärliche Ausstattung in guten Händen ist.«

      »Dann sollten wir uns auf den Weg machen.« Kirk trat beiseite und ließ Una den Vortritt. »Nach Ihnen, Captain.«

      Die Gruppe geleitete Una vom Hangar in einen angrenzenden Flur und ging zum nächstgelegenen Turbolift. Sie kamen an geschäftigen Besatzungsmitgliedern vorbei, die ihren Aufgaben nachgingen. Einige blieben kurz stehen und betrachteten den Captain und seine Gruppe. Kirk ging voran, während Spock und McCoy rechts und links von Una gingen. Der Weg war ihr von der Yorktown bestens vertraut, auch wenn die Enterprise einer aufwendigen Generalüberholung unterzogen worden war, seit sie hier Erster Offizier gewesen war. Bates ging mit gesenktem Kopf hinter ihnen her.

      »Also, was führt Sie in Ihr altes Revier?«, fragte McCoy Una. »Nostalgie?«

      »Zum großen Teil«, gestand sie. »Während die Yorktown überholt wird, habe ich keinen Auftrag und mein leitender medizinischer Offizier hat mir mehr oder weniger damit gedroht, mich


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