Star Trek - Legacies 1: Von einem Captain zum anderen. Greg Cox

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Star Trek - Legacies 1: Von einem Captain zum anderen - Greg  Cox


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gefahrlos weitermachen konnte. Sie zog einen umgebauten Kommunikator von ihrem Gürtel, zu dessen speziellen Modifikationen ein kybernetischer Generalschlüssel gehörte, den sie selbst entwickelt hatte. Sie wollte gerade Kirks Quartier betreten, als sie unerwartet von einer Stimme unterbrochen wurde.

      »Entschuldigen Sie, Captain.«

      Sie wandte sich von der Tür ab und entdeckte, dass die Stimme einem jugendhaften Lieutenant gehörte, der gerade um die Ecke getrottet war, um etwas zu erledigen. Sie war so sehr auf die vor ihr liegende Aufgabe konzentriert gewesen, dass sie ihn fahrlässigerweise nicht hatte kommen hören. Im Geiste ohrfeigte sie sich selbst für den Fehler, der möglicherweise alles verdorben hatte.

      »Wenn Sie nach Captain Kirk suchen, ich glaube, er ist auf der Brücke.«

      Sie schaffte es, eine unbewegte Miene aufzusetzen und gleichzeitig den Kommunikator hinter ihrem Rücken zu verstecken. Trotz ihres stoischen Äußeren schwitzte sie innerlich.

      »Natürlich. Das hätte mir klar sein müssen.« Sie brachte ein lässiges Schulterzucken zustande. »Ich schätze, ich bin immer noch nicht ganz im Tagesrhythmus dieses Schiffs angekommen … und leide noch etwas unter Warplag.«

      »Ich kann Sie gern auf die Brücke bringen, wenn Sie möchten«, erbot er sich.

      Hat er Verdacht geschöpft, dachte sie beunruhigt, oder bin ich nur paranoid?

      Der junge Mann schien aufrichtig und arglos zu sein, also entschied sie, dass die ganze Heimlichtuerei und Heuchelei ihr wohl zu Kopf gestiegen war. Von Natur aus war sie geradlinig und hatte nie viel für Spionage oder Intrigen übriggehabt. Wenn es nach ihr ging, bevorzugte sie in jeder Situation den direkten Weg.

      Leider war das in diesem Fall nicht möglich.

      »Das wird nicht nötig sein, Lieutenant. Ich kenne den Weg.«

      »Das ist kein Problem, Captain. Ich wollte ohnehin dorthin.«

      Una unterdrückte ein paar unflätige illyrianische Flüche. War Kirks gesamte Mannschaft so nervtötend hilfsbereit? Sie warf schnelle Blicke rechts und links den Flur entlang und wägte ihre Möglichkeiten ab. Sie wollte auf keinen Fall, dass Kirk zu Ohren kam, sie hätte ohne guten Grund vor seinem Quartier herumgelungert. Was wäre, wenn er oder Spock zwei und zwei zusammenzählten und errieten, was sie tatsächlich vorhatte?

      Das durfte nicht passieren.

      »Also schön. Nach Ihnen, Lieutenant …?«

      »Riley, Sir. Lieutenant Kevin Riley, zu Ihren Diensten.«

      Sie ließ ihn vorangehen und schickte ihn dann mit einem Karateschlag seitlich an den Hals zu Boden. Der Schlag war nicht ganz so wirksam wie der vulkanische Nackengriff, aber er erfüllte seinen Zweck. Der Lieutenant lag bewusstlos zu ihren Füßen.

      »Verzeihen Sie, Mr. Riley, aber Sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort.«

      Sie beeilte sich, bevor noch weitere Mannschaftsmitglieder zufällig über diese Szene stolperten, und benutzte die Generalschlüsselfunktion ihres Kommunikators, um das Schloss zu Kirks Räumen zu knacken. Die graue Tür glitt automatisch zur Seite. Hastig zerrte sie Rileys schlaffen Körper hinein und legte ihn sanft auf den Boden. Erleichtert seufzte sie, als die Tür sich hinter ihnen schloss und das belastende Bild vor neugierigen Augen verbarg.

      So viel zum Thema, es sich anders zu überlegen, dachte sie. Jetzt gibt es wirklich kein Zurück mehr.

      Nicht dass es jemals eine Möglichkeit gegeben hätte, zu diesem späten Zeitpunkt noch einen anderen Kurs einzuschlagen. Diese Ereignisse waren gewissermaßen bereits vor zwei Jahrzehnten und zwei Captains der Enterprise auf einem so gut wie in Vergessenheit geratenen Planeten, der viele Lichtjahre entfernt war, in Gang gesetzt worden …

      Sie trat von dem unglückseligen Besatzungsmitglied weg und sah sich in Kirks Quartier um, das bis auf einige wenige persönliche Dinge ihr eigenes auf der Yorktown widerspiegelte. Farne kämpften gegen die sterile Atmosphäre der massiven Metallwände an. Skulpturen und Kleinigkeiten aus verschiedenen Welten verliehen den Räumlichkeiten Charakter. Dies hatte nichts mehr mit dem Quartier des Captains zu Pikes Tagen gemeinsam, an das sie sich aus ihrer letzten Dienstzeit auf diesem Schiff erinnerte. Pikes runde Kabine war größer und geräumiger gewesen als Kirks Quartier, ein Luxus, der verloren gegangen war, als man die Enterprise umgebaut hatte, um eine viel größere Besatzung unterzubringen. Kirks Kabine bestand aus drei keilförmigen Kammern, die durch Trennwände unterteilt waren. Der Grundriss war ihr vertraut, aber sie wusste, dass Kirks Quartier ein Geheimnis barg, das es nur auf der Enterprise und auf keinem anderen Schiff der Sternenflotte gab.

       Aber wo war es versteckt?

      Wäre dies immer noch Pikes Enterprise, hätte sie genau gewusst, wo sie suchen musste, aber der nachträgliche Umbau machte die Sache komplizierter. Sie war gezwungen, kreativ zu werden. Sie zog einen Trikorder aus ihrer Tasche, ging langsam durch Kirks Quartier und scannte methodisch nach einem bestimmten Gegenstand, dessen einzigartige Natur und Zusammensetzung wortwörtlich einmalig im Universum waren. Trotz ihrer geradezu legendären Gelassenheit spürte sie, wie ihre Nerven während der Durchsuchung der Kabine blank lagen. Ihr Puls raste und sie musste sich ermahnen zu atmen. Jeder Moment, der verging, ohne dass sie ihre Beute fand, steigerte ihre Unruhe. Die schlimmsten Bilder stiegen vor ihrem geistigen Auge auf.

      Was, wenn er nach all den Jahren nicht mehr hier war? Was, wenn er während eines hitzigen Weltraumkampfs oder einer Beinahekatastrophe zerstört worden war? Die Enterprise hatte unter Kirks Kommando einiges durchgemacht, einschließlich Konfrontationen mit den Klingonen und den Romulanern. Was, wenn der gesamte Plan zum Scheitern verurteilt war, bevor er überhaupt begonnen hatte?

      Nein, dachte sie entschieden. Das wäre zu grausam. Einstweilen überging sie den Duschbereich, arbeitete sich durch die Nische, in der das Bett stand, und war zu dem angrenzenden Arbeitsbereich vorgedrungen, als ein elektronisches Piepsen ihre Bemühungen belohnte. Sie folgte dem Signal zu einem trapezförmigen Zierpaneel, das an der Wand gegenüber von Kirks Schreibtisch und Computerterminal angebracht war. Ein triumphierendes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.

      Hab dich.

      Ein gründlicherer Scan bestätigte, dass sich hinter der Platte ein Geheimfach befand. Es war so gut versteckt, dass es nicht gefunden werden konnte, es sei denn, jemand suchte gezielt danach. Sie musste Kirk – und wahrscheinlich auch Spock – zu ihrem Einfallsreichtum gratulieren. Dies war ein ausgezeichnetes Versteck und mindestens ebenso gut wie das, das sie vor so vielen Jahren für April angelegt hatte. Sie und Pike hatten es anschließend bewacht, bis sie endlich das Geheimnis – und die Verantwortung – an Kirk weitergegeben hatten, als er das Kommando über die Enterprise übernommen hatte. Sie vermutete, dass die Generalüberholung von 2264 Kirk dazu gezwungen hatte, ein neues Geheimversteck für den fraglichen Gegenstand zu finden.

      Seit knapp zwanzig Jahren barg die Enterprise ein Geheimnis, das sogar die Sternenflotte nicht kannte und das von Captain zu Captain weitergegeben wurde, von Erstem Offizier zu Erstem Offizier, bis zum heutigen Tag. Und während all dieser Zeit war dieses Geheimnis in den Wänden dieses Schiffs sicher verborgen gewesen.

      Bis heute.

      Mit leichten Gewissensbissen tauschte sie den Trikorder gegen einen Phaser und schaltete die Waffe auf die höchste Einstellung. Ein rotglühender Strahl schnitt die Wand um das Bronzepaneel herum auf. Metall verdampfte an den Schneidrändern. Das Schloss zu knacken wäre eine elegantere Lösung gewesen, aber sie vermutete, dass die verwendete Verschlüsselung wesentlich anspruchsvoller war als die des Türschlosses, besonders wenn Mr. Spock an der Programmierung des Codes beteiligt gewesen war. Sie hatte das ursprüngliche Sicherheitssystem konzipiert, aber das war vor langer Zeit gewesen, also konnte sie kaum erwarten, dass die Kombination immer noch dieselbe war – und sie hatte nicht die Zeit, ihren Verstand mit dem von Spock zu messen.

      Also musste es der Phaser sein, auch wenn sie sich dadurch wie ein orionischer Plünderer fühlte.

      Dennoch dauerte die Operation länger, als


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