Star Trek - Legacies 3: Der Schlüssel zur Hölle. Dayton Ward

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Star Trek - Legacies 3: Der Schlüssel zur Hölle - Dayton Ward


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gelingen könnte, einen geeigneten Ersatz für die fehlende Komponente zu entwickeln. Kirk hatte kaum eine andere Wahl, als die Enterprise zurück nach Usilde zu beordern. Er hoffte, die völlige Übernahme der Zitadelle durch die Klingonen und einen Krieg mit dem Reich verhindern zu können. Sollte ihm das nicht gelingen, blieb ihm nur die Hoffnung, Captain Una, Joanna, Sarek, Gorkon und alle anderen, die im Paralleluniversum gefangen waren, vielleicht retten zu können.

       Das ist doch nicht zu viel verlangt, oder?

      McCoy sagte: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Sternenflottenkommando im Moment besonders gut auf dich zu sprechen ist. Hast du was von ihnen wegen deiner plötzlichen Planänderung gehört?«

      »Das ist noch milde ausgedrückt.« Kirk warf einen Blick auf sein Computerterminal. Er hatte die neuesten Schreiben der Sternenflotte durchgesehen. Man wollte wissen, welche Absichten er mit seiner Rückkehr zum Libros-System verfolgte. Die Klingonen befanden sich in der Umlaufbahn des immer noch umstrittenen Planeten Usilde. Das machte die ganze Situation zu einem Pulverfass – und die Enterprise war die Zündschnur. Wenn man die Romulaner und ihre Absicht, unter allen Umständen Chaos zu stiften, mit einbezog, wurde alles noch komplizierter.

      »Sie sind nicht gerade glücklich darüber, dass ich den Transferschlüssel nicht rausrücke,« sagte er nach einem Moment. »Sie verstehen, warum Usilde wichtig ist, und zwar nicht nur aus strategischer Sicht in Bezug auf die Technologie der Jatohr. Aber wir dürfen nicht damit warten, Captain Una und die anderen zu retten.« Er zeigte auf das Computerterminal. »Einer der Berichte, die ich gelesen habe, stammte vom Geheimdienst der Sternenflotte. Anscheinend ziehen die Romulaner sich zurück, zumindest vorerst.«

      McCoy runzelte die Stirn. »Sie ziehen sich zurück?«

      »Einem Bericht eines Agenten zufolge, der verdeckt im romulanischen Senat arbeitet, ist der Praetor nicht sehr erbaut darüber, wie sich die Dinge mit Sadira entwickelt haben.« Kirk seufzte. »Eines ihrer Schiffe auf sehr öffentliche und peinliche Weise zu verlieren und dann mit leeren Händen dazustehen war nicht das, was er im Sinn hatte.«

      »Vielleicht sollten wir ihm ein paar Blumen schicken.«

      Kirk lächelte. »Keine schlechte Idee. Wie dem auch sei, wir wissen, dass den Romulanern so was überhaupt nicht gefällt. In dem Bericht steht auch, dass die romulanische Regierung in Bezug auf Usilde erst mal eine abwartende Haltung einnimmt, aber man ist offensichtlich sehr an der Technologie der Jathor interessiert.«

      McCoy sagte: »Na, zumindest werden sie uns für eine Weile in Ruhe lassen. Die Situation ist schon schwierig genug, mit den Klingonen, die uns im Nacken sitzen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht wegen Spionage und diesem ganzen Firlefanz zur Sternenflotte gegangen.«

      Kirk drehte sich in seinem Sessel um und öffnete einen kleinen Schrank, der in die Zwischenwand eingelassen war, die die beiden Räume seines Quartiers voneinander trennte. Dann holte er eine bauchige Flasche und zwei Gläser heraus.

      Zum ersten Mal zeigte sich ein Hauch von McCoys vertrautem Humor in seinen Augen. »Spendierst du mir einen Drink, Seemann?«

      »Du bist nicht der Einzige mit guten Rezepten«, erwiderte Kirk, goss eine gesunde Dosis saurianischen Brandy in beide Gläser und bot McCoy eines an.

      Der Arzt lehnte sich in seinem Sessel zurück und entgegnete: »Du lernst es noch.« Er kippte den Brandy in einem Zug hinunter, holte tief Luft und schloss die Augen. Nach einem Moment sagte er: »Nein. Ich fühle mich immer noch miserabel.« Er seufzte. »Ich mache mir Sorgen um sie, Jim. Ich mache mir um sie alle Sorgen.«

      »Ich auch.« Kirk lehnte sich zurück. »Wir werden sie finden, Pille.«

      McCoy musterte ihn über den Schreibtisch hinweg. »Wie kannst du da so sicher sein?«

      »Weil die andere Möglichkeit ist, sie dort zu lassen – und das lasse ich nicht zu, solange auch nur die geringste Chance besteht, dass wir sie retten können.«

      Er hoffte, dass die Worte überzeugend genug waren, um seinen Freund zu trösten, aber für Kirk klangen sie hohl. Er unterdrückte seine plötzliche Verunsicherung und kippte seinen Brandy ebenfalls hinunter.

      Sie waren am Leben. Kirk spürte es, aber was mochte mit ihnen in diesem anderen Universum geschehen?

FÜNF

      Joanna McCoy schlug die Augen auf und wurde von den Zwillingssonnen einer anderen Welt begrüßt.

      Sie riss ihren Unterarm vors Gesicht und versuchte, das Weiß des wolkenlosen Himmels zu verdecken. Sie atmete warme, trockene Luft ein und hustete. Dann zwang sie sich, einen zweiten, langsameren Atemzug zu machen, und dieser schmerzte weitaus weniger. Nachdem sie ihren Augen Zeit gegeben hatte, sich an das helle Licht zu gewöhnen, nahm sie ihren Arm vor dem Gesicht weg, drückte sich mit den Händen vom Boden hoch und setzte sich auf. Erst dann wagte sie einen zweiten Blick auf die seltsame Umgebung, in der sie sich nun befand.

      Nichts kam ihr bekannt vor. Dies war nicht Centaurus. Die Zerstörung durch den Angriff der Romulaner war verschwunden. An ihre Stelle war nichts als eine flache, trostlose Landschaft getreten. Der Boden war unauffällig, trocken und salzhaltig, und das einzige sichtbare Geländemerkmal war eine dunstverschleierte, weit entfernte Bergkette. Wo war sie und wie war sie hierhergekommen? Das Letzte, woran Joanna sich erinnerte, war das Chaos des Angriffs. Wie so viele andere war sie zu den zahlreichen Verwundeten geeilt, die überall gelegen hatten, um ihnen zu helfen. Dann erinnerte sie sich an das seltsame Gefühl, das ihren Körper übermannt hatte. Was war danach geschehen?

      »Hallo«, sagte eine Stimme hinter ihr.

      Joanna kam auf die Füße und wirbelte zu der Stimme herum, die einem Vulkanier mittleren Alters gehörte. »Hallo«, platzte es aus ihr heraus. Sie sah genauer hin. Das dunkle Gewand des Vulkaniers stand in krassem Kontrast zu dem trockenen, farblosen Boden der Ebene. Dann glaubte sie, ihn zu erkennen. »Ich bin Joanna. Joanna McCoy. Kenne ich Sie?«

      »Ich bin Sarek von Vulkan. Ich bin selbst gerade erst erwacht.«

      Sarek. Joanna wiederholte den Namen in Gedanken. Ich sollte Sarek kennen. Wir sollen zusammen sein. Ich glaube, er … braucht mich für irgendwas. Warum funktioniert mein Gehirn nicht? »Botschafter Sarek, natürlich. Wissen Sie, wo wir sind?«

      »Nein«, antwortete der Vulkanier, »obwohl dies nicht Centaurus ist.«

       Centaurus. Der Angriff. Sarek. Er war … Moment …

      »Sie sind verletzt!« Joanna wollte auf ihn zugehen und streckte ihre Hände aus, um ihm zu helfen. Doch dann hielt sie inne, als sie bemerkte, dass weder er noch seine Kleidung Spuren von Verletzungen aufwiesen. Sie wusste aber, dass er sie erlitten hatte. »Na ja, Sie waren verletzt.«

      »Ich scheine unverletzt zu sein. Ich versichere Ihnen, dass es mir gut geht, obwohl ich gestehen muss, dass ich nicht erklären kann, warum das so ist.«

      »Auf Centaurus wurden Sie verletzt. Ich habe Sie wegen innerer Blutungen behandelt.« Sie wischte sich mit der Hand über die Stirn. »Wenigstens glaube ich, dass ich das getan habe …«

       Reiß dich zusammen, Joanna. Denk nach!

      »Sie haben recht«, sagte Sarek. »Ich versichere Ihnen jedoch, dass ich nicht mehr unter derartigen Verletzungen leide.«

      »Ich verstehe das nicht.«

      Sarek antwortete: »Ich auch nicht, aber ich denke weiter über mögliche Erklärungen nach.«

      »Ich schätze mal, dass wir nicht tot sind.« Joanna musterte ihre Umgebung, bevor ihr Blick zu Sarek zurückkehrte, der sich nicht bewegt hatte. »Oder doch?«

      »Ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass dies der Fall ist«, erwiderte der Vulkanier.

      Joanna


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