Die Reden des Johannes Mandakuni. Группа авторов

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Die Reden des Johannes Mandakuni - Группа авторов


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Zornes stillen, wenn du von ganzem Herzen betest. Denn erhaltet ihr von Gott nichts, so kommt es daher, daß ihr nicht inständig und nicht von ganzem Herzen betet oder weil ihr um etwas Schädliches betet. Wenn ihr aber unablässig um das betet, was den Seelen frommt, ist es unmöglich, daß ihr nichts von Gott erhaltet. Siehe, durch das Gebet hat Elias den Himmel verschlossen und aufgetan38; durch das Gebet hat David39 das Schwert des Engels zur Ruhe gebracht; das Gebet des Jonas förderte ihn lebend aus dem Bauche des Fisches hervor40; das Gebet der Kananäerin hat den bösen Feind aus ihrer Tochter ausgetrieben41. Das Gebet hat die Unreinen gereinigt, die Kranken geheilt, die Aussätzigen gereinigt, die Blinden erleuchtet, die Sünder gerechtfertigt.

      6.

      Das alles sind Beispiele von wohlgefälligem Gebet; wenn du willst, kannst du darnach handeln und dich damit frei machen von dem Kerker der Sünde und dich lösen aus den Banden des Teufels!

      Rufe nur inständig unter Tränen zu Gott, so wirst du dir erleichtern die Last der Gottlosigkeit, die Schmerzen der Ungerechtigkeit stillst du und heilst die Krankheit der Vergehen. Bete nur von ganzem Herzen zu Gott, so entrinnst du der Schlinge des Teufels, wirst erlöst von dem verderblichen Drachen, und unversehrt befreit von dem giftigen Feinde. Flehe nur inbrünstig und unablässig zu Gott, so erhellt er das Dunkel des Irrtums und trocknet den unreinen Sündenschmutz aus und den Schlamm der Begierlichkeit. Denn wenn du mit aufrichtigem Glauben und von ganzem Herzen zu Gott betest, erhältst du Verzeihung der Sünden und Nachlaß für die Vergehen; du erhältst das Himmelreich und unaussprechliche Güter. Du erhältst die Gesundheit des Leibes und das Heil der Seele, erlangst glückliche (gute) Tage und ein Leben voll Friede, (frei) von allen Verleumdern. Aber noch mehr: Das Gebet stillt auch den aufwallenden Zorn der Gewaltigen, es wendet den Zorn des Unwillens Gottes ab. Das Gebet bereichert die Armen, stärkt die Schwachen; das Gebet heilt die Kranken und vertreibt die törichten Laster. Das Gebet macht die Unfruchtbaren fruchtbar und die Kinderlosen kinderreich; es rettet (aus) dem Wogendrang des Meeres und entreißt aus den Fluten der Flüsse; es speist den Hungrigen, kleidet den Nackten, hält zurück den vorzeitigen Tod, erfüllt alle Bitten derer, die gläubig flehen.

      7.

      [Forts. v. ] Das ist die Macht des wahren Gebetes für solche, die sich ihm nahen; das ist das unblutige Opfer im Geiste; denn das Gebet eines jeden ist ein Opfer vor Gott. Wenn du aber mit deinem Nebenmenschen nicht in Liebe vereinigt bist, ist dein Gebet kein angenehmes Opfer, denn es dringt nicht hinauf zu Gott. Denn wenn jemand gegen seinen Nächsten Haß trägt, kann sein Gebet unmöglich zu Gott emporsteigen. Wenn er aber mit liebevollem Herzen zu ihm betet, so werde ich, bevor du noch rufst, sprechen: „Siehe, ich bin da42!“ Das makellose (rechte) Gebet im Verein mit Tränen, mit Mildtätigkeit öffnet die Pforten des Himmels und kommt zu den Ohren Gottes, wenn man nur ohne Mangel zu ihm betet.

      8.

      Dies alles weiß der Satan, daß nämlich gewaltige Kräfte im Gebete (liegen) und unaussprechliche Güter dadurch bewirkt werden, darum macht er sich unablässig an den heran, der beten will; zuerst kämpft er mit ihm auf dem Ruhebett, indem er ihm das Bett recht bequem macht, ihm den Schlaf versüßt, den Körper erschwert; er wälzt sich hin und her und gähnt.(?) Wenn er dann endlich sich erhebt, geht er widerstrebend (?) in die Kirche; er tritt ein und steht vor Gott. Dort umnachtet Satan seinen Verstand, damit er sich nicht erinnere an die Menge seiner Vergehen; er merkt gar nicht, daß Gott vor ihm steht. Auf Gottes Macht(preis) hört er nicht, nicht ist er bedacht auf seinen Ruhm; zu seinen Herzen dringen nicht die Lehren der Lesungen. Über seine Sünden und Gottlosigkeiten klagt und seufzt er nicht; seine Seelenwunden beweint und betrauert er nicht; er fleht und ruft nicht zu Gott und macht sich den Herrn nicht durch Tränen und Gebete geneigt; die Menge seiner Missetaten bekennt er nicht und offenbart nicht seine vielen Gottlosigkeiten, um sich (dadurch) zu bewahren vor den schrecklichen Peinen und der dunklen Finsternis.

      9.

      [Forts. v. ] Anstatt aber zu weinen und zu beten, treten wir mit Furchtlosigkeit und Geringschätzung hin vor Gott. Nicht mit Achtung, Furcht und Zittern erscheinen wir wie Verurteilte vor den Richtern oder wie sündige Knechte, die kniefällig ihre (Gebieter) Herrn anflehen und sie unter großer Furcht flehentlich bitten und bestürmen. Wir seufzen und klagen nicht, flehen nicht um Erbarmen und weinen nicht wie Leute, die des Todes schuldig sind, und nun abgeführt und an den Ort der Qual gebracht werden. Wir werfen uns nicht nieder vor Gott in Sack und Asche und großer Trauer, damit er uns erlöse vor den Flammen der Hölle und den schrecklichen Qualen, vor den giftigen Schlangen und der dunklen Finsternis.

      10.

      Nicht in Furcht und innigem Gebet treten wir hin vor Gott, um ihn um Heilung der Wunden zu bitten und anzuflehen. Im Gegenteil, wenn die Zeit zum Gebete und zum Flehen gekommen ist oder wenn wir um Verzeihung der Sünden beten sollen, dann waschen wir uns, salben und zieren uns mit den Kleidern, gleich als rüsteten wir uns auf die Stätte des Lasters oder zum Theaterspiel. Wenn die Frauen dann in die Kirche eingetreten sind, treten sie in eitlem Prunke und sinnlosem Stolze gleich Dirnen hin vor Gott, und die Männer ergeben sich in Verliebtheit weichlicher Wollüstigkeit, erschlafft von häßlichen Begierden, und übervoll verlieren sie sich in Unreinheit gleich Ziegenböcken und geilen Pferden43.

      So treiben sie selbst dort in der Kirche angesichts des Heiligen Unkeuschheit, Unzucht und Ehebruch. Mögen sie auch sich nicht fleischlich vergehen, so tun sie es doch im Geiste, indem sie einander zunicken durch unreine Blicke und unreine Rede, wie auch der Herr sagt: „Wer aus Begierlichkeit umherschaut, ist ein vollendeter Ehebrecher44.“ Solche Menschen verdienen es, daß schon auf Erden Blitz und Feuer und Flammen auf sie niederfahren, sie hier verbrennen und verderben; hernach aber (verdienen sie) das ewige Feuer, die schreckliche Finsternis und entsetzliche Qualen zur Strafe dafür, daß sie zur Zeit des Gebetes die unreine Begierlichkeit in ihrem Herzen aufkommen ließen.

      11.

      Unglücklicher, du bist doch gekommen, Gott zu bitten und zu bestürmen, Tränen zu vergießen und flehentlich zu seufzen, dringend zu flehen und um Verzeihung zu bitten. Ist nun aber das die rechte Art und Weise, zu beten, wenn (daß) man sich (darauf) schmückt, sich salbt und wäscht, um von den Zuschauern gesehen zu werden? Ist das die rechte Art und Weise, um Verzeihung seiner Sünden zu beten, wenn man die Sinnlichkeit liebkostet und in unreiner Lust umherschaut? Ist das die rechte Art, dich ob deiner Vergehen wieder mit dem Herrn auszusöhnen, wenn man aus leidenschaftlicher Begierde die Form und Gestalt der Geliebten betrachtet? Du machst dich selber zu einem Teufel und betest dabei, vom Teufel erlöst zu werden, du (selbst) ergibst dich freiwillig dem Dämon und bittest, von den bösen Geistern erlöst zu werden! Wie kannst du auf diese Art und Weise zu Gott rufen, oder wie kannst du beten mit derartigen Gedanken? Ja du wagst es sogar, mit unreiner Seele (Geiste) und auf teuflische Weise (mit teuflischen Sitten) vor Gott hinzutreten und die Kirche Gottes zu einem Buhlhause zu machen. Du bebst und zitterst nicht vor dem ehrwürdigen Heiligtume und vor dem furchtbaren Antlitz Gottes. Weißt du denn nicht, daß der Herzenskenner deine Gedanken prüft und alles weiß? Hast du nicht gehört, daß es ein Gericht gibt über die Gedanken und eine Ahndung wird den unreinen Augen?

      12.

      Geh also in dich und lege ab die eitle Einbildung des Geistes und der Zierden! Dann tritt hin vor Gott und höre! Wenn die des Todes Schuldigen vor die Könige hintreten, machen sie keinerlei Prunk, sondern bitten und flehen nur; wenn Verwundete ins Spital gehen, kümmern sie sich auch nicht um das oder jenes, sondern suchen nur ein Heilmittel für ihre Wunden und Stillung ihrer Schmerzen. So darf auch der, welcher durch Sünden verwundet und von den Leiden der Gesetzesverletzungen betroffen ist, nicht im Schmuck und mit unreinen Gedanken in die Kirche gehen, und soll sich nicht salben und seine Haare flechten für die Zeit des Gebetes, wo er es darbringt vor Gott. Im Gegenteil soll man den Leib züchtigen und seine Gedanken reinigen, in ärmlicher Erscheinung, mit zerknirschtem Herzen, und demütig bei sich selbst soll man hintreten und vor Gott stehen und soll mit vielen Bitten


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