GABALs großer Methodenkoffer. Walter Simon

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GABALs großer Methodenkoffer - Walter Simon


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target="_blank" rel="nofollow" href="#fb3_img_img_14ea7ab5-b015-5ef0-a213-3ba15ea7acbe.jpg" alt="image"/> Ein weiteres großes Problem ist die mangelnde Abstimmung zwischen den einzelnen Phasen.

      

Da die Mitarbeiter der unterschiedlichen Bereiche erst sehr spät oder gar nicht in einem Team kooperieren, sind Zeitverzögerungen zu erwarten.

      Over-the-Wall-Syndrom

      

Insbesondere das so genannte Over-the-Wall-Syndrom wird durch die generelle Arbeitsteilung begünstigt. Over-the-wall-Syndrom bedeutet, dass die Ergebnisse einer Abteilung ohne vorherige Abstimmung in die nächste Abteilung gelangen, also quasi über die „Wand“ der Abteilungsgrenze „geworfen“ werden.

      

Ebenso ist es möglich, dass in den frühen Phasen Funktionen, Komponenten oder Teile des zukünftigen Produktes festgelegt werden, die sich später als fertigungstechnisch ungünstig oder nicht realisierbar erweisen.

      

Zudem besteht die Gefahr, dass an Produkten oder Produktprogrammen gearbeitet wird, die den Anforderungen des Marktes nur ungenügend entsprechen.

      Trotz dieser Probleme und Gefahren war die sequenzielle Produktentwicklung lange Zeit die führende Methode zur Entwicklung neuer Produkte.

      4.1 Sinn und Zweck von Simultaneous Engineering

      Kosten, Qualität und Zeit

      In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurden große Marktanteile bis hin zur Marktbeherrschung allein durch Kostenführerschaft erobert. Später gesellte sich die Qualitätsführerschaft hinzu. Nachdem viele Unternehmen gleichgezogen hatten, gewann die Zeit an Bedeutung.

      Heute ist es für ein Unternehmen entscheidend, das Dreieck der Wettbewerbsfaktoren Kosten, Qualität und Zeit gekonnt auszubalancieren, um sich mittel- bis langfristig erfolgreich am Markt zu behaupten.

      Das Dreieick der Wettbewerbsfaktoren

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      Steigender Innovationsdruck

      Zunehmend dynamischer werdende Märkte hatten einen steigenden Innovationsdruck zur Folge. Dieser veranlasste Unternehmen, ihre Anstrengungen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit in steigendem Maße auf den Entwicklungsbereich zu verlagern. Die Produktentwicklungszeit rückt dabei als Zielgröße immer mehr in den Vordergrund strategischer Überlegungen.

      Unternehmen im Zeitwettbewerb

      Die Fähigkeit von Unternehmen, ihre Entwicklungszeiten zu verkürzen, wird dementsprechend zu einem immer bedeutenderen Wettbewerbsvorteil. Für die langfristige Sicherstellung ihrer Wettbewerbsposition müssen Unternehmen zunehmend als Zeitwettbewerber auftreten. Das verschafft einen früheren Markteintritt, der wiederum höhere Einstiegspreise und größere Marktanteile ermöglicht.

      Abschied vom sequenziellen Vorgehen

      Um den veränderten Anforderungen des Marktes gerecht zu werden und die geforderten Produkte rechtzeitig bereitzustellen, bietet sich die Abkehr von der sequenziellen Produktentwicklung hin zum Simultaneous Engineering an. Darunter versteht man die überlappende, also nahezu gleichzeitige (simultane) Bearbeitung von Aufgaben in interdisziplinären Teams. Absicht ist es, unter Berücksichtigung der Wettbewerbsfaktoren Kosten, Zeit, Qualität und Flexibilität eine Verkürzung der Zeitspanne von der Produktentwicklung bis zur Markteinführung zu erreichen.

      4.2 Zum Konzept des Simultaneous Engineering

      Phasen der Produktentwicklung

      Simultaneous Engineering beinhaltet die gleichen Phasen der Produktentwicklung wie der sequenzielle Ansatz:

      

Konzeptvorbereitung

      

Forschung

      

Entwicklung

      

Konstruktion

      

Prototypenbau

      

Fertigungsvorbereitung

      Phasen parallelisieren

      Diese Phasen werden so weit wie möglich parallelisiert. Das bedeutet, dass für den Beginn einer Phase nicht mehr länger der vollständige Abschluss der vorherigen Phase abgewartet wird. Es geht um eine möglichst zeitparallele und integrierte Planung des Produktes und der Fertigungsmittel.

      Vorteil: Zeitgewinn

      Durch die weitgehend parallele Bearbeitung der verschiedenen Phasen wird ein erheblicher Zeitgewinn realisiert. Dies verkürzt die Zeit bis zur Markteinführung.

      Die frühzeitige Einbeziehung der späteren Phasen wie Konstruktion, Prototypenbau und Fertigungsvorbereitung hilft, die größte Anzahl notwendiger Änderungen am Produkt zeitlich nach vorne zu verlagern.

      Höhere Qualität

      Die frühere „Reife“ des Produktes impliziert eine höhere Produktqualität gleich zu Beginn der Serienfertigung, da erforderliche Nachbesserungen am Produkt in weitaus geringerem Maße vorkommen als bei der sequenziellen Produktentwicklung.

      Geringere Kosten

      Eine Senkung der Entwicklungskosten wird durch die kürzere Produktentwicklungszeit erreicht, da die eingesetzten Mitarbeiter früher wieder für andere Aufgaben frei werden. Zudem können Änderungskosten erheblich gesenkt werden. Auch werden Änderungen kurz vor Fertigungsbeginn weitgehend vermieden.

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      4.3 Das Simultaneous Engineering-Team

      Vorteile der Teamarbeit

      Wesentliches Merkmal des Simultaneous Engineering ist die Teamarbeit. Sie bietet gegenüber der Einzelarbeit einige für die Produktentwicklung entscheidende Vorteile wie zum Beispiel:

      

Gegenseitige Ergänzung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten

      

Förderung des problemorientierten, systembezogenen und interdisziplinären Denkens

      

Befriedigung sozialer Bedürfnisse nach Kommunikation, Kooperation, gegenseitiger Anerkennung und Gleichberechtigung

      Weniger Reibungsverluste

      Die Teamarbeit innerhalb des Simultaneous Engineering verfolgt das Ziel, Reibungsverluste so weit wie möglich zu reduzieren, indem sie die Kluft zwischen den unterschiedlichen Funktionsbereichen überwindet.

      Bessere Koordination

      Durch die Abstimmung wird die Koordination voneinander abhängiger oder sich gegenseitig beeinflussender Arbeitsgänge verbessert. Stellt beispielsweise ein Entwicklungsingenieur dem Team ein neues Produkt vor, kann der Fertigungsingenieur


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