Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag. Andreas Haller

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Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag - Andreas Haller


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und dem regionalen Brauch­tum. Ein Schmuckstück der Sammlung ist eine Grafik von Horst C. Jandl. Sie zeigt die Literaten Hugo von Hof­manns­thal, Arthur Schnitzler, Jakob Was­sermann und Raoul Auernheimer. Die vier Granden rudern über den Alt­aus­seer See, von Letztgenanntem liebe­voll-ironisch als „Tintenfass“ ver­spottet.

      ♦ Juli bis Sept. tägl. außer So 10-12 und 14.30-18 Uhr, Okt. bis Juni tägl. außer So 14.30-17 Uhr. 3 €. Fischern­dorf 61, www.literaturmuseum.at.

      Altausseer See: Der 2500 m lange und 1000 m breite See ist ein Naturreservoir und schließt sich un­mittelbar an den Kurort an. Eine dramatische Wirkung entfaltet die Trisselwand, die zum Toten Gebirge ge­hört und auf der Ostseite 600 m senk­recht zum Ufer ab­fällt. Ein ge­müt­licher Spaziergang um den See oder eine Rund­fahrt auf einer Plätte aus Holz und mit dem Solar­schiff zäh­len zu den Ur­laubs­höhepunkten im Salz­kam­mer­gut. Eine Rari­tät ist die Gra­dier­an­lage am West­ufer: Die Sole aus dem na­hen Salzberg­werk tropft über Tan­nen­reisig und setzt äthe­rische Öle frei - eine Wohltat für Asth­ma­tiker und Ent­spannungs­su­chen­de. Eben­falls am West­ufer be­fin­den sich mon­däne Vil­len, die an­spruchs­volle Ferien­gäste mit ei­nem ex­klusiven Am­bien­te ver­wöh­nen. Die Atmosphäre der kai­ser­li­chen Zei­ten ist hier noch immer spür­bar. Die übrigen Uferpartien sind an­sons­ten weit­gehend der Natur über­las­sen. Boots­fah­rer und Spa­zier­gänger steuern über kurz oder lang eine der drei Jausen­statio­nen in gött­licher La­ge am See an. Im Ge­gen­satz zu den teuren Luxus­hotels sind sie für jeden Geld­beutel eine Option. 2015 wurde am Ufer eine Szene des James-Bond-Films „Spectre“ gedreht; Haupt­darsteller Daniel Craig wohnte standes­gemäß im Hotel Seevilla.

      Morgenstimmung am Altausseer See

      Loser: An klaren Tagen ist der Ausblick vom Gipfelkreuz auf Dachstein, Totes Gebirge und Tauern berückend. Kein Wunder, dass der 1837 m hohe Haus­berg von Altaus­see zu den beliebtesten Alpinzielen im Steirischen Salz­kam­mer­gut zählt. Der Hoch­betrieb an Wo­chen­enden ist der Mautstraße geschul­det, die in Altaussee beginnt und nach 9 km auf 1600 m Höhe endet. Vom Park­platz und vom Ausflugs­res­tau­rant ist der kris­tallklare Augstsee zu Fuß binnen Kurzem erreichbar. Mühsamer ge­staltet sich der Aufstieg über das Loserfenster, ein mehrere Meter hohes Felsen­tor, zum karsti­gen Gipfelplateau. Gleich einem Kastell stemmt sich die Gipfelkrone aus Jurakalk in die Höhe und erhebt den Berg zum topo­gra­fi­schen Wahrzeichen der Region. Wäh­rend der letzten Eiszeit ragte der Gipfel frei über die Glet­scher­ober­kante; Gla­zi­o­lo­gen nennen dieses Phänomen Nuna­tak, benannt nach den noch heute aus dem Glet­schereis hervorragenden Berg­spitzen auf Grönland

      Salzwelten: Zählt man alle Bergstollen zusammen, ergibt sich eine Gesamt­län­ge von 50 km. Somit sind die Salz­wel­ten von Altaussee das größte Salz­berg­werk Österreichs. Noch heute fördern die ca. 60 Bergarbeiter der Salinen Aus­tria AG in den Lagerstätten das „weiße Gold“. Eine Leitung transportiert die Sole, in Wasser gelöstes Salz, zur weite­ren Verarbeitung nach Ebensee in Ober­österreich. Im Zweiten Welt­krieg versteckten hier die National­sozialisten ge­wal­tige Kunst­schätze: 6577 Gemälde, 230 Zeich­nungen und Aquarelle, 954 Grafiken, 137 Plastiken, 122 Tapis­se­rien und etwa 2000 Kisten mit Bü­chern und sonstigen Schätzen. Wert­voll­stes Stück war der Genter Al­tar der Brüder van Eyck. Um zu verhindern, dass die Kunstwerke den Alli­ierten in die Hände fielen, plante die Wehrmacht die Spren­gung. Nur be­herztes Ein­grei­fen der Bergwerksleitung verhinderte den barbarischen Akt. Ein Teil der Salz-lagerstätte ist heute ein Schau­berg­werk und kann im Rahmen einer ein­stün­digen Führung besichtigt werden. Der Zugang erfolgt über den 1319 an­ge­leg­ten Stein­bergstollen.

      ♦ Führungen in der Saison beginnen zu jeder vollen Stunde. Mai bis Mitte Sept. tägl. 9-16 Uhr, Mitte bis Ende April und Mitte Sept. bis Ende Okt tägl. 9, 11, 13 und 15 Uhr. Be­schränktes Angebot in der Nebensaison, Mi um 19 Uhr Abendführung. Ende Okt. bis Mitte Dez. und in der Vorweihnachtszeit zu. 19 €, erm. ab 9,50 €. Lichtersberg 25, www.salzwelten.at.

      Basis-Infos Altaussee und Umgebung

      Information Das Infobüro befindet sich im Kurhaus in der Ortsmitte. Mo-Fr 8-18, Sa 9-16, So bis 12 Uhr. In der Nebensaison einge­schränk­te Öffnungszeiten. Fischern­dorf 61, Tel. 03622-71643, www.ausseerland.at.

      Hin & weg Bus: Der Postbus verbindet das Zentrum mit Irdning-Stainach im Enns­tal und Bad Ischl in Oberösterreich. Mo-Fr re­gel­mäßige Ver­bin­dungen, Sa/So 1-mal tägl.

      Der „Narzissenjet“ ist der Rufbus für das Aus­seer­land. So−Do 9−22, Fr/Sa bis 24 Uhr. 5,50 € bis 10 km, bei mehr als 2 Fahrgästen preis­wer­ter. Tel. 0676-3000600, www.ausseerland.at/narzissenjet.

      Mautstraße: Eine 9 km lange Panorama­stra­ße verbindet das Ortszentrum mit dem Lo­ser. Mai bis Okt. Pkw 16 €, Motorrad 6 €, nach 18 Uhr preiswerter. Tel. 03622-71315, www.loser.at.

      Einkaufen Buch & Boot. Gut sortierte Buch­handlung, der Inhaber ist Bootsbauer und ver­mietet Plätten am Grundl­see und Altausseer See. Ein selbst­ge­bautes Boot schmückt den Ver­kauf­s­raum. Mo-Fr 9-13 und 15-19 Uhr, Sa bis 14 Uhr. Alt­aussee 11, Tel. 03622-71400, www.buch-boot.at.

      Veranstaltungen Altausseer Fasching. Am Faschingsmontag ziehen die Trommel­wei­ber - Frauen in blütenweißen Nachtge­wändern - durch den Ort. Dem Obertrom­melweib wer­den sogenannte Beugel’n, ein traditionelles Fas­tengebäck, an die Fahne ge­hängt. Die Ver­bindung zum Salz stellt das Knopferlflinserl mit seinen charakteristi­schen Salzknöpfen her.

      Kirtag. Seit über 50 Jahren das größte Herbst­fest der Region. Bierzelt, Musik und Trachten satt. Ein Stelldichein zahlreicher Prominenter. Anfang Sept.

      Sport und Aktivitäten in und um Altaussee

      Baden/Bootstouren Badestellen am Alt­aus­seer See befinden sich neben der See­villa, an der Jausenstation Kahlseneck so­wie neben dem Strandcafé.

      Auf dem See verkehrt das erste Solarschiff Ös­terreichs. Verschiedene Routen, u. a. mit Stopp am Jagdhaus Seewiese am hinteren See­ufer. Rundfahrt 13 €, erm. 6,50 €. Mai bis An­fang Okt. tägl. je nach Wetterlage 11-18 Uhr, ei­ni­ge Routen nur Sa/So. Tel. 03622-20501, www.altausseeschifffahrt.at.

      Bootsverleih: Eine Fahrt auf den traditionel­len Holzbooten, den Plätten, ist ein Erleb­nis. Ca. 25 €/Std. Falls der Kiosk am Anleger ge­schlos­sen hat, am besten die Buchhandlung im Ort kontaktieren (→ Einkaufen). Auch Ver­leih von Tret-, Ruder- und Elektrobooten sowie Surf­brettern. Mai Sa/So 10-18 Uhr, Juni bis Aug. tägl. 9-20 Uhr, Sept. Sa/So 10-16 Uhr. Tel. 0664-5695293, www.boote-salzkammergut.at.

      Gleitschirmfliegen Abflugrampen be­finden sich am oberen Ende der Loser-Maut­straße.

      Klettern Hochseil-Kletterpark. Parcours in luftiger Höhe, individuell oder als ge­führ­te Tour, geeignet für Kinder ab 7 J. Indivi­duell mit Einführung und Ausrüstung 30 €, erm. ab 20 €. Mitte Mai bis Juni und Sept. bis Mitte Okt. Sa/So 10-17 Uhr, Juli/Aug. tägl. 10-18 Uhr. Zufahrt über die Straße zum Loser, Tel. 03622-71558, www.loser-outdoor.at.

      Sisi-Klettersteig. Der 400 m lange, pano­ra­ma­reiche Aufstieg zum Loser wurde 2007 er­öffnet (Schwierigkeitsstufe D).

      Radeln Sportlich Ambitionierte wagen sich mit dem Drahtesel die Loserstraße hin­auf - und


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