Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag. Andreas Haller

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Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag - Andreas Haller


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die Kfz-Werkstatt Günther Kohl schräg gegenüber der Kirche. Mo-Fr 9-12 und 15-18 Uhr, Sa 9-12 Uhr, Mi nach­mit­tags zu. Fischerndorf 13, Tel. 03622-71980.

      Wandern Klassiker ist der Rundweg um den See mit zahlreichen Einkehroptionen, leichtes Schuh­werk ist ausreichend (Geh­zeit: ca. 2 Std.).

      Loser-Gipfelbesteigung: Eine klassische Auf­stiegsroute führt von der Loserhütte steil zum Gip­fel, der Abstieg geht dann über Loser­fen­ster und Augstsee zum Ende der Loser­straße. Tritt­sicherheit ist erforder­lich (Gehzeit: ca. 3 Std.).

      Aussichtswarten: Kürzere Touren verbin­den Altaussee mit der Ruine Pfindsberg und mit dem Tressenstein. Aussichts­tür­me er­lau­ben je­weils einen wunder­baren Rund­blick.

      Themenwege: Jeweils am Kurpark begin­nen die Via Salis zum Thema Salz (Gehzeit: ca. 2-3 Std.) sowie die Via Artis, die sich auf die Spuren der Künstler begibt (Gehzeit: ca. 2 Std.).

      Wintersport Aufgrund hoher Schnee­sicher­heit ist das Skigebiet Loser-Sandling ein beliebtes Wintersportziel. Fast 30 km Pisten und Abfahrten für An­fän­ger und Fort­ge­schrit­tene, 4 Sessel- und 3 Schlepplifte (www.loser.at).

      Übernachten/Essen & Trinken in und um Altaussee

      Preiswerte Hotels sind in Altaussee die Aus­nah­me, wobei die Faust­regel lau­tet: je näher am Was­ser, desto teurer. Auch das Hüt­ten­la­ger kos­tet hier mehr als in anderen Orten. Ein gün­sti­ger Alter­na­tiv­tipp sind Ferien­apartments im Rei­terhof Schartner (Fischerndorf 28, Tel. 0676-7827917, www.ponyhofschartner.com).

      ****S Seevilla. Das beste Haus am Ort befin­det sich direkt an der Seepromenade. Gus­tav Mahler wohnte hier, Beethovens Kla­vier­trio C-Dur und Frühlingsquintett in F-Dur wur­den im Haus uraufgeführt. 45 ge­die­gene Zim­mer und 6 Apartments, Hallenbad mit Spa-Bereich, Res­taurant mit Ter­rasse und Seeblick. DZ ab 255 €. Fischern­dorf 60, Tel. 03622-71302, www.seevilla.at.

      ***S Villa Salis. Empfehlenswertes Mittel­klas­sequartier im Zentrum an der Orts­durchfahrt. Die Inhaberin Marianne Goertz ist bestens mit der Altausseer Ge­schichte vertraut. Gemütliche Zimmer, Sui­ten und Ferienwohnungen. Gutes Restau­rant mit Gastgarten, eine Spezialität des Hau­ses ist auf Buchenspänen geräucherter Saibling (Mo Ruhetag). DZ ab 145 €. Altaus­see 21, Tel. 03622-71227, www.villa-salis.at.

      JUFA. Das Jugend- und Familiengästehaus be­fin­det sich 4 km außerhalb am Eingang zu den Salzwelten. Großzügig konzipierte An­lage mit Café, Restaurant, Sauna und WLAN. Die Ab­fahrts­piste vom Loser endet di­rekt hinterm Haus, daher ein exzellentes Winterquartier. DZ ab 81 €. Lichtersberg 67, Tel. 05708-3800, www.jufa.eu.

      Camping Temel. Wunderschön gelegener Platz auf einer sonnigen Anhöhe zwi­schen Altaus­see und Grundlsee, kurzer Fuß­weg zur See­pro­me­nade. Familiäre At­mo­sphäre mit Bauern­hof-Ambiente. Mai bis Sept. geöffnet. 2 Pers. mit Zelt und Auto ab 23 €. Juli/Aug. Mindest­auf­ent­halt 4 Nächte. Puchen 137, Tel. 03622-71968, www.camping-altaussee.com.

      Wirtschaft 2.0. Qualitativ hochwertige Ein­kehr an der Ortsdurchfahrt, unweit vom See. Diverse Jausenspezialitäten mit Stil und Niveau, wenige fein eingedeckte Tische drinnen, ge­müt­liches Sitzen auf der Terrasse. Etwas teurer, aber der Weg lohnt sich. Mi ab 18 Uhr, Do−Sa mit­tags und abends, So mittags geöffnet. Fischern­dorf 191, Tel. 0664-8268235.

      Alpen-Stub’n. Urige Holzhütte mit kleiner Terrasse am Beginn der Mautstraße zum Loser. Fisch, Burger und landestypische Jausen, auch Frühstück. Am Abend besser reservieren. Juli/Aug. Di Ruhetag, sonst Mi zu, im Winter ohne Ruhe­tag. Im Juli/Aug. jeden Mi Hüttenabend mit Livemusik. Lichtersberg 94, Tel. 03622-72323410, www.alpenstubn.at.

      Postillion’s Einkehr. Gut-bürgerliches Lokal im Ortszentrum mit Gastgarten nach hinten raus. Deftige Hausmannskost (Backhendl, Blunz’n Gröstl, Saiblinge, Salat vom Buffet) zum erschwinglichen Preis. Rustikales Flair. Tägl. außer So ab 17 Uhr. Puchen 157, Tel. 0664-4356472, www.postillion-altaussee.at.

      Strandcafé. Restaurant und Jausenstation am Südufer des Altausseer Sees, hinrei­ßen­de Terrasse, gepflegtes Ambiente. Fisch­spe­zi­a­li­tä­ten und klassische öster­rei­chi­sche Küche zu ehr­lichen Preisen, auch Kaf­fee und Kuchen sowie ausge­suchte Wei­ne. Mai/Juni und Sept. Do-So, Juli/Aug. tägl. geöffnet. Puchen 197 (zu Fuß in 15 Mi­n. von der Seepromenade), Tel. 0664-2129309, www.strandcafe.at.

      Blaa-Alm. Die Almwirtschaft ist eher ein Res­taurant als eine Jausenstation und mit­nichten ein Geheimtipp. Großzügige Ter­rasse, Spiel­platz, deftige steirische Kost zu kleinen Preisen, Kaffee und Kuchen. Auch Gästezimmer (DZ ab 100 €, Bettenlager ab 25 €). Mitte Mai bis Okt. und Mitte Dez. bis März geöffnet, So/Mo ab 17 Uhr zu. Lichtersberg 73 (ab Mautstraße zum Loser ausgeschildert), Tel. 03622-71102, www.blaa-alm.co.at.

      Loserhütte. Die ÖAV-Hütte auf 1510 m ist nicht mit der Loser-Alm am Ende der Pa­no­ra­ma­straße zu verwechseln. Herrlicher Blick auf Dachstein und Ausseer Becken, der Wan­der­weg zum Loser-Gipfel beginnt di­rekt am Haus. Klassische Hüttenkost mit Ni­veau, auch Zimmer und Matratzenlager. Durchgehend warme Kü­che. Bei Regen Mo/Di geschlossen. Loser-Pano­ra­mastr., Tel. 03622-71202, www.loserhuette.at.

      Eine Krankheit, die man nie mehr los wird: Sommerfrische in Altaussee

      Seit der Mitte des 19. Jh. entwickelte sich Altaussee zur Som­mer­frische für Dich­ter, Denker, Musiker und Maler. Den Anstoß zu die­ser Entwicklung gab kein Geringerer als Adalbert Stifter, der seinen Künstlerkollegen Joseph Chris­tian von Zedlitz für die Idee be­geis­terte, sich auf einem Filetgrund­stück am See eine Som­mer­villa zu bauen. Die Familie Zedlitz pflegte seit je­her weitreichende Kon­takte, sodass es nicht lange dauerte, bis sich alljährlich im Som­mer illustre Gäste aus der Wiener Kunst- und Kaffee­haus­szene ein­stell­ten. Unter den prominenten Besuchern waren neben Stif­ter auch Joseph von Eichendorff und Franz Grillparzer. Auch das deutsche Ehepaar Binzer zog es im Sommer in ein eigenes Haus an den Altausseer See: Die ade­lige Schrift­stellerin Emilie von Binzer und ihr Gatte, der Dichter und Bur­schenschafter Au­gust Daniel von Binzer, waren mit der Familie Zedlitz und auch mit Stifter eng befreundet. Gegen Ende des 19. Jh. zog es auch die Pro­tagonisten der Gruppe Jung-Wien um Arthur Schnitzler und Hugo von Hof­mannsthal nach Altaussee. Hofmannsthal fasste seine Eindrücke vom Aus­seerland in der Geschichte „Ein Dorf im Geb­irge“ zusammen, die 1896 in der renommierten Zeitschrift „Simplicissimus“ erschien. Der Redakteur, der das Manuskript in die Hand bekam, war damals noch ein völlig Unbekannter und hieß Jakob Wassermann. Von der Lektüre höchst beeindruckt, schwang er sich kurz entschlossen in den Sattel und radelte von München ins Salz­kammergut. „Altaussee ist kein Dorf“, notierte er spä­ter, „sondern eine Krankheit, die man nie mehr los wird!“ 1919 erfolgte sein end­gültiger Umzug an den Altausseer See. Hier ver­fasste er einige seiner größ­ten Erfolge, u. a. die Romane „Laudin und die Seinen“ und „Der Fall Mauri­zius“. 1934 starb der Li­terat; zu dem Zeitpunkt waren Wassermanns Werke im na­tio­nal­sozialistischen Deutschland längst verboten. Sein Grab be­fin­det sich auf dem Altausseer Friedhof und ist heute eine Station des literarischen Themen­wegs Via Artis (→ Wandern).

      Der mondäne Kurort ist das Herz des Steirischen Salzkammerguts und darüber hin­aus eine Flanier- und Einkaufsstadt. An jeder Ecke Trach­tengeschäfte, der gepflegte Kurpark ist eine Oase der Erholung.

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